Werders Boenisch lockt Podolski

Von Torsten Adams
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 München - Er ist der Chef-Animateur der deutschen Nationalmannschaft.

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Zum zweiten Mal nach dem Portugal-Sieg stimmte Lukas Podolski im Baseler St. Jakob-Park die "Humba" mit den deutschen Anhängern an und tanzte ausgelassen inmitten der schwarz-rot-goldenen Fanschar.

Für den 23-Jährigen zählt momentan nur, "dass wir Europameister werden."

Werders Boenisch lockt Podolski

Abseits der EM-Euphorie in Österreich und der Schweiz geht der Wettstreit um den Nationalspieler in Deutschland in die nächste Runde. Erst recht, seitdem sich Podolski öffentlich über fehlendes Vertrauen seitens der Bayern-Verantwortlichen beschwert hatte.

Nachdem Bremens Sportchef Klaus Allofs schon mehrfach deutliches Interesse an einer Verpflichtung Podolskis geäußert hatte, schaltet sich nun Werders U21-Nationalspieler Sebastian Boenisch in den Fall Podolski ein. Er soll den Youngster von einem Wechsel an die Weser überzeugen.

Sandkastenfreunde in Polen

Warum gerade Boenisch? Der 21-Jährige wurde genau wie Podolski in der polnischen Stadt Gleiwitz geboren und kennt den Bayern-Stürmer seit frühester Jugend.

"Meine Mutter hat mit seiner in der ersten Liga Handball gespielt, und unsere Väter gemeinsam in der zweiten Liga Fußball. Mein Bruder Adrian war sogar mit Lukas zusammen im Sandkasten", sagte Boenisch der "Bild".

Erprobte Lockruf-Strategie

Dass der Lockruf von guten Bekannten nicht die schlechteste Strategie für eine Verpflichtung von Nationalspielern ist, weiß man an der Weser spätestens seit der WM 2006.

Dort lockte Torsten Frings den damaligen Hannoveraner Per Mertesacker, indem er ihm von der guten sportlichen Perspektive und familiären Stimmung in Bremen vorschwärmte. Mit Erfolg, wie sich gezeigt hat.

Allofs begrüßt persönliche Gespräche

In Tenero, dem Quartier der DFB-Elf während der EM, übernimmt nun Mertesacker die Frings-Rolle von 2006. Bei einer Pressekonferenz plädierte Merte schonmal vorsorglich für einen Podolski-Wechsel: "Er sollte seine Fähigkeiten auch mal in der Champions League zeigen. Und bei Werder hätte er die Gelegenheit dazu."

Auch Allofs ist von den Lockrufen seiner Stars an Podolski angetan: "Ich finde es gut, wenn sich unsere Spieler Gedanken um die Mannschaft machen. Besonders wenn der Draht der Spieler untereinander gut ist, bringen solche persönlichen Gespräche etwas."

Köln bleibt hartnäckig

Ein persönliches Gespräch würde auch Kölns Trainer Christoph Daum gerne mit Podolski führen. Grund: Seine spektakuläre Idee von der Rückkehr des kölschen Aufstiegshelden.

"Auch wenn es unrealistisch klingen mag. Aber wir dürfen da nicht aufgeben, müssen dranbleiben", sagte Daum dem "Express".

Kein Thema in Hoffenheim

Ein weiteres Statement zu einem möglichen Podolski-Coup kam indes aus einer eher unerwarteten Ecke der Bundesliga-Landkarte: aus Hoffenheim.

Allerdings erteilte 1899-Trainer Ralf Rangnick solchen Gedankenspielen eine Absage. "Wir denken aktuell nicht über Lukas Podolski nach, weil wir der Meinung sind, dass sich Spieler, die wir verpflichten, auf einer ähnlichen Entwicklungsstufe befinden sollen wie die Mannschaft."

Die Betonung liegt auf "aktuell".

Pantelic zeigt Charakterstärke

Einigkeit scheint derweil in die Personalie Marko Pantelic zu gelangen. Nachdem der Hertha-Stürmer mehrfach mit einer immensen Gehaltserhöhung oder einem Abschied aus Berlin kokettiert hatte, scheint sich bei dem 29-Jährigen nun ein Sinneswandel vollzogen zu haben.

"Ich bin ein Mann mit Charakter", sagte Pantelic dem "Kicker". "Ich stehe zu meinem Wort und zu meinem Vertrag. Ich werde die neue Saison in Berlin spielen und habe bislang mit keinem anderen Klub gesprochen."

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