Gomez bleibt Thema beim FC Bayern

SID
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© Getty

München - Für Jürgen Klinsmann und Co. ist die Champions League das Maß aller Dinge, doch der FC Bayern München macht sich Sorgen um seine internationale Konkurrenzfähigkeit.

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"Sie ist nicht gewährleistet, wenn ich an die Fernseheinnahmen in England, Spanien oder Italien denke", sagte der Vorstandsvorsitzende des deutschen Rekordmeisters, Karl-Heinz Rummenigge, in München.

In den Diskussionen um die Zentralvermarktung der Bundesliga erwartet Rummenigge auf der Vorstandssitzung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) an diesem Donnerstag in Frankfurt ein klares Signal von der DFL: "Sie muss gewährleisten, dass die Spitzenclubs wettbewerbsfähige Chancen in der Champions League haben."

Kartellamt soll harte Linie aufgeben

Der Bayern-Chef bekannte sich erneut zur Zentralvermarktung. "Wir haben nicht vor, auszusteigen", betonte Rummenigge. Zu Befürchtungen anderer Bundesligaclubs, der Branchenprimus werde in Zukunft seine TV-Rechte selbst verkaufen, gebe es keinen Anlass: "Wir bleiben dabei, wenn wir fair behandelt werden."

Präsident Erwin Staudt vom VfB Stuttgart hat sich in der "Sport Bild" diesbezüglich Sorgen gemacht und von einer "Verschlimmerung des Themas Wettbewerbsfähigkeit" gesprochen. "Herr Staudt glänzt im Moment nicht mit klugen Aussagen", kommentierte Rummenigge.

Der 53-Jährige sieht in der starren Haltung des Kartellamtes das große Problem. Der Bundesliga droht ein Verlust in dreistelliger Millionenhöhe, auch weil die Wettbewerbshüter eine Sportschau am Samstag vor 20 Uhr als Voraussetzung für die Zustimmung zur Zentralvermarktung der TV-Rechte durch die DFL verlangen. "Ich hoffe, dass das Kartellamt von seiner harten Linie abweicht und der Liga eine Überlebenschance gibt", sagte Rummenigge.

Perfekte Zusammenarbeit mit Klinsmann

Von der DFL verlangt er ein deutliches Bekenntnis zu ihren Aufgaben. "Will die DFL nur eine gute nationale Meisterschaft und reicht ihr die Bundesliga?", fragte Rummenigge, "das wahre Leben spielt aber in der Champions League. Ich hoffe, dass die DFL auch für die Öffentlichkeit ein Zeichen setzt."

An der Säbener Straße in München sind unterdessen fast alle Fragen geklärt. "Wir verweigern keinen Titel", stellte Rummenigge erneut die hohe Erwartungshaltung der Chefetage klar und zog drei Wochen nach dem Dienstbeginn des neuen Trainers ein positives Fazit: "Die Zusammenarbeit mit Klinsmann ist perfekt und harmonisch. Jürgen hat sinnvolle Veränderungen herbeigeführt und macht einen sehr guten Job", sagte der Bayern-Chef.

"Die Investitionen in viele Neuerungen haben sich gelohnt und kommen bei den Spielern gut an, aber entscheidend wird sein, was auf dem Platz geschieht."

Gomez bleibt ein Thema

Auf dem Spielermarkt wollen die Bayern nicht mehr aktiv werden. "Es ist nicht geplant, dass noch ein Neuer kommt", sagte Rummenigge und bedauerte, dass sich Alexander Hleb von Arsenal London für den FC Barcelona entschieden hat.

Bei VfB-Stürmer Mario Gomez werde man nicht locker lassen: "Er hat eine Klausel im Vertrag, die uns die Möglichkeit gibt, ihn zu holen, wann wir wollen - vielleicht im nächsten Jahr."

Um den aktuellen Angriff macht sich Rummenigge keine Sorgen. Neben den "sehr guten Stürmern" Luca Toni, Miroslav Klose und Lukas Podolski stehe mit dem 18-jährigen Thomas Müller aus der Reservemannschaft ein vielsprechendes Talent bereit: "Er ist der perfekte Spieler, wenn Not am Mann ist."

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