"Weil er etwas wilder aussieht"

Von SPOX
Jürgen Klopp regte sich nach dem Spiel über Franz Beckenbauer auf
© Premiere

Borussia Dortmunds Coach Jürgen Klopp lieferte sich einen verbalen Schlagabtausch mit Premiere-Experte Franz Beckenbauer. Grund der Aufregung: Eine vermeintliche Tätlichkeit von BVB-Akteur Kevin-Prince Boateng gegen Miroslav Klose kurz vor dem Ausgleich des FC Bayern.

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Premiere hat die wichtigsten Protagonisten des 19. Bundesliga-Spieltags vors Mikrofon bekommen.

Bayern München - Borussia Dortmund 3:1

Premiere-Experte Franz Beckenbauer:

...über den Tritt von Kevin-Prince Boateng gegen Miroslav Klose: "Auf jeden Fall eine Schweinerei, denn er wollte den Klose absichtlich verletzen. Er kann froh sein, wenn der DFB diese Bilder nicht sieht, sonst wird er nachträglich gesperrt. Ich weiß nicht, was in dem Kopf eines solchen Spielers vorgeht."

Jürgen Klopp (Borussia Dortmund):

...kontert die Einschätzung des Kaisers: "Das ist eine sehr schmerzhafte Geschichte für Miro, aber wer ein bisschen genauer hinguckt, der sieht, dass da überhaupt keine Aggression im Gesicht von Kevin zu erkennen ist. Er will drüber steigen, es ist niemals eine Tätlichkeit. Ich habe gehört, dass in der Halbzeit Franz Beckenbauer eine Sperre fordert. Wenn ein normaler Kommentator das sagt, dann interessiert das keinen, aber wenn der Franz das sagt, dann fangen alle an zu rennen. Ich hoffe, es wird wirklich mal darüber nachgedacht, denn es ist unglaublich, da Absicht zu unterstellen. Da kann es nur darum gehen, dass man Kevin irgendetwas anhängen will, weil er etwas wilder aussieht."

Premiere-Experte Franz Beckenbauer:

...verteidigt seine Meinung: "Ich schätze Jürgen Klopp sehr und würde ihm raten, die Situation noch mal in aller Ruhe anzuschauen. Dann wird er mir Recht geben, denn es war eine ganz klare Tätlichkeit. Er ist mit Absicht auf den Oberschenkel von Miro Klose getreten. Ich fordere grundsätzlich keine Sperre für einen Spieler, aber das war unsportlich."

...über den 3:1-Sieg des FC Bayern gegen Borussia Dortmund: "Man hat sich sehr viel Zeit gelassen. Die Torchancen, die man hatte, gingen auf keine Kuhhaut. Mich freut es vor allem für Klose, dass er die entscheidenden Tore noch geschossen hat. Er wäre sonst sicher zum Verlierer des Spiels ernannt worden, denn ein Torjäger muss von drei hundertprozentigen Torchancen eine nutzen. Ich gönne ihm, dass er die beiden Tore noch gemacht hat."

Jürgen Klinsmann (Bayern München):

...über den 3:1-Sieg: "Wir haben uns viel vorgenommen für heute. Auf Grund des frühen Gegentores mussten wir erst mal nachlegen. Dann hatten wir genügend Torchancen, mussten aber bis zum Schluss warten. Aber das Warten hat sich gelohnt. Die Mannschaft hat brutales Engagement gezeigt und ist einen hohen Rhythmus gegangen. Es war nie Angst da."

...über die zahlreich vergebenen Torchancen von Luca Toni und Miroslav Klose: "Die habe ich auch ausgelassen, als ich noch gespielt habe. Vielleicht versucht man es zu sehr zu erzwingen und hat nicht genügend Lockerheit in so einer Aktion. Das ist eine Kopfsache."

...über das Zusammenspiel von Miroslav Klose und Luca Toni: "Ich denke, dass Luca und Miro absolut ohne Probleme zusammenpassen. Natürlich sind es zwei Torjäger, die einen gewissen Raum für sich beanspruchen und den nötigen Egoismus haben, selber Tore machen zu wollen. Spannung und Rivalität sind da ganz normal."

...darüber, warum er Toni und nicht Klose ausgewechselt hat: "Miro hat sehr frisch gewirkt und war zweikampfstark. Da vertraut man einfach seinem Bauchgefühl."

...über die Reaktion Tonis nach dessen Auswechslung: "Er ist nicht beleidigt. Natürlich ist ein Stürmer, wenn er vom Platz geholt wird, immer enttäuscht. Wenn er nicht mehr auf dem Platz steht, kann er auch nicht das nächste Tor schießen - und das will ein Stürmer immer."

Miroslav Klose (Bayern München):

...über seinen Doppelpack in den Schlussminuten: "Manchmal ist es so, dass ein Spiel 90 Minuten dauert. Das zeichnet mich natürlich auch aus, dass ich immer an meine Chancen glaube. Ich weiß, dass man immer die nächste Chance bekommt und an die muss man glauben und dann macht man das Tor."

Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund):

...über das Spiel: "Die Bayern haben enorm viel Druck aufgebaut, aber wir haben es sehr gut gemacht. Wir hatten in den gewissen Situationen nicht das nötige Glück, um hier einen Punkt mitzunehmen."

...über seine eigene Leistung: "Es hat super Spaß gemacht, ich habe eine Menge auf mein Tor bekommen, habe versucht, alles zu halten, aber das hat nicht ganz funktioniert. Ich kenn den Miro ja schon aus Kaiserslauterer Zeiten. Es hat natürlich super Spaß gemacht gegen ihn."

Energie Cottbus - Hannover 96 3:1

Dieter Hecking (Hannover 96):

...zur Niederlage in der Lausitz: "Wir haben in der ersten Halbzeit im Spiel nach vorne überhaupt nicht stattgefunden. Die Jungs müssen begreifen, dass einem in der Bundesliga nichts geschenkt wird."

Borussia M'gladbach - 1899 Hoffenheim 1:1

Hans Meyer (Borussia M'gladbach):

...zum späten Ausgleich durch Wellington: "Der stand doch im Abseits - das macht mich total kaputt. Das ist sehr bitter!"

Chinedu Obasi (1899 Hoffenheim):

...zum Spiel: "Ein Punkt ist besser als kein Punkt. Zudem war meine Situation ein klarer Elfmeter. Wenn wir den bekommen, hätten wir sicherlich gewonnen. Aber wir haben nie aufgegeben. Das zeigt, dass unser Team Charakter hat."

...zu seinem Comeback nach der Verletzung: "Nach der Verletzung habe ich einen guten Einstand gegeben. Ich war zufrieden mit meiner Leistung."

Alexander Baumjohann (Borussia M'gladbach):

...zum Spiel: "Wir haben heute ein gutes Spiel abgeliefert. Aber es ist total ärgerlich, dass wir zum Schluss so ein dummes Gegentor bekommen.

...über sein Tor zur 1:0-Führung: "Es ist schön, dass ich mit meinem Tor unserer Mannschaft helfen konnte. Aber es bringt im Endeffekt alles nichts, wenn man das Spiel dann nicht gewinnt."

...über seinen Wechsel zu den Bayern: "Es wird brutal schwer für mich. Aber ich habe schon öfters gesagt, dass ich mir den Schritt zutraue und deshalb habe ich mich zu dem Wechsel entschieden."

...über die Aussichten gegen Werder Bremen am nächsten Spieltag: "Wenn wir da weitermachen, wo wir heute aufgehört haben, können wir in Bremen was erreichen. Zumal die Bremer heute wieder verloren haben. Da ist auf jeden Fall was für uns drin."

Ralf Rangnick (1899 Hoffenheim):

...zum Spiel seiner Mannschaft: "Wenn man den gesamten Spielverlauf sieht, haben wir erst in den letzten 25 Minuten guten Fußball gespielt. Daher haben wir uns den Ausgleich verdient. Aber um zu gewinnen, hätten wir viel früher mit mehr Leidenschaft spielen müssen. Das präzise Spiel nach vorne hat uns heute einfach gefehlt."

Lutz Wagner (Schiedsrichter der Partie):

...zur strittigen Entscheidung beim Zweikampf zwischen Galasek und Obasi: "Es war eine ganz, ganz knifflige Szene für mich. Ich denke, dass Obasi schon einknickt, bevor es zu dem eigentlichen Kontakt kommt. Er sucht den Kontakt und nimmt ihn an. Daher war es aus unserer Sicht kein klassisches Foulspiel, sondern das Annehmen eines Kontakts und so mit einer Gelben Karte zu bestrafen."

Karlsruher SC - Hamburger SV 3:2

Martin Jol (Hamburger SV):

...zum Spiel: "In den ersten 20 Minuten haben wir sehr gut angefangen. Dann schlichen sich viele Ballverluste ein, und wir waren ein wenig überheblich. Trotzdem haben wir das 2:0 gemacht, was natürlich ideal für uns war. Es ist eigentlich unmöglich, dann noch drei Tore zu kassieren. Der Fehler von Graavgard hat den KSC wieder ins Spiel gebracht. Aber mit neuen Spielern müssen wir Geduld haben. Wir haben mindestens einen Punkt verschenkt."

Ede Becker (Karlsruher SC)

...zum Spiel: "Für uns war der Start natürlich wenig erfreulich. Wir haben einen defensiven Fehler gemacht und wurden dafür bestraft. Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste. Wir waren indisponiert. Entscheidend für uns war das schnelle 1:2, nur so konnten wir uns über das Happy-End freuen. Wir sind unglaublich glücklich über die drei Punkte."

