Hertha auf dem Sprung in die Top 3

SID
Wird Marko Pantelic (l.) etwa gemobbt? Der Serbe fühlt sich in Berlin momentan nicht mehr wohl
© Getty

Beim lange Zeit im grauen Mittelmaß versunkenen Hauptstadtklub Hertha BSC reifen Champions-League-Träume. Nach zuletzt drei Siegen über Hoffenheim, Hamburg und Bochum plant die Mannschaft von Trainer Lucien Favre im Duell mit dem 1. FC Köln (Fr., 20.15 Uhr im SPOX-TICKER und Premiere) den vierten Streich.

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Hält der verblüffende Aufwärtstrend auch im Spiel im Olympiastadion an, wäre den Berlinern in der Tabelle ein Platz in den Top 3 gewiss.

Die glänzende Perspektive erleichtert Dieter Hoeneß selbst den Umgang mit dem unerfreulichen Dauerthema Marko Pantelic. "Wir wollen das hohe Niveau halten. Es ist schon eine ganze Zeit her, dass wir uns so nachhaltig in den oberen Regionen bewegt haben", sagte der Manager.

Kein Kommentar von Favre

Ohne diesen sportlichen Höhenflug wäre die Aufregung um Pantelic wohl größer. Nur zwei Tage vor dem Spiel gegen den Aufsteiger goss dessen Anwalt Wolfgang Müllenbrock neues Öl ins Feuer.

"Ich habe fast das Gefühl, Marko wird ein bisschen gemobbt", klagte er im "Berliner Kurier" mit Bezug auf die Maßnahme von Coach Favre, den eigenwilligen Angreifer beim 3:2-Erfolg in Bochum nur neun Minuten einzusetzen.

Anders als Favre, der diese Vorwürfe nicht kommentieren wollte, brachte Hoeneß sein Unverständnis zum Ausdruck: "Ich hatte es für ausgeschlossen gehalten, dass uns der Pantelic-Anwalt Mobbing vorwirft. Ich hatte heute ein langes Gespräch mit ihm."

Favre: "Köln hat viel Power"

Ungeachtet der seit Wochen anhaltenden Störgeräusche sammelten die restlichen Profis reichlich Punkte. Ein Sieg über Köln könnte helfen, die Diskussion um Pantelic noch weiter in den Hintergrund zu drängen.

Favre hofft, dass die derzeit grippekranken Profis Cicero und Andrej Woronin am Freitag wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte sind und dass sein Team den Tabellen-10. nicht unterschätzt: "Köln ist gefährlich, hat viel Power und sich gut verstärkt."

Kein Podolski-Wechsel im Winter

Ähnlich wie in Berlin sorgt auch in Köln ein Personalthema seit Tagen für Schlagzeilen. Der Plan, Nationalspieler Lukas Podolski wieder zu seinem Stammverein zu locken, überlagerte den Bundesliga-Alltag.

Nach entsprechenden Signalen des derzeitigen Podolski-Arbeitgebers FC Bayern München schloss Kölns Manager Michael Meier einen Wechsel des Angreifers schon in der Winterpause aus.

Deshalb muss der Aufsteiger seinen Kampf um den Klassenverbleib auch in der Rückrunde ohne den Wunsch-Angreifer bestreiten.

Meier: "Müssen wachsam sein"

Noch müssen sich die Kölner nicht übermäßig sorgen, stehen aber nach zuletzt zwei Niederlagen am Scheideweg. "Wir haben ein beruhigendes Polster zum Tabellenende, aber du musst wachsam sein, damit du nicht überrascht wirst", warnte Manager Meier.

Um den Trend zu stoppen, denkt Christoph Daum über Änderungen in der Starformation nach: "Ich könnte mir vorstellen, den einen oder anderen Spieler zu bringen, damit wieder frischer Wind reinkommt. Wir brauchen bis zur Winterpause noch Punkte", sagte der Kölner Trainer.

Zumindest die persönliche Bilanz von Daum, der zum 400. Mal bei einer Erstligapartie auf der Bank sitzen wird, macht Mut für die schwere Aufgabe in Berlin. Er verlor noch nie ein Bundesliga-Spiel bei der Hertha.

Hertha - Köln: Die voraussichtlichen Aufstellungen