Zwanziger freut sich auf neue Saison

SID
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© Getty

Fünf neue Trainer, eine höhere Leistungsdichte, ein erwartungsfroher DFB-Präsident - nur 15 Tage nach dem Gewinn der olympischen Bronzemedaille starten die deutschen Fußballerinnen in ihre neue Bundesliga-Spielzeit.

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Wie bei den Männern gibt es auch bei den Frauen ein Saison-Eröffnungsspiel. Bereits am 07. September nimmt "Triple"-Sieger 1. FFC Frankfurt mit der Partie in Bad Neuenahr die Jagd nach dem achten Meistertitel auf.

"Wir haben den Anspruch, unsere drei Titel erfolgreich zu verteidigen", sagte der neue FFC-Trainer Günter Wegmann. Er trat bei Branchenführer Frankfurt das schwere Erbe von Hans-Jürgen Tritschoks an, dessen Elf in der Vorsaison auch den DFB-Pokal und den UEFA-Cup gewann.

Neue Gesichter im Frauenfußball

Nicht nur der 54 Jahre alte Wegmann, zuvor sportlicher Leiter und Gesamtkoordinator des Leistungszentrums von Kickers Offenbach, ist neu in der Frauenfußball-Szene.

Auch Bad Neuenahrs Coach Deniz Bakir (42), Hubert Müller (56/TSV Crailsheim) und Ralf Kellermann (39/VfL Wolfsburg) betreten Neuland.

Günther Wörle (58) war eineinhalb Jahre in Crailsheim tätig, ehe er beim FC Bayern München die Nachfolge von Sissi Raith antrat, die zum Bayerischen Fußball-Verband wechselte.

Kellermann, der als Torwart in der 2. Liga und Regionalliga für den MSV Duisburg, den FSV Frankfurt und den SC Paderborn spielte, sieht großes Entwicklungspotenzial im Frauenfußball. Seine ersten Eindrücke mit den VfL-Damen sind sehr positiv. "Ich habe in meiner Profi-Laufbahn noch nie ein Team gesehen, das eine so große Freude und Motivation mitbringt."

Interesse steigt weiter

Für Präsident Theo Zwanziger ist der Frauenfußball eine Wachstumsbranche, die vom DFB mit Blick auf die Weltmeisterschaft 2011 im eigenen Land weiterhin extrem gefördert wird.

Die Zuschauerzahlen stiegen zuletzt - wenn auch moderat - stetig an. Und im Sog der populären Nationalmannschaft und der nicht mehr nur Experten bekannten Stars wie Birgit Prinz, Conny Pohlers (beide Frankfurt), Simone Laudehr, Fatmire Bajramaj, Annike Krahn, Linda Bresonik (alle FCR Duisburg) oder Kerstin Stegemann, die bei Aufsteiger Herforder SV anheuerte, wurde auch das Interesse des Fernsehens an der Bundesliga geweckt.

So wird eine ausführliche Zusammenfassung von der Auftaktpartie am Samstagnachmittag im Hessischen Fernsehen und im DFB-TV zu sehen sein.

Zudem baute der DFB, der an jeden der zwölf Klubs 68.000 Euro aus dem TV-Topf ausschüttet, sein Angebot auf der eigenen Homepage erheblich aus.

"Sind auf dem richtigen Weg"

"Ich freue mich auf den Start der Liga. Viele Vereine unternehmen Anstrengungen, professionellere Strukturen zu entwickeln. Die Leistungsdichte nimmt sichtbar zu, deshalb erwarte ich einen größeren Favoritenkreis", sagte Zwanziger.

Gleichwohl weiß er, dass noch viel zu tun bleibt: "Wir sind mit dem Frauenfußball noch nicht da, wo wir sein wollen, aber auf dem richtigen Weg."

Zwanziger mahnt an, die Qualität der Liga gemeinsam weiter zu steigern. "Wenn die Neid-Gedanken auf den FFC Frankfurt bei vielen größer sind als die eigenen Anstrengungen, dann lässt sich das Niveau nicht steigern."

Bajramaj will Titel holen

"Vordenker" Siegfried Dietrich kann als FFC-Manager mit einem Saison-Etat von rund einer Million Euro planen.

Vor allem dem von Ex-Nationalspielerin Martina Voss trainierten Vizemeister Duisburg, dem im Vorjahr nur ein Punkt zum Titel fehlte, Wolfsburg, Bayern München und Turbine Potsdam wird zugetraut, an der Vormachtstellung des FFC zu rütteln.

Duisburgs Weltmeisterin Bajramaj schickte eine Kampfansage nach Hessen: "Es wird Zeit, dass wir einen Titel holen. Das Zeug dazu haben wir."