Tauziehen um Azaouagh

SID
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© Getty

Bochum - In Schalke abgeschoben, in Bochum gut aufgehoben - Mimoun Azaouagh will nach seiner Odyssee beim VfL Bochum heimisch werden.

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"Ich fühle mich sehr wohl hier. Wenn die Vereine sich einigen, bleibe ich auf jeden Fall in Bochum", sagte der 25-Jährige vor dem Bundesliga-Derby der Revierrivalen.

"Spiele gegen den Ex-Club sind immer etwas Besonderes", erklärte Azaouagh weiter und dokumentierte damit, dass er mit seiner Zeit bei Schalke 04 innerlich längst abgeschlossen hat.

Ganz Bochum schätzt den kleinen Kreativspieler

Dabei steht der kleine Dribbler eigentlich noch bis 2009 bei den "Königsblauen" unter Vertrag. In der Winterpause hatte der VfL ihn bis zum Saisonende ausgeliehen, da man dringend einen Kreativspieler im Mittelfeld brauchte.

Von Anfang an brachte Trainer Marcel Koller dem feinen Techniker großes Vertrauen entgegen. "Er geht offen und ehrlich mit mir um. Ich merke, dass ich wieder wichtig bin", betonte Azaouagh, der es bis zum Derby auf zwölf Rückrundeneinsätze (2 Tore) für den VfL brachte und mit guten Leistungen überzeugte.

Nicht nur Kapitän Thomas Zdebel lobt die Künste des ehemaligen deutschen U 21- Nationalspielers. "Er ist enorm wichtig für uns, hat viel Übersicht, ist ballsicher und kann sich immer spielerisch befreien."

Schalke hatte nie Verwendung für Azaouagh

Auch auf Schalke waren sie einst von den Qualitäten des gebürtigen Marokkaners überzeugt. Trotz einer schweren Knieverletzung mit mehreren Operationen lotsten sie den ehemaligen Mainzer im Januar 2005 unter großem Transfergetöse nach Gelsenkirchen.

Doch unter dem damaligen Trainer Ralf Rangnick fand der talentierte Rekonvaleszent nie den Anschluss, wurde in der Saison 2006/2007 wieder an den FSV verliehen, ehe er für ein halbes Jahr nach Schalke zurückkehrte.

Inzwischen war Mirko Slomka Chefcoach, doch auch er hatte in dem hochkarätig besetzten Kader so recht keine Verwendung für den eher schmächtigen Spielmacher.

"Ich habe keine Chance von Schalke bekommen"

Endlich frei von Verletzungen und Schmerzen habe er "ein halbes Jahr im Training wie ein Verrückter Gas gegeben", aber "nie eine richtige Chance bekommen", erzählt Azaouagh.

Vielleicht noch in dieser Woche wollen die Verantwortlichen beider Clubs über seine Zukunft beraten. Die Bochumer haben längst signalisiert, dass sie Azaouagh behalten wollen.

"Ich habe schon einmal mit Geschäftsführer Ansgar Schwenken gesprochen", sagte Schalke-Manager Andreas Müller. "Wir haben die Sache bis nach dem Derby vertagt. Dann werden wir in Ruhe eine Möglichkeit finden, miteinander zu sprechen."

Rutten beobachtet Azaouagh beim Derby

Zunächst wollte sich der neue Schalke-Trainer Fred Rutten im rewirpower-Stadion nicht nur von seiner künftigen Elf, sondern auch von Azaouagh ein Bild machen, verriet Müller der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Er betonte, dass ein Transfer kein Selbstgänger sei. "Mimoun kann sich einen Wechsel wünschen. Aber klar ist auch: Er hat bei uns noch Vertrag. Mit den vorigen Trainern war es schwierig. Aber vielleicht sind seine Chancen unter Rutten ja besser." Der Poker ist eröffnet.