"Es hat in den Fingern gejuckt"

SID
adler, leverkusen
© Getty

Leverkusen - Im Kampf um die Nummer 1 im deutschen Tor hat Aufsteiger Rene Adler seine Ambitionen mit einem Frühstart nachhaltig unterstrichen.

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"Ich bin vier Tage früher ins Training eingestiegen als ich eigentlich gemusst hätte, um die Fitness, die ich bei der Europameisterschaft hatte, beizubehalten", sagte Bayer Leverkusens Keeper im "Bayer 04 TV".

In dem auf die Feierlichkeiten zum zweiten EM-Platz folgenden Urlaub habe er zehn Tage bewusst auf Fußball verzichtet, dann aber zu Hause schon wieder trainiert und schließlich die Arbeit mit Rüdiger Vollborn vermisst.

"Es hat in den Fingern gejuckt"

So meldete er sich zu einer Solo-Schicht mit dem Torwart-Coach und am Dienstag im Mannschaftstraining zurück. "Es hat in den Fingern gejuckt, wieder die Bälle zu fangen", betonte Adler, dessen kometenhafte Entwicklung Bundestrainer Joachim Löw mit der unverhofften EM-Nominierung belohnt hatte.

Doch mit dem Nummer-3-Status hinter Jens Lehmann (VfB Stuttgart) und Robert Enke (Hannover 96) will sich der 23-Jährige offenbar nicht zufriedengeben. "Die Situation ist eine andere als vor der EM. Da wollte ich lernen.Mit Blick auf die WM möchte ich das eine oder andere Spiel machen", sagte er dem "Express" und meldete damit seine Ansprüche an.

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Und seine Chancen stehen nicht mal schlecht: Zwar lässt der 38 Jahre alte Lehmann seine Zukunft im DFB-Team weiter offen, doch Löw und Torwarttrainer Andreas Köpke haben schon einen Generationswechsel im Tor in Aussicht gestellt.

Neben Adler dürfen vor allem Manuel Neuer (FC Schalke 04) und der Oliver-Kahn-Nachfolger beim FC Bayern München, Michael Rensing, hoffen.

Lehmann verlängert Urlaub

Während der bisherige Arsenal-Keeper Lehmann sich einen weiteren Urlaubstag vertraglich zusichern ließ und erst am Mittwoch ins VfB-Training einsteigen wird, sieht sich auch Robert Enke trotz der jüngeren Konkurrenz durch Adler & Co. als ersten Anwärter auf die Nummer 1 in Nationalteam.

"Der Bundestrainer hat mich schließlich bei der EM zur Nummer 2 gemacht", sagte Enke dem "kicker". Er habe den nachrückenden Konkurrenten vor allem Konstanz und Erfahrung voraus. "Meine besten Jahre kommen jetzt", betonte der 30-Jährige.

Viel gelernt

Doch Rivale Rene Adler, der den langjährigen Bayer-Stammkeeper Hans-Jörg Butt am 25. Februar 2007 abgelöst und als Lohn für durchweg starke Leistungen bei der EM den Vorzug vor Timo Hildebrand (FC Valencia) erhalten hatte, glaubt ebenfalls, aus den EM-Tagen ("Eine Riesenerfahrung") gestärkt hervorgegangen zu sein.

"Es waren sieben Wochen, die unheimlich viel Spaß gemacht haben und die, denke ich, auch sehr erfolgreich waren", meinte der gebürtiger Leipziger, der in den vergangenen Jahren mit Erfolg das Tor der DFB-Nachwuchsteams gehütet hat. Und immerhin hat der Bundestrainer den Kontakt auch nach EM-Abschluss zu ihm aufrechterhalten, berichtet Adler: "Herr Löw hat sich bei mir per sms für das Engagement bedankt."

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