Hannover und Bochum kämpfen um Anschluss

SID
Fahrenhorst (li.), Cherundolo (re.) und Imhof beim letzten Duell. Die Partie gewann Bochum mit 2:1
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Da sind sie wieder, die ewigen grauen Mäuse der Liga, die beide so gerne mal bunt schillern würden. Dafür haben Hannover 96 und der VfL Bochum vor der Saison viel in den Kader investiert, der Abstiegskampf sollte endlich der Vergangenheit angehören. Zum Auftakt des 13. Spieltags in der Bundesliga aber grüßen sie von den Plätzen 13 und 16. Anspruch und Wirklichkeit liegen bei beiden Vereinen weit auseinander. Grau ist die Realität.

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Insbesondere an der Leine sitzt der Frust tief. Den besten und teuersten Kader in der Bundesligageschichte hat der deutsche Meister von 1954, herausgekommen sind aber bislang nur drei bescheidene Siege.

Und damit steigt der Druck von Spiel zu Spiel. 20 Punkte fordert Präsident Martin Kind bis zur Winterpause. Das wären acht Zähler in den verbleibenden fünf Spielen.

Altegoer: "Vertrauen in die Mannschaft ist ungebrochen"

Sein Bochumer Kollege Werner Altegoer hält sich mit öffentlichen Forderungen noch zurück. Ruhe ist die erste Bürgerpflicht im Ruhrgebiet, trotz der sportlich prekären Situation.

"Wir wissen, warum wir da stehen, viele Leistungsträger waren verletzt", erklärt der 73-Jährige, "das Vertrauen in die Mannschaft ist ungebrochen und in Trainer Marcel Koller sowieso."

Einen Sieg konnten die Bochumer überhaupt erst erringen, Koller glaubt dennoch an die Chance für sein Team: "Wir haben auch bei Bayern München ein 3:3 geholt."

96-Trainer Dieter Hecking nimmt den Gegner trotz des schlechten Tabellenplatzes ernst: "Ich erwarte, dass sie uns früh stören, die Räume eng machen und vor dem Tor gefährlich werden." Ein Heimsieg ist trotzdem Pflicht: "Wir müssen nicht nur ein gutes Heimspiel zeigen, sondern auch ein erfolgreiches."

Ausfälle auf beiden Seiten

Dabei kann es zunächst gar nicht darum gehen, weiter nach oben zu klettern, der Abstand auf Platz elf beträgt bereits fünf Zähler.

Wichtiger ist, die Verfolger auf Distanz zu halten. Wie den VfL Bochum. "Die haben eine ähnliche Situation wie wir", erklärt Hecking, "auch sie sind wegen zahlreicher Verletzter noch nicht so richtig in Fahrt gekommen."

Während sich in Bochum allerdings Besserung ankündigt, sind bei Hannover nun zu den Verletzten auch noch der gelbgesperrte Hanno Balitsch und Rot-Sünder Jiri Steijner hinzugekommen.

Ein fußballerischer Hochgenuss ist jedenfalls nicht zu erwarten. "Das wird ein Kampfspiel, beide Teams müssen mal wieder gewinnen", erwartet 96-Verteidiger Frank Fahrenhorst, der zehn Jahre in Bochum gespielt hat.

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