HSV und Werder zurück im Alltag

SID
Paolo Guerrero erzielte diese Saison acht Tore in 24 Bundesliga-Spielen
© Getty

Den Höhenflügen auf Europas Bühne soll die Pflichterfüllung in der Liga folgen: Nach dem Einzug ins Halbfinale des UEFA-Cups erwartet der Hamburger SV am Sonntag zum Abschluss des 28. Spieltages der Fußball-Bundesliga Hannover 96. Werder Bremen muss zeitgleich bei der zuletzt kriselnden Hertha in Berlin (beide 17 Uhr im LIVE-TICKER und bei Premiere) antreten.

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Drei Tage später beginnt mit dem Halbfinale im DFB-Pokal die wohl einmalige Phase, in der beide Nordklubs innerhalb von zweieinhalb Wochen viermal aufeinandertreffen.

"Jetzt gilt die Konzentration wieder der Bundesliga. Wir haben nicht viel Zeit, den Hebel umzulegen", sagte HSV-Abwehrspieler Marcell Jansen nach dem 1:2 bei Manchester City, das den Sprung ins Halbfinale des UEFA-Cups perfekt gemacht hat.

Über das Weiterkommen wollte sich auch Trainer Martin Jol nicht lange freuen: "Jetzt widmen wir uns der Bundesliga."

Hamburger Titelträume

Sollte den Hamburgern gegen Hannover ein Sieg gelingen, dürfen die Nordlichter weiter vom Titelgewinn träumen. Allerdings muss Jol in der Innenverteidigung Joris Mathijsen wegen der fünften Gelben Karte ersetzen.

Mittelfeldspieler David Jarolim kehrt nach seinem Fehlen beim 0:1 im letzten Liga-Spiel beim VfB Stuttgart in die Mannschaft zurück.

Für Hannover gehört der HSV zu den Lieblingsgegnern. In 13 Partien seit dem Wiederaufstieg verloren die 96er nur zweimal.

"Hamburg ist für uns immer eine Reise wert. Wir wollen dort eine gute Leistung abliefern", sagt 96-Stürmer Jiri Stajner, dessen Vertrag am Freitag um zwei Jahre verlängert wurde.

Die schwächste Auswärtsmannschaft

Allerdings sind die Niedersachsen nach wie vor die schwächste Auswärtsmannschaft der Liga. Noch immer wartet das Team von Trainer Dieter Hecking in dieser Saison auf einen Auswärtserfolg. Bei den Hamburgern wird die entscheidende Frage sein, ob sie beim "Tanz auf drei Hochzeiten" ihre Kräfte gut einteilen können.

Bis zum 16. Mai müssen sie fast im Drei-Tages-Rhythmus neun Spiele bestreiten, vier davon gegen Bremen. "Gegen Werder erwarten uns vier Festtage. Das freut mich vor allem für unsere Fans", sagt HSV-Keeper Frank Rost.

Derby-Zeit in Norddeutschland

Auch in Bremen blickt man der Derby-Serie mit Vorfreude entgegen und kam bereits auf originelle Ideen: "Warum sollten wir uns in so kurzer Zeit viermal mit den Hamburgern messen? Lasst uns einen Derby-Tag festlegen. Wir spielen viermal 90 Minuten am Stück, und die Karten kosten 150 Euro", sagte Petri Pasanen scherzhaft.

Auch Nationalspieler Per Mertesacker gewinnt der besonderen Konstellation viel ab: "Da geht mir als Norddeutschem das Herz auf."

Bremen geht am Stock

Vor dem Auswärtsspiel im Olympiastadion plagen die Bremer aber arge Personalprobleme. Spielmacher Diego, der beim 3:3 in Udine mit zwei Treffern geglänzt hatte, wird wegen seiner muskulären Probleme für das Pokalspiel gegen den HSV geschont.

Im Olympiastadion fehlen Trainer Thomas Schaaf zudem Nationalspieler Mesut Özil (Knieprobleme), Sebastian Boenisch (Fußprellung) und Daniel Jensen (Achillessehne-OP).

Für Diego soll Aaron Hunt spielen, zudem rücken voraussichtlich Peter Niemeyer und Alexandros Tziolis in die Mannschaft.

Unruhige Zeiten in Berlin

Hertha hatte zuletzt am meisten mit sich selbst zu kämpfen. Der Dauerstreit zwischen Manager Dieter Hoeneß und dem Präsidium sorgt für anhaltende Unruhe.

Zudem belasten die Abwanderungspläne von Top-Torjäger Andrej Woronin, der wohl zum FC Liverpool zurückgeht, die Stimmung.

Auch sportlich ging es mit drei Niederlagen in Folge abwärts. Der Trend soll nun gestoppt werden.

Allerdings muss Trainer Lucien Favre neben dem rotgesperrten Woronin auch auf Kapitän Arne Friedrich (Knie-OP) und Patrick Ebert (5. Gelbe Karte) verzichten.

Der 28. Spieltag im Überblick