Schalke versinkt weiter im Chaos

SID
Nach der Niederlage in Wolfsburg wird der Rummel um Fred Rutten und sein Team nicht weniger
© Getty

Das internationale Geschäft rückt in immer weitere Ferne, die Nachfolge des geschassten Managers Andreas Müller ist weiter ungeklärt und auch die Zukunft von Trainer Fred Rutten scheint offen: Nach der 3:4 (1:2)-Niederlage beim VfL Wolfsburg versinkt Schalke 04 weiter im Chaos.

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Angeschlagen taumeln die Gelsenkirchener durch die Bundesliga, flüchten sich in Durchhalteparolen, sehnen aber wohl eigentlich nur noch das Ende einer verkorksten Saison herbei.

Vor allem die Managersuche bei den Schalkern gibt Rätsel auf. Während Rutten erklärte, der Vorstand habe ihm angeboten, die sportlichen Bereiche des Postens langfristig zu übernehmen, meinte Klubboss Josef Schnusenberg: "Ich habe ihn nicht gefragt."

So recht scheint die Kommunikation im Verein nicht zu funktionieren. Auch wenn der Vorstandschef anschließend hinzufügte: "Ich könnte damit leben, dass Fred Rutten den Posten übernimmt. Auch über das Saisonende hinaus." Eine wirkliche Vertrauensbekundung klingt jedoch anders.

Rutten hat Rücktritt angeboten

Rutten betonte derweil über das vermeintliche Angebot "nachdenken" zu wollen. Doch der Niederländer scheint mittlerweile an der Grenze der Belastbarkeit angelangt zu sein. Nach der Entlassung Müllers, der am Samstag auf die satzungsgemäße Anhörung vor dem Aufsichtsrat verzichtete und nun auch offiziell beurlaubt wurde, soll Rutten in Rage geraten sein und seinen Rücktritt angeboten haben.

Zudem wird der Coach in seiner Heimat bereits mit der PSV Eindhoven in Verbindung gebracht. Die Partie gegen den Hamburger SV am kommenden Wochenende könnte somit bereits zu seinem persönlichen Endspiel werden. "Wir sind momentan in einer Negativspirale. Jetzt müssen wir unbedingt einen Sieg gegen den HSV landen", meinte Torhüter Mathias Schober, der Manuel Neuer zwischen den Pfosten vertrat.

Dem Stammkeeper schienen die Turbulenzen der vergangenen Tage gehörig auf den Magen geschlagen zu haben. Auch Heiko Westermann, Jefferson Farfan, Vicente Sanchez und Halil Altintop gingen von dem Virus geschwächt in die Partie. Die zur Genesung dringend benötigte Ruhe im Umfeld dürfte in der kommenden Woche jedoch kaum eintreten.

Vereinsrekord für Wolfsburg

Während bei den Schalkern Krisenstimmung herrschte, kam man bei den Wolfsburgern mit dem Zählen der Positivserien kaum nach. Der Erfolg vor 30.000 Zuschauern in der ausverkauften heimischen Arena war der sechste Sieg in Serie - Vereinsrekord.

Zudem gewannen die Wolfsburger ihre vergangenen zehn Spiele zu Hause allesamt und entpuppen sich zunehmend als ernsthafter Meisterschaftskandidat. Trainer Felix Magath trat jedoch kräftig auf die Euphoriebremse.

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"Wenn wir in einer Partie, die wir im Griff haben, noch so in Schwierigkeiten kommen, zeigt dies, dass wir kein Aspirant auf den Titel sind. Ich glaube nicht, dass es für uns reicht, bis zum Saisonende da oben zu bleiben", grantelte der Coach dessen Mannschaft die Schalker beim Stand von 3:1 und 4:2 jeweils wieder bis auf ein Tor herankommen ließ.

Freude bereitete Magath jedoch einmal mehr sein Sturmduo. Grafite ("Wichtiger als die Torjägerkanone ist der Erfolg der Mannschaft") hat nach einem Dreierpack (25./Foulelfmeter, 74. und 84.) nun 17 Treffer in 15 Saisoneinsätzen auf dem Konto.

Und Edin Dzeko traf zum achten Mal in den vergangenen sechs Spielen (44.). Schalke hatte dem nur die Tore von Westermann (9.), Jermaine Jones (76.) und Kevin Kuranyi (90.+1) entgegenzusetzen.

Wolfsburg - Schalke: Daten und Fakten