"Lukas soll aufhören zu jammern"

Von Viktoria Noll
Bundesliga, Lukas Podolski, Bayern München
© Getty

Seit dem Ende der letzten Saison wollten sie nicht enden, die Wechselgerüchte um Lukas Podolski (zum Steckbrief). Bleibt er in München oder geht er doch zurück nach Köln? Bayern-Manager Uli Hoeneß räumte nun alle Gerüchte aus und ermahnte den 23-Jährigen, sich nun voll auf den FC Bayern zu konzentrieren.

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In der Sendung "Blickpunkt Sport" fand Hoeneß deutliche Worte: "Ich bin froh, dass die ganzen Transfer-Dinge jetzt zu Ende sind. Vielleicht hat Lukas noch ein bisschen spekuliert, dass wir ihn erhören und nach Köln gehen lassen. Jetzt weiß er, dass wir das nicht tun. Jetzt kann er sich voll auf Bayern München konzentrieren."

Keine Anfrage aus Köln

Auch zu den angeblichen Abwerbungsversuchen des 1. FC Köln bezog Hoeneß sehr deutlich Stellung: "Der Verein, wo er gerne hinginge, ist der 1. FC Köln. Aber die mauern ja. Die wollen immer viel Geld kassieren, wenn sie dem FC Bayern Spieler verkaufen und nichts zahlen, wenn sie einen zurückholen."

Ähnlich äußerte sich auch der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge vor wenigen Tagen: "Das ganze finde ich sehr amüsant. Bis auf große Ankündigungen war da bis jetzt nichts. Es gab keine Taten des 1. FC Köln. Besonders amüsiert mich, wenn ich immer höre, dass der FC Bayern den ersten Schritt machen müsse."

Hoeneß schoss gleichzeitig auch in Richtung seines Spielers: "Lukas soll aufhören zu jammern. Wenn die vor sechs Wochen gekommen wären, hätten wir uns vielleicht damit beschäftigt. Wenn die Kölner nichts zahlen, dann muss sich Lukas damit abfinden, dass er beim FC Bayern bleibt. Es gibt weitaus schlechtere Schicksale auf der Welt, als beim FC Bayern zu spielen."

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Klose: "Lukas tut mir leid"

Podolski selbst will sich zu seiner aktuellen Situation am liebsten gar nicht mehr öffentlich äußern. "Was soll ich dazu noch sagen?", so der Kommentar des Stürmers Nummer drei. Dass ihm im Augenblick nur die Rolle hinter Luca Toni und Miroslav Klose zukommt, bestätigte Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann auch nach dem 4:1-Erfolg am Sonntag gegen die Hertha: "Wir haben uns im Moment so entschieden - Lukas ist in der Rolle des Herausforderers."

Was Podolski bleibt, ist immerhin das Mitleid von Sturmkollege Klose, der dem Youngster trotz Formkrise zuletzt regelmäßig im Weg stand: "Lukas tut mir leid. Aber er wird seine Einsätze sicher noch bekommen", so Klose.

"Er muss hungrig bleiben"

Ähnlich äußerte sich auch Klinsmann, der von Poldi mehr Biss im Training fordert: "Lukas ist in Lauerstellung. Er muss hungrig sein, hungrig bleiben…"

Mitgefühl bei den Kollegen ist durchaus vorhanden, aber einen Stammplatz kann ihm niemand garantieren. Am Ende bleibt Podolski einmal mehr die Nationalmannschaft als Seelentröster.

In den WM-Qualifikationsspielen gegen Liechtenstein (Sa., ab 20.30 Uhr im SPOX-TICKER) und Finnland (10. September) setzt Bundestrainer Jogi Löw auf seinen WM-Sturm, wie er im Interview mit der "tz" bekannt gab:

"Lukas muss man bei uns nicht aufbauen. Jedes Mal, wenn er zu uns kommt, spürt man, dass er sehr engagiert ist, gut trainiert und die Dinge ambitioniert erfüllt. Der Lukas kann so etwas wegstecken und wieder eine gute Leistung zeigen. Wir werden einen motivierten Lukas Podolski sehen."

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