Lehmann: "Irgendwo muss es Bessere geben"

Von SPOX
Jens Lehmann war nach dem 2:2 in Frankfurt sauer auf Schiedsrichter Babak Rafati
© Getty

Jens Lehmann konnte seinen Ärger über Schiedsrichter Babak Rafati nicht bremsen, Premiere-Experte und Bayern-Präsident Franz Beckenbauer wundert sich über Jürgen Klinsmanns Entscheidung, Toni Kroos für Bastian Schweinsteiger spielen zu lassen. Bereits am Samstag war Robert Kovac mit seiner Roten Karte überhaupt nicht einverstanden. Die Premiere-Stimmen zu den Spielen.

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Premiere-Experte Franz Beckenbauer über...

...den Sieg der Bayern: "Wenn man gewinnt, dann gewinnt man verdient. Die Schalker haben das Tor einfach nicht getroffen. Bayern hat beide Tore perfekt heraus gespielt. Es war wunderschön zuzusehen, aber sie haben dann zu wenig getan."

...die schlechte Eckball-Bilanz der Schalker: "Ich würde die ganze Woche Straftraining machen. Wenn 18 Ecken geschlagen werden und nicht eine einzige gefährliche Situation entsteht, dann müssen die noch daran arbeiten. Da hatten die Bayern heute Glück. Wenn die Schalker die Standardsituationen besser geschlagen hätten, wäre das ein oder andere Tor möglich gewesen!"

... die überraschende Aufstellung von Toni Kroos gegen Schalke 04: "Wundert mich! Das ist sehr mutig von Jürgen Klinsmann, den jungen Mann auf Schalke zu bringen. Respekt, den jungen Kroos dem Sosa vorzuziehen."

... Bayer 04 Leverkusen, die nach einer 3:0-Führung gegen den Karlsruher SC am Ende 3:3 spielten: "Das ist sicherlich enttäuschend. Das tut weh. Wenn man 3:0 führt und dann noch 3:3  spielt, selbst wenn es auswärts ist, das tut weh. Auf der anderen Seite: Der KSC hat natürlich jetzt wieder Selbstvertrauen. Aber man muss auch realistisch erkennen: Wenn man zu Hause nur Unentschieden spielt, dann ist das auch nicht besonders wertvoll. Aber wenn man 0:3 hinten liegt und dann zurückkommt, dann ist es wertvoll!"

... Sejad Salihovic, der bei der TSG 1899 Hoffenheim unterschrieben hat: "Das ist ein wichtiger Spieler für Hoffenheim. Ich kann ihn verstehen, dass er da verlängert. Bessere Bedingungen als er jetzt hat, kriegt er nirgends. Da hat er seinen Stammplatz sicher, bei Bayern muss er sich darum raufen. Ich denke, er geht den richtigen Weg, er steckt auch noch in der Entwicklung. Die bekommen jetzt ein neues Stadion, auch das ist ein zusätzliches Motivationsmoment. Ich denke, das hat auch dazu beigetragen, dass er in Hoffenheim bleibt."

Premiere Studiogast Mirko Slomka über das 3:3 von Bayer Leverkusen nach einer 3:0-Führung: "Nach einer 3:0-Führung, auch wenn es auswärts war, darf man eine Mannschaft wie den KSC nicht mehr zurückkommen lassen, wenn man um den Titel spielen möchte. Zwei Punkte auf diese Weise zu verlieren, tut richtig weh. Ich spreche aus Erfahrung. Zumal man jetzt noch ein bisschen an Souveränität verliert. Aber für den KSC ist es ein gefühlter Sieg! Insofern macht es auch die Bundesliga spannend. Hoffenheim aber auch die Bayern werden sich sicher über dieses Ergebnis freuen!"

...über die torlosen Bremer: "So kennt man sie gar nicht. Sie sind ja eigentlich die Tormaschine der Bundesliga. Das wird Thomas Schaaf und Klaus Allofs auch nicht gefallen. Das bringt Bremen auch in der Tabelle nicht nach vorne und ist unbefriedigend für die Ambitionen von Werder Bremen."

Schalke 04 - Bayern München

Heiko Westermann (Schalke 04): "Wir haben ein super Spiel gemacht, und die Bayern haben auch ein gutes Spiel gemacht. Sie waren natürlich eiskalt vor dem Tor und haben aus zwei Chancen zwei Tore gemacht. Es ist natürlich eine bittere Niederlage und jetzt müssen wir uns wieder rankämpfen. Aber wenn wir weiter so Fußball spielen, mache ich mir keine Sorgen. Wir haben heute sicher nicht die Meisterschaft verspielt. "

Luca Toni (Bayern München): "Das war ein wichtiges Spiel, denn wir haben nur noch einen Punkt Rückstand und sind jetzt wieder in der Erfolgsspur."

