Dauerbelastung fordert ihren Tribut

SID
Piotr Trochowski trifft per Freistoß. Das 2:0 für den HSV ist sein fünftes Saisontor
© Getty

Keine Zeit zum Durchatmen, keine Erholung. Große Freude über den 2:0 (2:0)-Sieg am Sonntag gegen Energie Cottbus konnte es beim Hamburger SV kaum geben. Nur Erleichterung, dass diese Pflichtaufgabe mit drei Punkten überstanden war und der Kontakt zur Tabellenspitze gewahrt wurde.

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Es geht schließlich immer weiter.

Schon am Mittwoch sitzen die Spieler um 9.00 Uhr wieder im Charterflieger nach Istanbul, wo am Donnerstag das Achtelfinal-Rückspiel im UEFA-Cup gegen Galatasaray ansteht.

Petric fällt gegen Schalke aus

Nicht dabei ist dann Mladen Petric, für den HSV fast der größte anzunehmende Unfall.

Der treffsichere Kroate erlitt in einem Laufduell eine Muskelverletzung im rechten Oberschenkel, eine Kernspin-Untersuchung am Montag musste ergeben, ob es sich um einen Faserriss oder nur eine Zerrung handelt.

So oder so fällt Hamburgs bester Torschütze am Bosporus und im Duell bei Schalke 04 am Sonntag aus.

Die Dauerbelastungen der letzten Wochen haben weiteren Tribut gefordert.

"Das ist ein harter Schlag für uns", sagte HSV-Coach Martin Jol. Petric hat zehn Bundesligatreffer und fünf im UEFA-Cup erzielt, er ist für das Hamburger Angriffsspiel fast unersetzlich.

"Das einzig Positive ist, dass nach dem Schalke-Spiel eine Länderspielpause kommt, danach stehe ich hoffentlich wieder zur Verfügung", sagte der 28-Jährige.

Olic wieder in Glanzform

Immerhin präsentiert sich ein Landsmann Ivica Olic wieder in Glanzform. Der künftige Bayern-Profi war nicht nur wegen seines Flugkopfballs zum 1:0 (32.) der überragende Hamburger.

Aber auch der Dauerrenner musste einräumen:

"Wir waren in der zweiten Halbzeit nicht mehr so frisch." Nach dem 2:0 durch einen direkten Freistoß von Piotr Trochowski (39.) schalteten die Hausherren einen Gang zurück.

Ökonomie statt Spektakel war das Motto, sodass am Ende sogar einige der 50.212 Fans pfiffen. "Uns war klar, dass wir das Ergebnis in der ersten Halbzeit klarmachen müssen", sagte Jol, "sonst fehlt in solchen anstrengenden Wochen die Spritzigkeit."

Die harmlosen Gäste hatten aber trotz verstärkter Offensive nicht die Mittel, den HSV in der zweiten Hälfte ernsthaft zu gefährden.

Energie wieder Vorletzter

Nach der dritten Niederlage hintereinander ist Energie auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. Mit nur einer Spitze versuchte Trainer Bojan Prasnikar in der ersten Halbzeit sein Glück.

Tore verhindern war die Devise, der Plan ging schief und rief Kritik von Mannschaftskapitän Timo Rost hervor: "Wir waren in der ersten Halbzeit mutlos, geradezu ängstlich", sagte der Mittelfeldspieler, 'wir dürfen künftig nicht mehr so abwartend spielen.

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