Wer wird der nächste Veh?

Von Daniel Börlein
Drei Trainer-Kandidaten für Stuttgart: Mirko Slomka, Christian Gross und Zvonimir Soldo (v.l.)
© Getty

Kaum ist Armin Veh beim VfB Stuttgart entlassen, da kursieren schon erste Gerüchte über die Nachfolge des 47-Jährigen. Neben den üblichen Verdächtigen sind auch einige interessante Namen dabei. SPOX gibt einen Überblick über die Kandidatenliste.
 

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Für Veh übernimmt zunächst der bisherige Co-Trainer Markus Babbel, der als Teamchef die Verantwortung trägt und von Trainer Rainer Widmayer unterstützt wird.  

"Wir gehen mit Babbel und Widmayer in die anstehenden, schweren Aufgaben. Danach sehen wir weiter", so Heldt, der sich damit offen lässt, wer letztlich die langfristige Nachfolge Vehs übernimmt.

Schwer vorstellbar allerdings, dass der VfB auf den noch gänzlich unerfahrenen Babbel setzt. Doch wer kommt sonst in Frage, wer ist auf dem Markt und wer würde überhaupt nach Stuttgart wechseln?

Die Ex-Stuttgarter mit Stallgeruch:

Krassimir Balakow: Der Bulgare hat in der Schweiz bei Grasshopper Zürich und in St. Gallen, wo er allerdings abstieg, erste Erfahrungen im Trainergeschäft gesammelt. Momentan ist Balakow ohne Job, beim VfB jedoch noch immer ein gern gesehener Gast. Was passt: Widmayer war in Zürich und St. Gallen Balakows Co-Trainer.

Zvonimir Soldo: Nach seiner Zeit beim VfB heuerte der Kroate in seiner Heimat bei Dinamo Zagreb als Jugendtrainer an und übernahm Anfang 2008 die erste Mannschaft, mit der er die Meisterschaft und den Pokal holte. Anschließend erklärte der 41-Jährige seinen Rücktritt und ist seitdem ohne Verein.

Guido Buchwald: Nach der erfolgreichen Zeit in Japan musste er bei seinem ersten Trainerengagement in Deutschland in Aachen frühzeitig seinen Platz räumen. Der 47-Jährige will allerdings unbedingt zurück ins Geschäft und pflegt beste Kontakte zum VfB, wo er noch immer in der Traditionsmannschaft spielt.

Franco Foda: Der 42-Jährige spielte zwischen 1994 und 1996 im Ländle, ging anschließend für ein Jahr nach Basel und daraufhin zu Sturm Graz. Dort blieb Foda bis jetzt hängen, ist seit 2006 Cheftrainer und liegt mit den Steirern derzeit auf Rang zwei der österreichischen Bundesliga.

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Die jungen Wilden:

Robin Dutt: Der 43-Jährige liegt mit dem SC Freiburg derzeit auf Platz drei der 2. Liga und hat im Breisgau den attraktiven, offensiven Fußball von Volker Finke fortgeführt. Dutt hat das Trainerhandwerk von der Pike auf gelernt und den Fußballlehrer-Schein 2005 als Lehrgangsbester erhalten. Manko: Dutt arbeitete vor seiner Zeit in Freiburg mehrere Jahre beim Stadtrivalen Stuttgarter Kickers.

Thorsten Fink: Der Ex-Bayern-Profi stieg mit Ingolstadt in der vergangenen Saison aus der Regionalliga auf und hat sich mit dem FCI im Mittelfeld der 2. Liga festgesetzt. Nach seiner Zeit als Coach der zweiten Mannschaft und Assistent von Giovanni Trapattoni bei Red Bull Salzburg ist Ingolstadt Finks erste Station als Cheftrainer in Deutschland. Sein erklärtes Ziel: die Bundesliga.

Die gestandenen Bundesliga-Trainer:

Mirko Slomka: Nach seiner Entlassung auf Schalke gönnte sich der 41-Jährige eine Auszeit, reiste viel umher und hospitierte unter anderem bei Real Madrid. Mittlerweile scheint Slomka allerdings wieder bereit für einen neuen Klub, stellte jedoch schon nach seiner Entlassung bei S04 klar: "Die Champions League ist etwas Besonderes - da möchte ich wieder hin."

Thomas Doll: Beim BVB musste Doll nach der letzten Saison gehen. Neue Angebote gab's anschließend reichlich, zum Beispiel von den Champions-League-Teilnehmern Panathinaikos Athen und Steaua Bukarest sowie vom japanischen Verband. Doll will aber "zurzeit nicht ins Ausland". Zuletzt stand der 42-Jährige bei Hansa Rostock ganz hoch im Kurs.

Volker Finke: Der ehemalige Coach vom SC Freiburg ist schon seit eineinhalb Jahren weg von der Fußballbühne, noch immer juckt es den 60-Jährigen aber. Zuletzt stand Finke in Verhandlungen mit dem georgischen Verband. Handicap: In der Vergangenheit hat der VfB mit Winnie Schäfer bereits einen Ex-Trainer eines regionalen Konkurrenten verpflichtet, und ist damit gar nicht gut gefahren.

Zu den drei heißesten Kandidaten gesellen sich mit Klaus Augenthaler, Wolfgang Wolf, Falko Götz, Klaus Toppmöller und Jos Luhukay natürlich die "üblichen Verdächtigen".

Die Männer aus dem Ausland:

Christian Gross: Der Schweizer wird seit Jahren gehandelt, wenn ein ambitionierter Bundesliga-Klub einen Trainer sucht und führte im Februar beispielsweise bereits Gespräche mit dem HSV. Nach neun Spielzeiten beim FC Basel und zahlreichen Titeln wäre es für den 54-Jährigen womöglich eine günstige Gelegenheit für einen Tapetenwechsel, zumal Gross' Vertrag am Saisonende ausläuft.

Ronald Koeman: Der Niederländer ist seit seinem verkorksten Intermezzo beim FC Valencia arbeitslos, für einen neuen Job allerdings bereit. Seine Erfolge als Coach feierte der 44-Jährige mit Ajax Amsterdam und PSV Eindhoven, mit denen er jeweils den Titel in der Eredivisie holte. Wie Gross gäbe es auch bei Koeman keine sprachlichen Probleme. Beide sprechen perfekt deutsch.

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