Uli Hoeneß (Manager Bayern München) über das Ziel Herbstmeisterschaft: "Für unser Selbstvertrauen, für unser 'Mir-san-mir-Gefühl' ist das wichtig. Die Bayern - das ganze Land Bayern - muss jetzt wieder mehr nach vorne kommen, nicht nur in der Politik, sondern auch im Fußball. Und ich glaube, wir sind alle miteinander auf dem guten Weg!"

Mark van Bommel (FC Bayern München): "Wir müssen nur auf uns selber schauen und jetzt gewinnen wir auch die Spiele."

...über den Stand seiner Vertragsverlängerung: "Wir haben mit Bayern einen Termin vereinbart, dass wir uns Ende November, Anfang Dezember zusammensetzen und dann über die Dinge sprechen. Über etwas anderes denke ich nicht nach. Am Ende entscheidet der Verein und nicht der Spieler. Natürlich habe ich einen Wunsch. Aber wenn ich das jetzt öffentlich mache, dann sagt jeder, wie ist das denn möglich, dass der Kapitän bleiben will, aber nicht verlängert wird. Deshalb ist es besser, ich sage nichts."

Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart

Oka Nikolov (Eintracht Frankfurt): "Ich habe Gomez schubsen sehen. Aber wenn der Schiri das Tor gibt, dann gilt das wohl und deshalb haben wir 2:2 gespielt. Ich möchte jetzt gar nicht mehr so viel über die Schiedsrichter sagen. Ich glaube, die haben gestern genug abbekommen. Er hat nun mal so entschieden. Es ist bitter nach einer 2:0-Führung, aber es ist halt so."

Jens Lehmann (VfB Stuttgart): "Wir haben allen Grund, uns über die Leistung des Schiedsrichter nicht gerade glücklich zu zeigen. Ich frage mich immer, wofür die Schiedsrichter pfeifen. Das sind eigentlich unsere Schiedsrichter und nicht die Schiedsrichter für die zwei Leute, die auf der Tribüne sitzen und ihre Berichte schreiben. Und was der Mann da macht: Das ist unglaublich! Er sieht es bei unserem zweiten Gegentor nicht. Ob das bei unserem Ausgleich ein Foul war, das kann ich nicht beurteilen, dafür bin ich zu weit. Aber die Frankfurter regen sich auf, wir regen uns auf - das kann doch nicht sein! Vorher gab's eine Situation, wo sich der Frankfurter Spieler fallen lässt und eine Verletzung  markiert, so dass wir nicht kontern können. Der Schiedsrichter sagt, er muss die Verletzung ahnden, dann steht der Mann auf und läuft weiter und lässt sich noch nicht einmal außerhalb des Platzes behandeln. Und ich sag 'Guck mal! Da geht er, da geht er!' Da zeigt er mir die Gelbe Karte - unglaublich. So schlecht! Da brauche ich in Zukunft gar nicht mehr anzutreten. Ich habe in dieser Saison drei Gelbe Karten wegen Meckerns bekommen. Dabei habe ich nicht einmal etwas Böses zum Schiedsrichter gesagt. Irgendwo muss es Bessere geben. Tut mir leid, aber das kann so nicht weitergehen. Das ist ja auch traurig für die Liga."

Hertha BSC Berlin - 1899 Hoffenheim

Lucien Favre (Trainer Hertha BSC Berlin): "Hoffenheim war für mich keine Überraschung. Sie besitzen viel Qualität, viel Power nach vorn. Sie waren immer gefährlich und konnten jederzeit ein Tor machen. Daher bin ich sehr zufrieden mit dem 1:0. Wir mussten am Limit spielen, haben aber immer daran geglaubt, diese Mannschaft schlagen zu können. Drei Tage nach dem Spiel in der Ukraine haben wir heute viel gekämpft, sind viel gelaufen. Hoffenheim bleibt weiter eine Topmannschaft in der Bundesliga."

Arne Friedrich (Hertha BSC Berlin): "Wir haben als Mannschaft sehr gut verteidigt. Und nicht nur in der Abwehr, auch im Mittelfeld und im Angriff. Wir sind auf dem Weg, zu Hause wieder eine Macht zu werden."

