Koller flippt aus: "F...ing Fans"

Von Jörn Duddeck
Bundesliga, Nürnberg, Dortmund, Fußball
© Getty

München - Wenn Fußballer sich mit einem Verein besonders stark identifizieren, dann kommt das bei den Fans in der Regel sehr gut an.

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Nürnbergs Stürmer Jan Koller musste jedoch am Freitag im Signal Iduna Park erfahren, dass man seine Zuneigung zum Anhang des Gegners lieber geheim halten sollte.

"F...ing Nürnberg-Fans" brach es wutentbrannt aus dem wuchtigen Tschechen heraus, als er sich nach Schlusspfiff des Abstiegskrimis zwischen Borussia Dortmund und dem 1. FC Nürnberg  in Richtung Kabinentrakt  bewegte.

Nicht nur die verlorenen zwei Punkte wurmten ihn, sondern auch die Tatsache, dass er von der eigenen Anhängerschaft beschimpft wurde. Die hatte es dem 35-Jährigen übel genommen, dass er sich zuerst von der Dortmunder Südtribüne feiern ließ und erst danach in die Kurve der Club-Fans trottete.

Bader versteht Fans nicht 

Nürnbergs Manager Martin Bader zeigte nach dem Spiel gegenüber Spox.com deutliches Unverständnis über die Reaktion der Club-Fans, die Koller das kurze "Fremdgehen" übel nahmen.

"Man muss ihn doch verstehen. Er hat fünf Jahre lang beim BVB gespielt. Da ist es doch normal, dass man zu den gegnerischen Fans geht. Andere Spieler würden das möglicherweise auch machen", sagte der Club-Manager.

Typisches Club-Spiel

Auch Kollers tschechischer Kollege Tomas Galasek fühlte mit: "Ich habe kein Verständnis für unsere Fans." Weitaus mehr als die harsche Fan-Reaktion wird die Nürnberger das Ergebnis geärgert haben, denn irgendwie war es mal wieder ein typisches Club-Spiel.

Man war zeitweise überlegen, ließ jedoch einige klare Chancen aus, die der gute Marcel Höttecke zunichte machte.

Marco Engelhardt haderte mit der Chancenverwertung und spielte süffisant auf eine Szene in der zweiten Halbzeit an, als Dortmunds Verteidiger Robert Kovac fast den Ball ins eigene Tor gelupft hätte.

"Mit ein bisschen Glück macht der BVB sogar das Tor für uns. Wir wollten das Spiel lange offen halten und dann unsere Chancen suchen. Leider genügt dem Gegner oft eine halbe Möglichkeit, während wir selbst unsere guten Möglichkeiten nicht ausnutzen", sagte er frustriert nach dem Spiel.

"Man sieht gut aus, spielt gut mit und muss am Ende mit dem Unentschieden leben.Von dieser Sorte hatten wieder leider in dieser Saison zu viele Spiele", so der dreimalige Nationalspieler weiter.

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Bader: "Hätten Fußballgott gebraucht"

Martin Bader zeigte sich aufgrund der ansehnlichen Spielanlage keineswegs niedergeschlagen: "Heute hätten wir mal den Fußballgott gebraucht. Ich denke da an die 1. Minute, wo wir durch Jan Koller bereits hätten in Führung gehen können. Spielerisch haben wir uns in einer sehr komplizierten Situation sehr ordentlich präsentiert."

Nun müssen die Nürnberger tatenlos zusehen, was die Konkurrenz macht. Der eigentliche Nürnberger Blick richtet sich jedoch auf den kommenden Mittwoch, denn dann steht ein echtes Endspiel an.

Martin Bader erwartet gegen den  Tabellenletzten MSV Duisburg ein Spiel auf Augenhöhe: "Duisburg ist zwar auswärtsstark, wir haben allerdings auch im Jahr 2008 noch kein Heimspiel verloren. Unser großes Problem ist, dass wir zu Hause zu oft unentschieden spielen. Das müssen wir endlich abstellen."

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