Beim FC Bayern müllert es wieder

SID
Bundesliga, Fußball, Thomas Müller, Klinsmann
© Getty

Bayern München hat einen neuen Müller. Der heißt zwar nicht Gerd, aber als Thomas Müller beim 7:1 der Bayern gegen Sporting Lissabon in der 72. Minute eingewechselt wurde, sorgte er wie einst sein großer Namensvetter für Schwung - einmal "müllerte" er sogar.

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Es war Thomas Müllers erstes Spiel in der Königsklasse, seine erste Torvorlage und sein erstes Tor - eine Traumbilanz in nur 18 Minuten, an die er beim Bundesliga-Spiel am Samstag beim VfL Bochum (15.15 Uhr im LIVE-TICKER) anknüpfen könnte.Dass der Jungprofi seitdem mit Bayern-Legende Gerd Müller verglichen wird, liegt auf der Hand, muss für ihn aber nicht unbedingt von Vorteil sein.

"Ich bewundere diese jungen Kerle. Die kommen rein und tun so, als ob sie nie etwas anderes gemacht hätten", sagte Bayern-Manager Uli Hoeneß nach dem frechen Auftritt des 19-jährigen Debütanten, "es ist schön zu sehen, was für ein Selbstbewusstsein diese Burschen haben."

"Ein außergewöhnliches Talent"

Selbstvertrauen hat Müller genug, das zeigt er Woche für Woche bei der zweiten Mannschaft des Rekordmeisters in der 3. Liga. Mit neun Toren in 22 Spielen ist er die wichtigste Offensiv-Stütze des Teams von Hermann Gerland.

"Er ist ein außergewöhnliches Talent, ich sehe aber Potenzial nach oben. Er darf jetzt nicht abheben. Bei den jungen Leuten besteht immer die Gefahr, dass sie meinen, sie hätten schon alles erreicht. Dem ist nicht so", mahnte Gerland. Müller wirkt aber keinesfalls wie einer, der abzuheben droht.

"Ihm steht die Welt offen"

Als er am Mittwoch im dichten Schneetreiben wieder mit seinen Mannschaftskollegen der Bayern-Reserve trainierte, war er "ganz froh, dass ich wieder im Alltag zurück bin. Damit ich von der Champions-League-Atmosphäre runterkomme." Profiluft hatte Müller bereits zu Saisonbeginn geschnuppert.

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Nachdem er die Vorbereitung fast vollständig unter Jürgen Klinsmann absolvierte, wurde er beim Saisonstart gegen Hamburg eingewechselt. "Ihm steht die Welt offen", sagte FCB-Jugendleiter Werner Kern, der das Talent schon seit der D-Jugend kennt.

Profivertrag bis 2011

Die Gefahr, dass er jetzt abhebt, schätzt Kern als gering ein: "Man muss bei den Jungen immer aufpassen, aber Thomas ist nicht auf den Kopf gefallen." Im Februar hat Müller einen Profi-Vertrag bis 2011 erhalten, Klinsmann plant ab der kommenden Saison mit ihm.

"Wir kennen sein Talent, jetzt sind wir dabei, ihn langsam aufzubauen. Er schnuppert immer wieder bei uns rein", sagte der Bayern-Coach. Dass aus "immer wieder" in den kommenden Wochen "immer" wird, ist möglich. Die hartnäckige Verletzung von Luca Toni lässt Müller auf die Ersatzbank der Profis rücken, auch am Samstag in Bochum steht er im Kader.

Lob von Klose

Ob er in zwei Wochen gegen Karlsruhe dabei ist, hängt von Tonis Genesung ab. Müller will bei seinen seltenen Einsätzen jedoch sein Talent unter Beweis stellen. "Wenn ich schon mal die Chance habe, muss ich auch etwas zeigen", sagte er angriffslustig. So sollte ihn auch der Vergleich mit dem großen Müller nicht belasten.

"Thomas hat gezeigt, dass er richtig gute Ansätze hat", lobte etwa Nationalspieler Miroslav Klose, und der Bomber selbst meinte: "Der Junge ist schnell, hat eine gute Technik und schnappt vor allem nicht über."

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