Ralf Rangnick (1899 Hoffenheim): "Bis zum Gegentor haben wir zwar für unsere Verhältnisse nicht gut, aber so gespielt, dass wir das Spiel kontrolliert haben. Wir hatten mehr Spielanteile und im Ansatz mehr Möglichkeiten. In unserer besten Phase zwischen der 46. und 60. Minute haben wir die Bälle nicht präzise genug zu Ende gespielt. Wir haben heute nicht so gespielt, wie wir das können. Wir haben unsere Leistung nur zu 70 Prozent abgerufen. Das muss man den Jungs aber auch zugestehen, das sind keine Maschinen. Die Tabellenführung ist mir völlig wurscht, mich ärgert nur, dass die drei Punkte futsch sind. Um dieses Spiel für uns zu entscheiden, hätten wir noch konsequenter und präziser spielen müssen."

Sejad Salihovic (1899 Hoffenheim): "Ich habe mir gewünscht, dass wir gewinnen und drei Punkte mitnehmen. Aber Hertha stand sehr gut hinten und hat am Ende verdient gewonnen."

Hamburger SV - Borussia Dortmund

Mladen Petric (Hamburger SV): "Ich habe mir vorgenommen, nicht zu jubeln. Für mich ist es eine Sache des Respekts den Fans gegenüber. Ich hatte ein super Jahr in Dortmund, die Fans haben mich da super unterstützt. Nur als ich dann den ersten Ballkontakt hatte, habe ich die Pfiffe gehört und dann war für mich klar: Da hast du nichts mehr verloren."

Robert Kovac (Borussia Dortmund): "Ich war ein bisschen erregt, aber ich denke, dass es nicht beleidigend war. Ich habe dem Schiri nur gesagt, dass er sich ins Hemd macht, weil er sich nicht traut, gegen die Heimmannschaft zu entscheiden. Ich weiß nicht, was er verstanden hat. Dann hat er mir Rot gegeben. Mit der Aktion habe ich der Mannschaft und mir persönlich geschadet. Ich hätte ruhiger reagieren müssen, aber ich war noch im Spiel drin, die Emotionen waren noch da - es tut mir leid im Nachhinein!"

Karlsruher SC - Bayer Leverkusen

Bruno Labbadia (Trainer Bayer 04 Leverkusen): "Man muss dem  KSC ein Kompliment machen: Sie haben selbst beim 3:0 überhaupt nicht nachgelassen, haben gefightet und uns das Leben schwer gemacht. Wir haben einfach einen Schritt weniger gemacht. Es reicht dann nicht gegen eine Mannschaft, die so eine Moral beweist."

Edmund Becker (Trainer Karlsruher SC): "Nach dem Spielverlauf ist das für uns ein moralischer Sieg. Die Mannschaft hat nach dem schnellen Rückstand alles versucht, um wieder ins Spiel zu kommen und etwas Zählbares mitzunehmen.

Michal Kadlec (Bayer 04 Leverkusen): "Das Spiel hat mich an die Zeit erinnert, als mein Vater in Kaiserslautern gespielt hat. Die haben damals hier auch 3:0 geführt und am Ende 3:3 gespielt. Wir haben vor dem Spiel telefoniert und darüber gesprochen. Und jetzt ist es uns auch passiert. Wir haben hier zwei Punkte verloren."

VfL Bochum - Werder Bremen

Thomas Schaaf (Trainer Werder Bremen) über die Rote Karte von Mesut Özil: "Wer ihn kennt, weiß, dass er ein sehr zurückhaltender Mensch ist, der eigentlich nicht so leicht zu provozieren ist und sein Ding sehr zielstrebig durchzieht. Er ist ein Typ, der mit seinem Herz Fußball spielen möchte, das auch hervorragend getan hat heute. Er muss lernen, mit diesen Dingen umzugehen."

Claudio Pizarro (SV Werder Bremen): "Wir haben alles versucht, aber leider haben wir gegen zwölf Mann gespielt. Der Schiedsrichter war eine Katastrophe. So etwas habe ich noch nie erlebt."

Klaus Allofs (Manager SV Werder Bremen) über...

... Werder-Trainer Thomas Schaaf: "Ich bin absolut von dem überzeugt, was Thomas Schaaf mit der Mannschaft bewirkt. Aber es ist so, dass wir in ein Fahrwasser gekommen sind, wo wir nicht so konzentriert gearbeitet haben, wie noch in der Vergangenheit. Auch wenn man fünf Mal hintereinander für die Champions League qualifiziert war, ist es keine Selbstverständlichkeit, dass es immer so weitergeht. Das war vielleicht in den Köpfen der Spieler zu sehr drin, dass man gedacht hat: Ja, das geht von alleine. Das ist jetzt die Aufgabe, dies aus den Köpfen herauszukitzeln, dass sie als Mannschaft auftreten. Ich sage es noch einmal: Was die Qualitäten der einzelnen Spieler angeht, da habe ich keine Angst."

