Bald ist wieder Weihnachten

Von Daniel Paczulla
Gerald Asamoah, Robert Kovac
© Getty

"Das sind die besten Spiele, die es gibt. Wenn du weißt, du fährst dahin, und alle hassen dich." Zitat, Jermaine Jones. Es ist Derby-Zeit im Revier.

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Am 4. Spieltag der Bundesliga kommt es zwischen Borussia Dortmund und FC Schalke 04 zum 132. Duell. Dabei gibt es eine doppelte Premiere für die Trainer.

Sowohl für Dortmunds Jürgen Klopp als auch für Schalkes Fred Rutten ist es das erste Duell mit dem großen Nachbarn (Sa., 15.30 Uhr im SPOX-TICKER). Es ist kein Spiel wie jedes andere, wie die beiden neuen Trainer bereits nach wenigen Wochen an neuer Wirkungsstätte erfahren haben.

"Es ist nur wichtig, gegen Schalke zu gewinnen"

"Die sieben Punkte, die wir bisher haben, interessieren doch in Dortmund niemanden. Es ist nur wichtig, gegen Schalke zu gewinnen", sagte BVB-Coach Jürgen Klopp.

Und sein Pendant aus Gelsenkirchen meinte dazu: "Meine Kollegen haben mich schon informiert. Ich weiß, wie hoch die Bedeutung des Spiels für die Fans ist. Für viele ist es offenbar das wichtigste des Jahres."

Und dieses Spiel des Jahres hat schon einige Anekdoten mit sich gebracht. Wer erinnert sich nicht daran, wie Schalkes Friedel Rausch in den 60er-Jahren von einem Schäferhund gebissen wurde.

Oder an den 2:2-Ausgleichstreffer von S04-Keeper Jens Lehmann per Kopf in der Nachspielzeit. Oder an den 12. Mai 2007, als Alexander Frei und Ebi Smolarek mit ihren Toren den Knappen die Meisterschaft vermiest haben.

Rivalität drohte zu eskalieren 

Nach dieser Partie drohte die Rivalität vor 16 Monaten zu eskalieren. "So viel Hass und Häme. Wir regen uns über den Fanatismus im Nahen Osten auf, aber das gibt es leider auch hier in Deutschland bei einem gewöhnlichen Fußballspiel", hatte der Ex-Schalke-Präsident Gerd Rehberg damals gesagt.

So hoch her wie im Mai 07 geht es im September 08 nicht mehr, an Brisanz wird die Begegnung allerdings niemals verlieren. "Wenn man schon so lange wie ich auf Schalke spielt, weiß man, was diese Partie bedeutet", sagte Gerald Asamoah, der seit 1999 das königsblaue Trikot trägt.

Tabelle interessiert niemanden

Dabei spielt es auch keine Rolle, dass am Samstag der Spitzenreiter beim Dritten antritt. Die noch junge Bundesliga-Tabelle 08/09 interessiert im Revier nur am Rande. "Wir wollen den Derby-Sieg", skandierten die BVB-Fans schon direkt nach dem 1:0-Auswärtssieg bei Energie Cottbus.

Wenn man die Vorfreude live erleben will, muss man nur in die Fan-Foren der beiden Vereine blicken. "Wie soll ich diese Woche ohne Herzinfarkt überstehen? Ich freue mich wie ein kleines Kind auf Weihnachten", schrieb ein BVB-Fan.

Die Derby-Anspannung ist teilweise so groß, dass Spieler ihre Schmerzen vergessen.

Nach seinem Syndesmoseriss pausierte Jones mit dem Training, meinte aber: "Im Derby bin ich auf jeden Fall dabei." Für die Euphorie. Für den Hass. Es ist wieder Derby-Zeit.

72-mal Bundesliga-Derby: Die Bilanz zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04

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