Bode rät Werder zur Attacke

Von SPOX
Diego (M.) und die Bremer spielten im Hinspiel gegen Famagusta 0:0
© Getty

Ein Sieg, und das Achtelfinale ist in Sicht. Ein Unentschieden, und das Champions-League-Achtelfinale ist fast schon aus der Reichweite. Eine Niederlage, und Werder Bremen ist definitiv ausgeschieden: Vor der Partie bei Anorthosis Famagusta (20.30 Uhr im LIVE-TICKER & Internet TV) geht in Bremen die Angst um.

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"Nur auf das Spielerische können wir uns nicht verlassen. Wir müssen läuferisch und kämpferisch zulegen", fordert daher Per Mertesacker, der kritisiert: "Wir haben Schwierigkeiten, mit unserem Sieg in München umzugehen. Wir fühlten uns zu sicher."

Premiere-Experte und Bremens früherer Star Marco Bode ergänzt: "Es sind viele kleine Probleme wie Formschwankungen der Leistungsträger und ständige Umstellungen durch Verletzungen."

Für SPOX analysiert der 39-Jährige sein Ex-Team. Bode über...

... die Aufgabe in Famagusta: "Leicht wird das sicher nicht. Wenn man sich aber das Hinspiel in Erinnerung ruft, war Werder überlegen und hätte gewinnen müssen. Das Hauptaugenmerk liegt derzeit auf der Bundesliga, aber so lange noch die Chance besteht, in die K.o.-Runde der Königsklasse einzuziehen, wird man sich voll auf Famagusta und Inter Mailand konzentrieren."

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... die Konsequenzen eines Ausscheidens: "Es wäre kein Super-GAU. Passieren würde nicht viel, weil Bremen weiß, dass die Champions League ein Bonbon ist. Es ist erstaunlich genug, dass es Werder gelang, sich in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich für die Königsklasse zu qualifizieren."

... den Vorwurf der fehlenden Einstellung in der Mannschaft: "Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Einstellung ist ein weiter Begriff, der immer mal wieder im Raum steht. Es sind viele kleine Probleme wie Formschwankungen der Leistungsträger und ständige Umstellungen durch Verletzungen. Zum Beispiel hat Clemens Fritz in der vergangenen Saison auf hohem Niveau gespielt und wurde in dieser Spielzeit immer wieder zurückgeworfen. Viele kleine Dinge sorgen dafür, dass es nicht ganz so rund läuft."

... den zuletzt kritisierten Trainer Thomas Schaaf: "Der Trainer arbeitet täglich an der Form der Spieler - und es ist auch eine Entwicklung zu sehen. Torsten Frings hat in Hamburg ein sehr gutes Spiel gemacht. Claudio Pizarro hat zu Beginn auch etwas gebraucht bis er wieder richtig im Rhythmus drin war. Und auch Diego hatte seine Rückschläge. Aber insgesamt funktioniert die Mannschaft - auch mit Thomas Schaaf - sehr gut.

... Schaafs fehlende Bereitschaft, vom 4-4-2 mit Raute abzukehren: "Das System passt zu Werder und auch der Kader wurde dementsprechend zusammengestellt. Gerade die Raute im Mittelfeld bietet viel Flexibilität, da sehe ich keine Probleme. Es ist gut, dass man seit Jahren das System spielt, egal ob im  klassischen 4-4-2 mit oder ohne Raute. Werder sollte keinesfalls die offensive Grundausrichtung ändern. Der Kader ist nicht dafür gemacht, hinten zu mauern. Das würde nicht weiterhelfen."

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... die Rückkehr von Mesut Özil in die Startelf: "Werder verspricht sich einiges von ihm, gerade im Zusammenspiel mit Diego, der oftmals auf sich alleine gestellt war, auch weil Aaron Hunt momentan nicht in Topform ist. Ich weiß aber nicht, in welcher Verfassung Özil derzeit ist. Er hat in der ersten Phase der Saison sehr gute Spiele gemacht und hoffentlich hat ihm die Pause gut getan. Er war durch die konstante Belastung körperlich in ein Loch gefallen."

... die Probleme auf den Außenverteidiger-Positionen: "In meinen Augen haben das Pasanen und Tosic in Hamburg nicht so schlecht gemacht. Tosic hatte in der Defensive noch einige wacklige Momente. Besonders beim 2:1 hat er bisschen geschlafen und keinen Druck auf Olic ausgebaut. In der Offensive sah man aber gute Ansätze."

... die bislang enttäuschenden Zugänge wie Prödl und Boenisch: "Bei Prödl ist es so, dass er auf der rechten Seite spielen musste, obwohl ihm das sicher nicht optimal liegt. Er ist noch ein sehr junger Spieler und ist genau wie Özil konstant in der Verantwortung. Man darf da nicht zu viel erwarten. Es sind auf keinen Fall Fehleinkäufe. Sie waren von vorneherein in den meisten Fällen als Perspektivspieler gesehen und standen eben voll in der Verantwortung."

Voraussichtliche Aufstellungen:

Werder Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Pasanen (Boenisch) - Baumann - Frings, Özil - Diego - Pizarro, Almeida

Anorthosis Famagusta: Beqaj (Nagy) - Constantinou, Katsavakis, Dellas, Leiwakabessy - Skopelitis, Laban, Dobrasinivic, Hawar - Savio - Sosin

Schiedsrichter: Gonzalez (Spanien)

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