... die aktuelle Situation bei Werder Bremen:  "Wir sitzen alle in einem Boot. So, wie die Spieler beteiligt sind, hat der Trainer, haben die Verantwortlichen Anteil am Erfolg, wenn er da ist, und natürlich auch in Phasen, wo es nicht so gut läuft."

... die Wechselgerüchte von Diego zu Juventus Turin: "Juventus wirbt nicht um ihn. Ich habe mit den Verantwortlichen von Juventus gesprochen, sie sind auf uns zugekommen: Es gibt kein Interesse an Juventus Turin! Das sind alte Geschichten, die immer wieder aufgewärmt werden, die natürlich in einer nicht so erfolgreichen Phase auch wunderbar hinein passen. Diego ist bis 2011 unter Vertrag und es gibt keine Ideen bei Werder Bremen, ihn vorzeitig abzugeben!"

VfL Wolfsburg - Energie Cottbus

Felix Magath (Trainer VfL Wolfsburg): "Ich bin vor allem mit dem Ergebnis zufrieden, aber auch mit dem Spiel in der zweiten Halbzeit. Dafür, dass wir am Donnerstag noch im Europapokal gespielt haben, haben wir auch eine gutes Spiel gebracht und aufgrund der Leistung in der zweiten Hälfte den Sieg auch verdient"

über Edin Dzeko: "Es ist komisch, dass er immer so kritisch gesehen wird weil er ein unglaublicher Sturmtank ist und für unser Spiel besonders wichtig ist, weil er für andere Spieler Löcher reißt."

Timo Rost (Energie Cottbus): "Wer die erste Halbzeit gesehen hat, der hat gemerkt, dass die Mannschaft intakt ist. Aber wenn man keinen Erfolg hat, kommen immer wieder Streitpunkte auf. Deshalb brauchen wir dringend ein Erfolgserlebnis."

...über den nächsten Gegner, Karlsruher SC: "Karlsruhe spielt wie wir um den Klassenerhalt. Auch wenn es noch eine lange Saison ist, das ist ein echtes Endspiel!"

Armina Bielefeld - Borussia Mönchengladbach

Marko Marin (Borussia Mönchengladbach) über seinen Spurt nach dem ersten Tor zur Eckfahne: "Das erste Bundesliga-Tor wollte ich mit meinen Eltern feiern, die saßen dort. Und da musste mal ein Sprint hingelegt werden."

Hans Meyer (Trainer Borussia Mönchengladbach) über Marko Marin: Man braucht einen Jungen, der so gerne Fußball spielt, nicht extra kitzeln. Aber es muss doch gestattet sein, ihm klarzumachen, dass er jeden Tag ganz hart an sich arbeiten muss, um ein Großer zu werden. Wenn er die Ratschläge so aufnimmt, braucht man sich um seine Karriere keine Sorgen zu machen.

Michael Frontzeck (Trainer Arminia Bielefeld) über die Pfiffe im Stadion: "Das sind die Spiele, die du eigentlich gewinnen musst. Dementsprechend ist die Stimmung hier im Stadion!"

1. FC Köln - Hannover 96

Robert Enke (verletzter Stammtorhüter von Hannover 96)...

...über seine Verletzung: "Es geht mir so gut, wie es eben nach solch einer Verletzung der Fall sein kann. Ich bin fleißig am trainieren, vor allem im läuferischen Bereich. Wenn ich wieder zurück im Tor bin, werde ich nicht nur der fitteste Torhüter sondern einer der fittesten Spieler überhaupt sein. Am Ball mache ich mit den Händen noch gar nichts. Das ist zu gefährlich. Ich muss ein bisschen Geduld haben, hoffe aber, dass ich im Januar wieder Bälle fangen und in der Rückrunde dabei sein kann."

Hanno Balitsch (Hannover 96): Aus dem Spiel heraus ist den Kölnern relativ wenig eingefallen. Sie waren vor allem durch Standardsituationen gefährlich."

...über die mögliche Benachteiligung durch den Schiedsrichter: "Ich kann nicht sagen, ob der Ball zum 1:1 drin war oder nicht, das war eine Millimeter-Entscheidung. Aber Fakt ist, dass Herr Sippel das Spiel heute zu keinem Zeitpunkt im Griff hatte. Er hat es nicht geschafft, durch seine Entscheidungen bei Zweikämpfen und Gelben Karten vor so einer Kulisse Ruhe ins Spiel zu bringen. Er hat mit seiner Art, das Spiel zu leiten, sogar eher zur Hektik beigetragen. Wir haben leider den Fehler gemacht, uns davon anstecken zu lassen. Von daher haben wir nicht unverdient verloren."

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