Dohmen: Jobgarantie für Ede Becker

SID
Christian Eichner kommt gegen Emil Jula einen Schritt zu spät
© Getty

Energie Cottbus besiegt den Karlsruher SC dank eines Traumtores von Joker Branko Jelic. Der KSC hingegen rutscht immer tiefer in die Abstiegszone.

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Eine große Portion Aberglauben, ein spektakulärer Fallrückzieher und jede Menge Herzblut haben Energie Cottbus im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga wieder Hoffnung gegeben.

Dohmen: Jobgarantie für Ede Becker

Bei den Lausitzern löste der 1:0 (0:0)-Erfolg im Kellerduell gegen den Karlsruher SC Jubelstürme und große Erleichterung aus.

Dagegen gab KSC-Sportdirektor Rolf Dohmen seinem Trainer Edmund Becker nach der sechsten Niederlage aus den vergangenen sieben Spielen schon mal sicherheitshalber eine Jobgarantie: "Er ist unantastbar. Wir gehen mit Herrn Becker auch in die Zweite Liga."

Derweil sah Tabellenschlusslicht Cottbus nach dem ersten Saison-Heimsieg am 13. Spieltag wieder Licht am Ende des Tunnels und blickte positiv in die Zukunft. "Jetzt haben wir die Kurve gekriegt und haben eine ganz andere Situation. Der Sieg war sehr gut für unser Selbstvertrauen", sagte der erleichterte Energie-Trainer Bojan Prasnikar.

Gleichzeitig freute sich der Slowene besonders über den Einsatzwillen seiner Mannschaft: "Das Team hat ein großes Herz gezeigt. Jetzt werden wir versuchen, auch noch besser zu spielen und weiter zu punkten."

Zweites Jokertor für Jelic

Ein Sonderlob kassierte Joker Branko Jelic. Der 31-jährige Serbe hatte vor 12.527 Zuschauern mit seinem Fallrückzieher-Tor (80.) vier Minuten nach seiner Einwechslung die Negativserie der Cottbuser von sechs Spielen ohne Sieg gestoppt.

Das Energie-Punktekonto ist dadurch mittlerweile auf neun Zähler angewachsen. "Er hat wieder einmal bewiesen, dass er ein richtiger Torjäger und Strafraumstürmer ist", meinte Prasnikar.

Aberglaube hilft Energie

Manager Steffen Heidrich sah neben dem Torriecher von Jelic aber noch andere Gründe für den zweiten Saison-Dreier: "Wir haben auch wegen des Aberglaubens im Umfeld in der Woche zuvor viel getan."

"Wir waren gemeinsam beim Wellness und haben das Freitags-Hotel sowie die Ersatzbank gewechselt", sagte Heidrich, dem "ein Stein vom Herzen gefallen ist", nachdem die "Pflichtaufgabe erfüllt" war.

KSC nur zwei Punkte vor Cottbus

Die Badener, die von acht Pflichtspielen in Cottbus noch keines gewinnen konnten, rutschten aufgrund der neunten Saisonniederlage (negativer Bundesliga-Spitzenwert) tiefer in die Krise und haben als Tabellen-16. nur noch einen Zähler Vorsprung vor Energie.

Dohmens Erklärungsversuche klangen fast schon hilflos: "Vielleicht kann die Mannschaft im Moment nicht mehr. Vielleicht liegt es auch an der Qualität", sagte der Manager, der sich aber keine verfehlte Einkaufspolitik vorwerfen lassen wollte.

Schließlich habe er nur zwei neue Profis geholt. "Mit fast derselben Mannschaft sind wir letztes Jahr Elfter geworden", sagte der 56-Jährige.

Karlsruhe schenkt die Punkte her

Es werde schwer, sagte Becker, aus der misslichen Situation herauszukommen, "wenn wir so die Punkte herschenken".

Das tue schon sehr, sehr weh und sei frustrierend, dass man mit leeren Händen nach Hause fahre, erklärte der Trainer, dessen Team in der Lausitz aus 62 Prozent Ballbesitz und einigen Großchancen kein Kapital schlagen konnte.

Für Abwehrspieler Christian Eichner liegt die Lösung auf der Hand: "Wir müssen jetzt wieder auf jedes Trainingstor geil sein. Der Trainer kann den Ball schließlich auch nicht über die Torlinie drücken."

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