Ruhe in Bielefeld trotz Fehlstart

SID
Bundesliga, Arminia Bielefeld
© dpa

Bedenkliche Lage, gelassene Reaktionen - bei Arminia Bielefeld hält sich die Furcht vor einem Rückfall in überwunden geglaubte Zeiten trotz eines missratenen Saisonstarts in Grenzen.

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"Das ist kein Grund zur Beunruhigung. Wir sind seit fünf Jahren Absteiger Nummer eins und haben es viermal geschafft", kommentierte Geschäftsführer Roland Kentsch das 0:2 (0:2) beim VfL Bochum und den Sturz auf Rang 17.

Dennoch steht das Team von Trainer Michael Frontzeck angesichts des schlechtesten Liga-Auftakts seit dem Wiederaufstieg 2004 im Heimspiel gegen Aufsteiger Köln bereits gehörig unter Druck.

Anders als im Vorjahr, als die Ostwestfalen am vierten Spieltag auf Rang drei lagen, gelang bisher noch kein Sieg. Auch in Bochum erwiesen sich alle Hoffnungen auf den ersten Dreier als Wunschdenken.

Frontzeck: "Ganz schwache Leistung"

Nach ansehnlichen Auftritten gegen Werder Bremen (2:2), bei Hertha BSC (1:1) und den Hamburger SV (2:4) gab das erste Duell mit einem Klub auf Augenhöhe Anlass zum Nachdenken. Frühe Tore von Marcin Mieciel (22. Minute) und Marc Pfertzel (26.) besiegelten die schmerzliche Niederlage. "Insgesamt war das eine ganz schwache Leistung", befand Frontzeck selbstkritisch.

Vor allem die Auswärtsbilanz gibt zu denken: Seit 18 Partien wartet Bielefeld in der Fremde auf einen Sieg. Der letzte Erfolg gelang am ersten Spieltag 2007/2008 in Wolfsburg (3:1). Doch selbst der Verweis auf diese Schreckensserie ließ Klub-Präsident Hans-Hermann Schwick kalt: "Wir wussten doch schon vor der Saison, dass wir nicht oben mitspielen."

Noch herrscht Ruhe. Immerhin bestreitet die einstige Fahrstuhlmannschaft die fünfte Bundesliga-Saison nacheinander und stellt damit den Vereinsrekord aus den Achtzigern (1980 bis 1985) ein. Wie Kentsch und Schwick verwies auch Manager Detlev Dammeier auf das schwere Startprogramm.

Nächste Spiele sollen Trendwende bringen

Schon in den kommenden Begegnungen mit Köln, Frankfurt und Karlsruhe soll die Trendwende eingeleitet werden: "Jetzt kommen die Spiele, in denen man punkten sollte. Erst wenn zehn Partien absolviert sind, kann man absehen, wohin der Weg geht."

Andernorts wurde die Lage der Arminia kritischer bewertet. Ein TV-Beitrag zum Thema stieß auf Frontzecks Interesse. Darin bescheinigte Premiere-Experte Stefan Effenberg dem Fußball-Lehrer ungeachtet des vorletzten Rangs gute Arbeit: "Er ist der richtige Mann für Bielefeld", urteilte der ehemalige Profi.

Allein die Tatsache, dass seine Arbeit bereits zur Diskussion stand, amüsierte Frontzeck: "Ist es schon wieder soweit?"

Hier geht's zum Kader von Arminia Bielefeld

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