Premiere-Stimmen: "Lieber eklig drin geblieben"

SID
cottbus, prasnikar
© Getty

München - Rostock und Duisburg müssen in die Zweite Liga, Cottbus bleibt mindestens noch ein Jahr in der Bundesliga. Energie-Kapitän Timo Rost kündigte Volksfeststimmung an.

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Dies und mehr in den Premiere-Stimmen des 33. Spieltags.

Premiere-Experte Matthias Sammer über den Abstieg von Hansa Rostock: "Wenn man in der Rückrunde aus 16 Spielen nur zehn Punkte holt, dann kann man am Ende nicht die Klasse halten."

Über den Klassenverbleib von Energie Cottbus: „Lieber eklig drin geblieben statt sympathisch abgestiegen."

Über die Torhütersituation beim VfB Stuttgart: "Auf jeden Fall haben sie da ein Problem. Die Leistungen von Raphael Schäfer waren in Nürnberg überragend. Dann ist er den nächsten Schritt in seiner Karriere gegangen, zu einem ambitionierten Verein. Dem ist er in diesem Jahr nicht gewachsen gewesen. Es ist nicht nur eine Frage der Klasse, es gehört auch nervliche Stabilität dazu - das konnte er nicht schaffen. Sven Ulreich wirkt mir zu instabil, zu zappelig. Er füllt das Tor noch nicht richtig aus."

Christian Rahn (Hansa Rostock): "Auf Grund der Ergebnisse der letzten Wochen konnte man davon ausgehen, dass wir es nicht mehr schaffen. Mit einem Heimsieg wollten wir die minimale Chance erhalten und die Fans nach der schlechten Saison gnädig stimmen - das haben wir nicht geschafft. Fünf Mannschaften waren sehr, sehr lange unten drin, und wir haben am Ende den Kürzeren gezogen."

Rene Rydlewicz (Hansa Rostock): "Das ist natürlich schmerzlich gewesen. Aber heute hatten wir wenigstens wieder Leidenschaft und Feuer drin. Nächste Woche müssen wir uns ordentlich verabschieden, und dann wird es der Verein im nächsten Jahr wieder neu angehen. Die letzten acht Jahre hier in Rostock waren traumhaft."

Stefan Beinlich (Hansa Rostock): "Ich bin natürlich schwer enttäuscht, aber die Chancen waren schon vor dem Spiel sehr gering. Das einzig Positive in diesem Spiel war, wie die Mannschaft in der letzten halben Stunde aufgetreten ist."

Walter Hellmich (Aufsichtsrats-Vorsitzender MSV Duisburg): "Es tut verdammt weh. Ich habe es ja schon einmal erlebt, aber es ist schon eine Sache, die man erst einmal verdauen muss. Wir haben den Kampf um die Bundesliga aber nicht heute verloren, sondern haben vorher einfach einige Dinge liegen lassen, die man mitnehmen muss. Das müssen wir an unser Revers heften. Die Stadt ist wunderbar, der MSV ist wunderbar - wir müssen alles dafür tun, wieder in die Erste Liga zu kommen."

Rudi Bommer (Trainer MSV Duisburg): "Man lässt die Spieler jetzt einfach in Ruhe. Das muss jeder selbst verarbeiten. Jeder hat dazu beigetragen, dass es letztendlich so ist. Jeder muss es selber mit sich ins Reine bringen."

Björn Schlicke (MSV Duisburg): "Das ist das Resultat. Wenn man von 34 Spieltagen 33 unter dem Strich steht, dann hat man es nicht anders verdient."

Daniel Ziebig (Energie Cottbus): "Das ist einfach nur Erleichterung, Geilheit und Gänsehaut. Was die Mannschaft dieses Jahr wieder erreicht hat, das ist einmalig und ist gleichzusetzen mit einer Meisterschaft des FC Bayern."

Timo Rost (Energie Cottbus): "Die nächste Woche ist Volksfest in Cottbus und in ganz Brandenburg."

Michael Frontzeck (Trainer Arminia Bielefeld): "Wir sind alle enttäuscht, da wir im Grunde genommen schon durch waren. Dann kommt dieses unglückliche Gegentor, das kein Verhalten war, sondern einfach nur unglücklich. Wir haben es nicht verdient, abzusteigen. Und wir werden auch nicht abstiegen."

Mathias Hain (Arminia Bielefeld): "Erfahrung im Abstiegskampf ist gut, aber darauf können wir uns nicht verlassen. Wir müssen in Stuttgart selbstbewusst auftreten. Dafür werden wir älteren Spieler, die schon einiges erlebt haben und die wissen, wie es geht, in dieser Woche sorgen. Dann bin ich zu 100 Prozent überzeugt, dass wir auch die Punkte holen werden, die wir noch benötigen."

Thomas von Heesen (Trainer 1.FC Nürnberg): "Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und das Spiel gegen Schalke gewinnen, Ende. Wir haben keinen Einfluss auf die anderen Ergebnisse. Was Bielefeld und Stuttgart machen: Das machen beide Mannschaften unter sich aus. Wir müssen uns einfach fokussieren auf das, was uns stark macht: Wir haben in letzter Zeit sehr gute Heimspiele abgeliefert und auch die entsprechenden Ergebnisse erzielt. Deswegen setze ich voll auf dieses Spiel. Wir sind topmotiviert."

Horst Heldt (Sportdirektor VfB Stuttgart): "Heute ist ein bitterer Tag, da unsere Ausgangssituation war vor dem Spiel nicht schlecht war. Nun ist sie schlimmer geworden. Die Konstellation ist spannend wie nie. Unsere Ausgangsposition ist die schlechteste, da wir es nicht mehr selbst in der Hand haben und wir hoffen müssen, dass der eine oder andere nicht drei Punkte einfährt."

Über die zahlreichen individuellen Fehler seiner Profis: "Die Saison ist sehr anstrengend gewesen, auch vom Kopf her. Jetzt, im letzten Drittel, neigt man eher zu solchen Situationen."

Über den erneuten Platzverweis von Fernando Meira: "Die Rote Karte kann man sicherlich geben. Aber er wurde genau da an der Schulter festgehalten, wo er sich vor zwei oder drei Wochen ein Band angerissen hat. Ich denke, dass da eine menschliche Situation stattfindet, weil es weh tut. Er hat versucht, sich loszureisen. Trotzdem darf es nicht passieren."

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