Revierderby als Gipfeltreffen

SID
ußball, Bundesliga, Schalke, BVB, Dortmund, Jones, Kovac
© Getty

Erstmals seit 29 Jahren ist das Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 wieder ein echtes Gipfeltreffen. Am 3. November 1979 spielte ebenfalls der Tabellen-Erste gegen den -Dritten.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Nun sind die Vorzeichen umgekehrt. Schalke ist Spitzenreiter und will seine Position beim punktgleichen Verfolger behaupten.

So spannend wie die Konstellation, so groß ist auch die Vorfreude bei schwarz-gelben und königsblauen Fans, Trainern und Akteuren auf das 132. Revierduell im mit 80.552 Zuschauern voll besetzten Signal Iduna Park.

Farfan und Engelaar vor Comeback

Für die Partie (Samstag, 15:30 im SPOX-Ticker und bei Premiere) hätten laut BVB-Sprecher Josef Schneck 150.000 Tickets verkauft werden können. "Auf dem Rasen wird die volle Derby-Brisanz spürbar sein", prophezeit nicht nur BVB-Kapitän Sebastian Kehl.

Auch Coach Jürgen Klopp mag sich der Faszination nicht entziehen: "Es ist kein normales Fußballspiel. Also müssen wir auch nicht so tun, als wäre es eines."

Schalkes Neuzugänge Jefferson Farfan und Orlando Engelaar kennen die Bedeutung der Partie bisher nur vom Hörensagen. Gleichwohl setzen beide alles daran, nach den vor dem Ligastart erlittenen Verletzungen endlich ihr Bundesliga-Debüt zu feiern.

"Ich weiß, wie wichtig das Spiel ist", so der peruanische Stürmer, der im Training einen hervorragenden Eindruck hinterließ und der schwächelnden Offensive mehr Durchschlagskraft verleihen soll. Trainer Fred Rutten ließ durchblicken, dass auch der Niederländer Engelaar vor dem Comeback stehen könnte. "Er hat fast ohne Schmerzen trainiert."

Wer hütet Schalkes Tor?

Größeres Rätselraten herrscht bei der Besetzung der Torhüter-Position. Nachdem Schalkes Nummer zwei, Mathias Schober, sich Anfang der Woche einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen hatte, lautet die Frage: Manuel Neuer oder Ralf Fährmann?

Zwar schloss Stammkeeper Neuer, der Anfang Juli einen Mittelfußbruch erlitten hatte und noch kein Saisonspiel bestreiten konnte, seinen Einsatz bisher aus.

Doch der Reiz des Derbys beschleunigte schon so manchen Heilungsprozess auf wundersame Weise. Immerhin trainierte Neuer schon mit der Mannschaft, auch wenn er am Donnerstag wieder sein Individual- Programm absolvierte.

"Wir ziehen seine Reha normal durch", sagte Rutten, der die Entscheidung womöglich Neuer selbst überlässt. "Es geht auch darum, wie sich jemand fühlt und dass er ein Signal gibt."

Neuer freut sich für Fährmann

Sollte Neuer nicht spielen, käme der erst 19 Jahre alte Ralf Fährmann zu seiner Profi-Premiere. Neuer tat bisher so, als stünde der Einsatz des talentierten Junioren-Nationalkeepers, der bisher nur im Regionalliga-Team Spielpraxis sammelte, schon fest: "Das ist eine ganz tolle Sache, dass Ralf ausgerechnet im Derby sein Bundesliga-Debüt gibt. Das ist richtig cool."

Beim Gegner ist die Rückkehr von Roman Weidenfeller ins BVB-Tor beschlossene Sache. "Ich bin unheimlich erleichtert und glücklich. Die Wunde ist zu und die Narbe verheilt", sagte Weidenfeller.

Er hatte sich beim Ligastart bei Bayer Leverkusen eine Fleischwunde im Oberschenkel zugezogen hatte und wurde seitdem von Marc Ziegler vertreten wurde. Doch nun fällt Ziegler wegen einer Bauchmuskelverletzung aus.

Frustrierter Frei bleibt daheim

Dass Klopp den genesenen Stürmer Alexander Frei, der beim blamablen 1:2 der Schweiz gegen Luxemburg 65 Minuten lang spielte, in die Startelf beruft, ist unwahrscheinlich.

"Ich habe mit ihm telefoniert. Er ist ziemlich frustriert", sagte Klopp, der wie Kollege Rutten die Aufstellung wie ein Geheimnis hütet.

"Es geht darum, dass wir eine brutal starke Mannschaft auf das Feld kriegen. Wie die genau aussehen wird, weiß ich noch nicht."

Hier geht's zum Kader vom BVB

Artikel und Videos zum Thema