"Wir werden noch viel Freude mit ihm haben"

SID
Fußball, Bundesliga, Leverkusen, Hannover, Rolfes, Helmes
© dpa

Bayer 04 Leverkusen hat der Konkurrenz zur rechten Zeit ein Schnäppchen geschlagen. "Ich schlafe besser, dass wir die Vertragsverlängerung jetzt gemacht haben", meinte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler nach dem 4:0 (2:0)-Erfolg gegen Hannover 96.

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Denn sein neuer Torjäger Patrick Helmes, dessen Kontrakt 24 Stunden vorher um ein Jahr bis 2013 verlängert wurde, erzielte drei der vier Tore (20., 59. und 66. Minute).

"Da es sehr viele reiche englische Vereine gibt, wollten wir nichts Falsches aufkommen lassen und dass er uns verlässt", so Völler. "Wir werden noch viel Freude mit ihm haben."

"Werden noch viel Spaß haben"

Mit sechs Toren in fünf Bundesligaspielen erwies sich Neuzugang Helmes bereits als Volltreffer und Stimmungskanone.

"Leute wie Völler wissen, dass sie keinen Vollblinden holen", meinte der 24-jährige gebürtige Kölner nach seiner Galavorstellung.

"Wenn wir so weiter machen, geht der Weg weiter nach oben und wir werden in dieser Saison noch viel Spaß haben." Allerdings haderte er mit der bisherigen Ausbeute: "Wir haben neun Punkte, hätten aber 15 haben müssen."

"Auftrag erfüllt"

Möglicherweise hätte Helmes noch ein, zwei Tore mehr geschossen, wenn ihn Chefcoach Bruno Labbadia nicht in der 67. Minute ausgewechselt hätte.

"Er hat zu mir in der Halbzeit gesagt: Ein Tor reicht nicht, siehe zu, dass du ein zweites machst. Ich habe dann drei gemacht und hoffe, der Trainer ist zufrieden."

Bei der Auswechslung habe Labbadia ihm immerhin zugeraunt: "Auftrag erfüllt."

Helmes wird groß rauskommen

Den Vertrag mit Bayer 04 hat Helmes gern verlängert. "Für mich waren andere Vereine nicht interessant. Ich fühle mich hier wohl", sagte der vom 1. FC Köln nach Leverkusen gekommene Profi.

"Wir haben eine richtig gute Mannschaft und ich glaube, es ist richtig für mich. 2013 bin ich gerade mal 28 Jahre alt."

Gelassen blickt er nach sieben Länderspielen ohne Torerfolg seiner Zukunft im Nationalteam entgegen.

"Das interessiert mich momentan gar nicht. Der Bundestrainer wird schon wissen, was er macht", sagte Helmes. Kein Zweifel hat Völler, dass sein Torjäger-Nachfolger bald groß rauskommt: "Er ist einer, der nah dran ist. Es gibt nicht nur Klose oder Podolski. Patrick muss sich vor keinem verstecken."

Labbadia nichts zu kritisieren

Bei der gegen die wehrlosen Hannoveraner wie aus einem Guss spielenden Werkself steht aber auch keiner im Schatten von Helmes.

"Mit drei Toren ist er der Held, aber auch andere haben sensationell gespielt", sagte Völler begeistert. "Es war ein schöner Freitagabend, ein schöner Sieg mit tollen Spielzügen, besser geht es nicht."

Trainer Labbadia wusste in der Pause gar nicht, was er in der Kabine kritisieren sollte. "In der Halbzeit war es schwer, Dinge zu finden, die sie schlecht gemacht hätten. Die Mannschaft hat wie im Rausch gespielt", sagte der Ex-Stürmer.

Für ihn war im übrigen nicht Helmes der Mann des Tages, sondern Kapitän Simon Rolfes, der das 1:0 (5.) schoss: "Für mich war er überragend, taktisch und strategisch."

Enke hat weiter die Nase vorn

Bei den desaströsen Gästen von der Leine hinterließ trotz der vier Gegentore Torwart Robert Enke den besten Eindruck.

Das direkte Duell mit dem total beschäftigungslosen Herausforderer Rene Adler brachte aber keine Erkenntnisse im Kampf um die Nummer eins in der Nationalelf.

"Kein erfreuliches Ergebnis" war die 0:4-Klatsche für Trainer Dieter Hecking, der zugab: "Wir hätten auch noch mehr Tore fressen können."

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