Van Bommels Kampfansage

SID
Mark van Bommel ließ mit einer Kampfansage gegen Anatolij Tymoschtschuk aufhorchen
© Getty

Hamit Altintop wollte noch ein bisschen bleiben. Der Mittelfeldspieler des FC Bayern hatte seinen Pressetermin im Trainingslager in Dubai gerade beendet, als Mark van Bommel vor den Mikrophonen Platz nahm.

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Entgegen der üblichen Vorgehensweise der Bayern-Spieler entwischte Altintop nicht durch die Hintertür, sondern setzte sich auf die andere Seite zu den Journalisten. Er wollte einfach dabei sein, mittendrin im Geschäft und nicht wie in den letzten Monaten fernab des Rampenlichts.

Da der im März 2008 gebrochene rechte Mittelfuß immer wieder Zicken machte, kam der Türke seit August nur auf einige wenige Einsatzminuten.

Für Altintop beginnt die Saison erst jetzt. "Es läuft alles bestens. Ich bin topfit und freue mich jetzt schon auf die ersten Testspiele", sagte der 46-malige Nationalspieler.  

Altintop: "Will in erste Elf"

Altintop sprüht vor Tatendrang, das harte Konditionstraining spult er problemlos runter. Er will viel erreichen mit der Mannschaft und glaubt sogar an den ganz großen Wurf.

"Wenn Griechenland Europameister werden kann, können wir auch die Champions League gewinnen. International müssen wir uns aber auch nach dem Gegner richten. Wir müssen noch frecher werden, taktisch flexibler und unberechenbarer. Es fehlen nur noch kleine Faktoren", so der 26-Jährige.

Altintop stellt auch an sich hohe Ziele: "Ich will unter die ersten Elf kommen. Ich bin ehrgeizig genug, um mich gegen die anderen durchzusetzen." In erster Linie gegen Bastian Schweinsteiger. Mit ihm konkurriert Altintop um die Position im rechten Mittelfeld.

Altintop hält Laden zusammen

Altintop kann auch rechter Verteidiger spielen, nahm diese Rolle bei der EM aber eher zähneknirschend an. Altintop will Schweinsteigers Platz, er sei schließlich alt genug um zu wissen, "auf welcher Position ich am besten bin."

Altintop gilt als Frohnatur, Trainer Jürgen Klinsmann lobt ihn als einen, der den Laden zusammenhält. "Ich habe zu allen einen guten Draht. Auch zum Busfahrer und zum Zeugwart", sagt Altintop.

Und auch zu Mark van Bommel. Entspannt und innerlich zufrieden lauscht Altintop den Antworten seines Kollegen.

Van Bommel sieht ebenfalls entspannt aus, doch hinter der Fassade des stets gut gelaunten Niederländers brodelt es. Im Gegensatz zu Altintop steht van Bommel vor schwierigen Wochen, bis Ende Januar muss er sich entscheiden, ob er das neue Vertragsangebot des FC Bayern annimmt.

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"Ohne Familie wäre ich schon weg"  

Van Bommel ist mit dem Angebot nicht zufrieden, nicht mit der vorgesehenen Laufzeit (ein Jahr) und wohl auch nicht finanziell. Der Bayern-Kapitän ist gekränkt, er sieht seine Verdienste um den Verein nicht ausreichend gewürdigt.

"Wenn meine Familie sich in München nicht wohl fühlen würde, wäre ich schon weg", sagt van Bommel zu SPOX.

Van Bommel will nicht sagen, in welche Richtung er tendiert. Doch er beschäftigt sich bereits mit Anatolij Tymoschtschuk, der wohl von Zenit St. Petersburg zu den Bayern wechseln wird.   

Van Bommel: "Jol ein hervorragender Trainer"

"Er kann gerne kommen. Dann werde ich dafür sorgen, dass er auf der Bank sitzen muss. Ich habe gezeigt, dass ich in die Mannschaft gehöre", so van Bommel.

Gedanken über einen möglichen neuen Verein macht er sich nicht, auch nicht über den HSV. Der wird von Martin Jol trainiert, mit dem van Bommel ein gutes Verhältnis verbindet und den er für einen "hervorragenden Trainer" hält.

"Ich habe noch nie mit ihm zusammengearbeitet, aber vielleicht wird er ja Bayern-Trainer", scherzt van Bommel mit einem deutlichen Augenzwinkern.

Da muss auch Hamit Altintop grinsen, aber der ist ja sowieso bestens gelaunt.

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