Kind will Sturz der 50+1-Regel

SID
Hannovers Präsident Martin Kind will die 50+1-Regel kippen
© Getty

Zwei Tage vor der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) hat Martin Kind mögliche Strategien zum juristischen Sturz der 50+1-Regel offen gelegt.

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Der Vorstandschef von Hannover 96 zeigte drei Varianten auf, wie er die DFL-Vorstandsentscheidung kippen will, auch künftig keine Stimmenmehrheit von Investoren zuzulassen.

Erste Möglichkeit wäre seiner Meinung nach die deutsche Rechtsnorm. "Das würde aber durch die Instanzen gehen und deutlich Zeit in Anspruch nehmen", sagte der 64-Jährige Unternehmer in der "Sport Bild".

Kindt favorisiert Klärung nach EU-Recht

Als aussichtsreichste Strategie favorisiert der 96-Chef die Klärung nach EU-Recht. "Hier würde es vermutlich viel schneller zu möglichen Ergebnissen kommen", vermutet Kind.

Eine dritte Möglichkeit sieht er in Veränderungen in der Struktur der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA, die für den Spielbetrieb des Bundesligisten zuständig ist.

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Dies wäre nach Expertenmeinungen allerdings die risikoreichste Möglichkeit, die 50+1-Regel zu kippen, weil Hannover 96 damit gegen die derzeitige Lizenz-Ordnung verstoßen würde.

DFL-Führung will an 50+1 festhalten

Kind ist mit Hannover 96 seit Herbst 2006 Vorreiter im Kampf gegen die 50+1-Regelung. Der Streit hat eine neue Dimension angenommen, seitdem der Bundesligist Ende Oktober eine Klage angekündigt hat, wenn die die Mitgliederversammlung der 36 Profiklubs am Freitag der Entscheidung des Ligavorstands folgt.

Die DFL-Führung hatte Mitte Oktober beschlossen, die 50+1-Regel beizubehalten. Ein entsprechender Vorschlag soll der Mitgliederversammlung unterbreitet werden.

Nach DFL-Angaben wäre für eine Änderung der umstrittenen Regel eine Zwei-Drittel-Mehrheit sowohl in der Mitgliederversammlung als auch auf dem DFB-Bundestag erforderlich.

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