Rummenigge attackiert Oberbürgermeister Ude

SID
Rummenigge, Ude
© Getty

München - Die rauschende Meisterfeier des FC Bayern München ist durch einen Streit zwischen Karl-Heinz Rummenigge und der Stadt München getrübt worden. Im kleinen Sitzungssaal des Rathauses übte der Vorstandschef harte Kritik an Oberbürgermeister Christian Ude (SPD).

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"Man hat den Eindruck gewonnen, dass der OB kein Freund der Bayern ist. Er hätte aus Respekt hier sein müssen. Der FC Bayern ist das werbeträchtigste Unternehmen der Stadt ­ noch vor dem Oktoberfest. Wenn man von Freunden eingeladen wird, kommt man gerne. Das ist diesmal nicht der Fall", sagte Rummenigge. "Man hat den Eindruck, der FC Bayern ist ein Übel, das leider auch noch Erfolg hat."

Udes Retourkutsche

Statt mit dem Rekordmeister zu feiern, befand sich Ude, auch Aufsichtsratsmitglied des TSV 1860 München, im Urlaub. "Es zeigt ein seltsames Verständnis von Taktgefühl, wenn man eine Einladung annimmt, um dann den entschuldigten und vom Bürgermeister vertretenen Gastgeber öffentlich zu rüffeln", ließ Ude ausrichten.

"Die angeblich fehlende Wertschätzung der Stadt für den FC Bayern kam in der städtischen Stadionpolitik eindrucksvoll zum Ausdruck. Die Stadt München hat, obwohl ihr dadurch jährlich einige Millionen Euro an Einnahmen für das Olympiastadion verloren gehen, dem FC Bayern seinen zentralen und jahrelang mit Nachdruck vertretenen Wunsch erfüllt, einen Stadionneubau zu ermöglichen", meinte Ude.

Das Goldene Buch blieb liegen

Der Steuerzahler habe für die Grundlagen des neuen Stadions insgesamt 200 Millionen Euro aufgebracht - "und da beklagt sich der FC Bayern über fehlende Unterstützung durch die Politik".

Laut "Bild" ließen die Bayern das Goldene Buch der Stadt links liegen. Und das Präsent der Stadt zur Meisterschaft - einen großen silbernen Pokal - ließen die Bayern im Rathaus zurück.

Unmut hatte es schon beim Pokalfinale in Berlin gegeben, weil sich dort offiziell kein Vertreter der Stadt hatte blicken lassen. "Das kann nicht sein", sagte Rummenigge.