Das Gesetz der Serie

Von Stefan Rommel
Stuttgart, Mannschaft, Bundesliga, Fußball
© Getty

Wenige Tage vor dem Start der Bundesliga stellt SPOX alle 18 Klubs in der großen Vorschau-Serie vor - mit allen Transfers, Hintergründen und der Saison-Prognose. Diesmal: VfB Stuttgart.

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München - Im Fußball sind nicht viele Dinge vorhersehbar - der VfB Stuttgart mit seinem Status als deutscher Meister bietet da eine der wenigen verlässlichen Ausnahmen.

Nach den letzten drei - jeweils eher überraschenden - Meisterschaften stürzte der VfB in der Folge regelmäßig ab. Wie auch vergangene Saison. Platz sechs und UI-Cup statt Titelrennen und Champions League.

Die Stuttgarter haben ihre Lehren aus der schwierigen Runde gezogen, verhielten sich auf dem Transfermarkt recht zurückhaltend und hoffen nun, dass auch eine andere schöne Tradition im Ländle wieder zieht: Auf eine schwache folgt eine starke Saison (Alle Testspiele und News im im Überblick).

"Ich bin überzeugt, dass wir besser sind als letzte Saison. Bei unseren Zugängen haben wir ein gutes Händchen bewiesen. Da bin ich mir ganz sicher", sagte Trainer Armin Veh gegenüber SPOX.

Das ist neu

Die begabten, aber viel zu phlegmatischen Toni da Silva und Alexander Farnerud sind weg. Dafür hat sich der VfB mit Jan Simak und Martin Lanig verstärkt.

Gleiches gilt für einen der beiden Innenverteidigerposten. Fernando Meira durfte gehen, mit Khalid Boulahrouz hat Veh seinen "absoluten Wunschspieler" und die Mannschaft einen neuen Abwehrchef.

Als besonderen Grund zur Vorfreude dient die Veränderung im Tor. Raphael Schäfers Patzer kosteten die Schwaben gut und gerne fünf, sechs Punkte. Schäfer musste oder durfte wieder zurück nach Nürnberg.

Mit Jens Lehmann erwartet sich Stuttgart endlich wieder Konstanz und Ruhe auf der wichtigen Torhüterposition (Hier geht's zum Kader!).

Die Taktik

Das 4-4-2 mit der Raute ist gesetzt. Vor Lehmann verteidigen (von links) Arthur Boka, Boulahrouz, Matthieu Delpierre und Ricardo Osorio. Pavel Pardo ist als Sechser eine Bank, Roberto Hilbert (rechts) und Neu-Kapitän Thomas Hitzlsperger (links) machen über die Seiten Druck. Jan Simak ist Vehs neue Nummer zehn hinter den Spitzen Mario Gomez und Cacau.

Bei Bedarf stellt Veh auch gerne auf ein 4-3-2-1 um. Alternativen, vor allem im Mittelfeld, hat der Trainer dafür genug.

Der Spieler im Fokus

Bei Jan Simaks Verpflichtung rümpften sogar hartgesottene Fans die Nase. Der Tscheche hat eine sehr bewegte Vergangenheit, trotz einer sehr vorzeigbaren Saison beim Zweitligisten FC Carl Zeiss Jena sind sie in Stuttgart vorsichtig, was die Erwartungen an den 29-Jährigen angeht.

Aber Simak bringt viele Qualitäten mit, die dem VfB letzte Saison noch fehlten: Torgefahr aus dem Mittelfeld, den tödlichen Pass in die Spitze und gefährliche Standards. Für Simak ist Stuttgart eine große Chance - für den VfB bei gerade mal 400.000 Euro Ablöse ein überschaubares Risiko.

Simak ins Comunio-Team? Hier geht's zum SPOX-Rating-Tool! 

Das Interview

Frage: Khalid Boulahrouz ist da, Fernando Meira hat sich verabschiedet. Sind die Personalplanungen jetzt abgeschlossen?

Armin Veh: Voraussichtlich kommt kein neuer Spieler mehr dazu und wir werden auch keinen mehr abgeben. Im Normalfall...

Frage: Sie wollten aber immer vier Innenverteidiger. Im Moment sind es nur drei.

Veh: Mir reichen jetzt die drei.

Hier das ganze Interview mit dem Trainer nachlesen!

Die Prognose

Stuttgart hat die wichtigen Baustellen erkannt und unaufgeregt und solide für Verstärkungen und den Erhalt wichtiger Spieler wie Gomez oder Pardo gesorgt.

Die Zugänge Lehmann, Boulahrouz und Simak - auch der talentierte Lanig - verleihen den Schwaben in ihren Bereichen mehr Qualität und schaffen damit letztlich auch die erforderliche Breite im Kader.

Der VfB kann mal wieder eine Saison ohne große Erwartungen und Druck spielen, genau dann ist Stuttgart unberechenbar. Trainer Veh gefällt sich in der Außenseiterrolle auch sehr.

"Ich habe das Gefühl, die anderen unterschätzen uns wieder. Ich kann mich damit sehr gut anfreunden." Stuttgart wird eines von acht, neun Teams sein, das um einen Platz im internationalen Wettbewerb mitspielt.