FC Schalke - Werder Bremen 1:0

Thomas Schaaf (SV Werder Bremen):

...nach der 0:1-Niederlage: "Es ist vollkommen klar, da brauch ich doch kein Hellseher sein, dass man sich von den vorderen Plätzen verabschiedet hat und man jetzt zusehen muss, dass man noch ins internationale Geschäft kommt. Das wird mit jeder Niederlage schwieriger! Es ist uns allen völlig klar, da müssen wir zusehen, dass wir die Kurve bekommen und dass wir aus diesen Spielen etwas mehr mitnehmen. Heute muss man klar sagen, war mehr drin!"

Benedikt Höwedes (Schalke 04):

...nach dem Sieg: "Ich glaube zu 100 Prozent an uns. Wir haben trotz der Abgänge weiterhin eine gute Mannschaft. Wir kämpfen hier und dann wird uns das auch gelingen, weiter nach oben zu klettern!"

Bayer Leverkusen - VfB Stuttgart 2:4

Simon Rolfes (Bayer Leverkusen):

...zum Spiel: "Bis zum Sechzehner war unser Spiel okay, aber dann fehlte die letzte Bissigkeit. Dann muss man auch mal Eins-gegen-Eins gehen und das Duell auch mal gewinnen. Die Stuttgarter konnten sich mit der Führung im Rücken aufs Kontern verlagern und das machen sie gut."

...zur Niederlage: "Eine Erklärung für die Niederlage ist schwer zu finden. Wir haben das Spiel nicht so kontrolliert, wie wir das normalerweise machen - mit zu wenig Direktspiel in der ersten Halbzeit. In der zweiten Halbzeit sind wir dann gleich eiskalt erwischt worden."

Rene Adler (Bayer Leverkusen):

...zum Tor von Hitzlsperger: "Ich hatte mir schon gedacht, dass er versuchen wird, an der Mauer vorbei zu schießen. Der Ball kam dann auch, aber mit so einer Geschwindigkeit. Ich weiß gar nicht genau, wo er reingegangen ist, das muss ich mir erst noch mal anschauen. Es war sicherlich schwer, den Ball zu halten, aber da, wo er rein ist, da darf er nicht rein."

Mario Gomez (VfB Stuttgart):

...zum Spiel: "Wir haben jeweils die ersten zehn Minuten der beiden Halbzeiten sehr aggressiv gespielt und Leverkusen damit überrollt. Wir mussten dann zweimal noch ein bisschen zittern, aber ich denke, für ein Auswärtsspiel war das schon sehr ordentlich."

Premiere-Experte Karl-Heinz Rummenigge:

...über Mario Gomez und die Frage, wann die Bayern wieder um ihn werben: "Wir sind mit unserem Sturm sehr zufrieden. Wir haben Miro Klose, Luca Toni und nun auch Ivica Olic bereits verpflichtet. Wir haben drei klasse Stürmer unter Vertrag, da macht es wenig Sinn bei der Preisklasse. Wir kennen die Klausel und die ist sehr teuer. Und dann noch so ein Kaliber dazu. Wobei ich der Meinung bin: Er ist ein klasse Stürmer! Ich habe immer gesagt: Miro Klose und Mario Gomez sind die besten deutschen Stürmer, die wir haben. Er hat nur leider das Pech im letzten Sommer gehabt, dass er eine nicht so gute EM gespielt hat. Das hat ein bisschen Image gekostet und daran hat er zu knabbern gehabt. Aber man hat heute gesehen, welche Qualitäten er hat!"

...über die  Vertragsverlängerung von Mark van Bommel: "Ich bin vorsichtig optimistisch, dass er das Angebot des FC Bayern annimmt. Er ist ohne Frage ein wichtiger Spieler für uns, er ist unser Kapitän. Er soll das nicht so ernst nehmen mit der Frist eines Vertrages. Man kann ja auch einen Ein-Jahres-Vertrag öfter verlängern, und das heißt dann nicht, dass man nach einem Jahr die Zelte beim FC Bayern abbricht. Wir sind durchaus optimistisch, dass er unser Angebot annimmt!"

Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln 2:2

Markus Pröll (Keeper der Eintracht Frankfurt):

...über die Punkteteilung: "Aufgrund der ersten Halbzeit ist das Remis auf jeden Fall ärgerlich. Zum Schluss spielen wir in Unterzahl. Aber ich denke, wir hätten drei Punkte verdient gehabt."

...zu seinem Fehler vor dem Elfmeter-Pfiff: "Ja gut, der Ball flattert und dann ist es schwer, den zu halten. Es war Pech, dass dann keiner von uns in Ballnähe steht - und dann ist das halt ein Elfmeter."

Milivoje Novakovic (Stürmer des 1. FC Köln):

...zum Spiel: "Die erste Halbzeit haben wir total verschlafen. In der zweiten Halbzeit haben wir besser gestanden und dann auch mehr Druck gemacht. Ich glaube, deshalb ist der Punkt für beide verdient."

...zur Ishiaku-Chance kurz vor Schluss: "Er war lange verletzt, und so etwas kann passieren. Da muss man ihn in Schutz nehmen. Wir stehen alle hinter ihm!"

Der 19. Spieltag der Bundesliga im Überblick