Bilic wird nicht Schalke-Trainer

SID
Slaven Bilic spielte von 1993 bis 1996 beim Karlsruher SC. Seit 2006 betreut er Kroatien
© Getty

Der FC Schalke 04 hat sich die nächste Absage eingehandelt. Slaven Bilic wird nicht neuer Trainer der Königsblauen. Dies gab der kroatische Nationalcoach auf einer Pressekonferenz am Montag bekannt. Schalkes Version klingt anders.

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Auf seiner Suche nach zwei Trainern und einem Manager handelt sich Fußball-Krisenklub Schalke 04 eine Absage nach der anderen ein.

Nachdem Aufsichtsratschef Clemens Tönnies die Kandidaten für den Managerposten reihenweise absprangen, gab am Montag auch der kroatische Nationaltrainer Slaven Bilic den Königsblauen einen Korb.

Den 40-Jährigen wollte der Bundesliga-Achte als Interimscoach bis zum Saisonende gewinnen. "Die Leute von Schalke waren am Sonntag in Zagreb. Wir haben gesprochen. Es ist für mich eine große Ehre, dass ich bei so einem großen Klub ein Kandidat bin", berichtete Bilic auf einer Pressekonferenz des kroatischen Verbandes in Zagreb.

"Ich habe mich bedankt und wiederholt, was ich immer gesagt habe: Ich bin momentan nur auf die kroatische Nationalmannschaft fokussiert."

Doppeljob a la Hiddink für Bilic keine Option

Der ehemalige Bundesliga-Profi des Karlsruher SC ist seit Juli 2006 Nationaltrainer und hat einen Vertrag bis 2010. Er war bereits im vergangenen Jahr als Chefcoach des Hamburger SV im Gespräch.

"Dieses Angebot spiegelt unsere gute Arbeit wider", sagte Bilic weiter, der am Mittwoch mit Kroatien in der WM-Qualifikation in Andorra antritt.

Ein Doppeljob nach dem Vorbild von Russlands Trainer Guus Hiddink, der auch beim FC Chelsea auf der Bank sitzt, kommt für ihn nicht in Frage: "Es hat keinen Sinn, darüber zu reden."

Verein dementiert jeglichen Kontakt

Zeitgleich verschickte Schalke eine Pressemitteilung, in der der Klub "einen direkten Kontakt zwischen dem kroatischen Nationalcoach und dem Vorstand des Klubs" dementierte.

Bilic werde "kein Trainer beim FC Schalke 04, weder als Interimslösung bis zum Ende der laufenden Spielzeit, noch zur kommenden Saison."

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Ein weiterer Kandidat bei der Schalker Trainersuche ist Armin Veh. Der Ex-Stuttgarter soll sich nach Presseberichten mit Verantwortlichen der Königsblauen getroffen haben.

Unterdessen leiteten am Montag die bisherigen Assistenten Youri Mulder und Mike Büskens das Training bei den Königsblauen. Diese Aufgabe hatte das Duo nach der Trennung von Trainer Fred Rutten am vergangenen Donnerstag übernommen - allerdings nur vorübergehend.

Mannschaft von ständigem Theater genervt

Laut Präsident Josef Schnusenberg soll bis zum Saisonende ein Interimscoach von außen verpflichtet werden, ehe der noch zu findende neue Manager einen neuen Trainer für die nächste Saison aussucht.

Die Suche an allen Fronten - und die fast täglichen Absagen - nerven mittlerweile auch die Mannschaft. "Die Trainerfrage muss so schnell wie möglich geklärt werden", forderte Kapitän Mladen Krstajic und machte sich stark für das Duo Büskens/Mulder: "Ich hätte kein Problem damit, wenn die beiden das Amt bis zum Saisonende übernehmen würden."

Büskens, der am Ende der vergangenen Saison zusammen mit Mulder als Interimscoach nach der Entlassung von Mirko Slomka in sechs Spielen 16 von 18 möglichen Punkte holte, verfolgt die jüngste Entwicklung ebenfalls genervt.

"Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es auf Schalke in den letzten Jahren schon einmal so viel Unruhe gegeben hat", sagte der UEFA-Cup-Sieger von 1997. "Dabei bräuchten wir jetzt vor allem Ruhe im Verein."

Nichts Neues bei der Managersuche

Nichts Neues gab es indes von der Manager-Suche. Nach der Absage des Wunschkandidaten Oliver Kahn am Freitag hat Tönnies seinen Zeitplan nicht einhalten können.

Eigentlich wollte der Aufsichtsratsboss bereits in der vergangenen Woche den Nachfolger des beurlaubten Andreas Müller präsentieren.

Vor Kahn hatten bereits Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff, Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen, Wolfsburgs Trainer-Manager Felix Magath, DFB-Sportdirektor Matthias Sammer und der Schalker Ex-Coach Huub Stevens abgewinkt.

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