Adler kritisiert Team, Völler kritisiert Adler

SID
Rudi Völler verlangt von Bayer-Keeper Adler mehr Kollegialität
© Getty

Vor dem Pokal-Schlager gegen Bayern München hängt bei Bayer Leverkusen gehörig der Haussegen schief. Nach der 0: 1 (0:1)-Niederlage bei Hannover 96 machen sich bei den Rheinländern Krisensymptome breit.

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Torwart Rene Adler kritisierte die Einstellung seiner Mannschaftskollegen, Sportchef Rudi Völler watschte daraufhin den Nationaltorhüter verbal ab und wird ihn zu einem Gespräch zitieren.

Bei nur einem Sieg aus den letzten sechs Spielen ist das junge Leverkusener Team dabei, sein Ziel internationaler Wettbewerb wie im Vorjahr in der Rückrunde zu verspielen.

Adler: "Wir müssen Dinge ändern"

Auf Platz sechs ist die Mannschaft nach der zweiten Niederlage in Folge abgerutscht.

Adler zeigte sich entsprechend genervt: "Phlegma beschreibt es vielleicht richtig", sagte der Keeper, "jeder muss wissen, dass Fußball ein Kampfspiel ist. Wir müssen uns zusammensetzen und ein paar Dinge ändern, sonst werden wir nach unten durchgereicht."

Auf dem schweren, aufgeweichten Boden in der WM-Arena wurden die spielstarken Leverkusener von den entschlossenen Hausherren geradezu niedergekämpft, etwas, das Adler überhaupt nicht gefiel: "Das Phänomen gibt es schon länger bei Bayer. Immer wenn es nicht so läuft, wehren wir uns zu wenig."

Völler ermahnt Adler

Als Völler davon hörte, platzte ihm der Kragen: "Mein guter Rat an den talentierten Nationaltorwart ist, sich mal an die eigene Nase zu fassen. Als er vor ein paar Wochen mal ein paar Bälle nicht gehalten hat, hat auch keiner seiner Mitspieler was gesagt."

Am Siegtreffer der Niedersachsen durch Arnold Bruggink (33.) war Adler allerdings schuldlos.

Er verhinderte durch einige gute Paraden sogar eine noch höhere Niederlage. Erst in den letzten zehn Minuten kamen die Gäste auf, den unverdienten Ausgleich aber schaften sie nicht mehr.

"Wir haben uns durch dieses Spiel um eine komfortable Situation im Kampf um den internationalen Wettbewerb gebracht", sagte Trainer Bruno Labbadia, "wir wissen um das Problem, dass wir eine junge Mannschaft haben, die vor allem über das Spielerische kommt."

Jetzt kommt der FC Bayern

Am Mittwoch steht in Düsseldorf das Pokal-Viertelfinale gegen den FC Bayern auf dem Programm. Auf der niedersächsischen Matschwiese war das elegante Kombinationsspiel der Leverkusener nur schwer anzubringen.

Zudem standen die defensiven Mittelfeldspieler Hanno Balitsch und Leon Andreasen exzellent und ließen kaum Räume zu. Alle Hannoveraner kämpften bis zur Erschöpfung und kauften Leverkusen den Schneid ab.

96 verbuchte nach der besten Leistung in diesem Jahr den so dringen benötigten Heimsieg und stoppte damit den freien Fall Richtung Tabellenkeller.

Kind erleichtert

Die Diskussion um Trainer Dieter Hecking ist damit (zunächst) beendet.

Der allmächtige Klubchef Martin Kind, der bereits vor der Partie seinem Trainer das Vertrauen ausgesprochen hatte, war entsprechend erleichtert: "Dieser Sieg war das Ergebnis einer ganz starken Mannschaftsleistung", sagte Kind, "es war ganz wichtig, dass die Mannschaft die große Herausforderung angenommen hat."

Hannover - Leverkusen: Daten und Fakten