Kroos will nicht geschützt werden

Von SPOX
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© Getty

München - Zwei Tore hat er bisher in der Bundesliga vorbereitet, getroffen hat er in zwölf Spielen überhaupt noch nicht. Und dennoch schwärmt fast jeder von Toni Kroos.

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Der 18-Jährige gilt nicht zu Unrecht als eines der größten Talente in Deutschland. Beim FC Bayern kam Kroos in der letzten Saison allerdings nur sporadisch zum Einsatz, auch weil Manager Uli Hoeneß den Youngster quasi unter Artenschutz stellte, um ihn vor zu viel öffentlichem Rummel zu schützen. "Den Schutz habe ich nie gefordert und brauche ihn auch nicht", sagte Kroos nun.

Spielpraxis in der 3. Liga, bei den Bayern-Amateuren, will er in Zukunft nicht mehr sammeln: "Das würde mich nicht mehr zufriedenstellen, mein Fokus liegt oben."

Am liebsten hinter den Spitzen

Oben heißt in der Bundesliga, an der Seite von Toni, Ribery und Co.: "Das Ziel kann natürlich nur lauten, immer mehr zu spielen", sagte Kroos auf "fcb.de". "Ich möchte in naher Zukunft Stammspieler werden. Das wird sicher nicht einfach bei der großen Konkurrenz hier, aber ich mir sicher, dass ich es vom rein Fußballerischen schaffen kann, viele Spiele zu bestreiten."

Schon in der abgelaufenen Saison hätte ihm Ottmar Hitzfeld zugesichert, "dass ich mithalten kann". Nun will Kroos aber durchstarten, am besten auf seiner Lieblingsposition im zentralen offensiven Mittelfeld: "Ich denke, da kann ich meine Stärken am besten einbringen."

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Ob es unter Jürgen Klinsmann diese Position allerdings überhaupt gibt, ist derzeit noch offen, und deshalb sagt Kroos: "Ich bin bei Bayern München. Da sollte man sich nicht die Position aussuchen, sondern froh sein, wenn man spielen kann."

So gut wie Marin

Mit Einsätzen im Verein will sich Kroos nach einer zwischen dem DFB und den Bayern abgesprochenen Pause auch wieder für Spiele im Deutschland-Trikot empfehlen. Beim DFB wird die Entwicklung des Talentes genau beobachtet, auch Bundestrainer Joachim Löw hatte Kroos ja schon in der EM-Saison im Blick. "Jeder, der bei Bayern spielt, ist ein Thema für die Nationalmannschaft", weiß Kroos. "Es hängt davon ab, was hier passiert."

Dass der Gladbacher Marko Marin (19) den Sprung in den vorläufigen EM-Kader schaffte, konterte der bis 2012 an Bayern gebundene Kroos jedenfalls sehr selbstbewusst: "Ich weiß, dass ich das Gleiche wie Marko Marin spielen kann."

"Viel Spaß" mit Klinsmann

Derzeit arbeitet der Youngster mit Klinsmann und seinem Trainerteam verstärkt an seinen Schwächen.

"Verbessern kann ich mich sicherlich noch im Kopfballspiel und auch in der Defensivarbeit", so Kroos. "Ich denke, die Stärken liegen im Torschuss, in den Standards, im Passspiel und im Dribbling."

Die ersten Tage unter Klinsmann beurteilt der jüngste Bundesliga-Profi des FCB aller Zeiten positiv: "Ich glaube, es läuft sehr gut. Wir trainieren sehr intensiv, haben jeden Tag zwei Einheiten und verbringen von morgens neun bis abends 18 Uhr die Zeit miteinander. Das ist sicherlich neu, doch ich muss sagen, die Arbeit macht bisher viel Spaß."

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