Neuer Hertha-Präsident will besseres Image

SID
Fussball, Hertha, Berlin, Gegenbauer
© Getty

Berlin - Neue Doppelspitze, alte Namen: Der neu gewählte Präsident Werner Gegenbauer will den Bundesligisten Hertha BSC weiter auf Entschuldungskurs steuern.

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Der bisherige Aufsichtsrats-Vorsitzende und Chef einer Gebäudereinigung-Firma will in den kommenden vier Jahren zugleich das Image des Hauptstadt-Vereins aufpolieren.

Mit der Stadionauslastung von 61 Prozent bildet Hertha BSC trotz eines durchschnittlichen Zuspruchs von 45 000 Zuschauern das Schlusslicht der Bundesliga-Tabelle.

Gegenbauer stellt Programm vor

"Wir müssen die grundsätzliche Begeisterung in Berlin für die Mannschaft steigern. Der Zuschauerschnitt muss steigen, damit wir auch höhere Einnahmen erzielen", meinte der 57-Jährige bei der Vorstellung seines Programms auf der Jahreshauptversammlung von Hertha BSC, bei der er mit der klaren Mehrheit von knapp 78 Prozent der Stimmen in sein neues Amt gewählt wurde.

"Nur mit gutem Fußball können wir Werbung für Berlin machen. Wir müssen künftig im oberen Drittel mitspielen. Mit Platz neun bis 13 schreibt Hertha keine Geschichte."

Mächtig wie nie zuvor

Gegenbauer wird nach einer Satzungsänderung im Vorjahr der wohl einflussreichste Präsident in der über 100-jährigen Vereinsgeschichte der Berliner. Unter anderem bestimmt und kontrolliert das neue neunköpfige Präsidium künftig die Geschäftsführung der Aktiengesellschaft mit deren Vorsitzenden Dieter Hoeneß.

Der bisherige Amtsinhaber Bernd Schiphorst, der acht Jahre dem Verein vorstand, bildet künftig als Aufsichtsrats-Chef gemeinsam mit Gegenbauer eine Doppelspitze. Bei der über sechs Stunden dauernden Wahl-Prozedur wurde auch Peter Danckert, der Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, in den Hertha-Aufsichtsrat gewählt.

Schulden gesenkt

Dank der Transferüberschüsse und des Vertrags mit Vermarkter Sport Five konnte Hertha erstmals seit Jahren wieder einen Gewinn von über sechs Millionen Euro verbuchen und die Verbindlichkeiten seit 2006 von 54 auf 30 Millionen senken. Damit stehen für die kommende Saison 9 Millionen Euro für Transfers zur Verfügung.

Gut ein Drittel ist inzwischen für die Neuverpflichtungen Kaka (Academica Coimbra/1,9 Mio), Waleri Domowtschijski (Lewski Sofia/1 Mio) und Maximilian Nicu (Wehen/300 000) ausgegeben. "Nachholbedarf haben wir noch in der Offensive und werden daher noch einen Stürmer und einen offensiven Mittelfeldspieler holen", kündigte Manager Hoeneß an.

Simunic kann gehen

Genauso wichtig wird für Hertha die Frage, ob die Leistungsträger Marko Pantelic und Josip Simunic gehalten werden können. "Im Moment gibt es noch keine Einigung, aber beide haben gültige Verträge", konnte Hoeneß noch keine Erfolgsnachrichten überbringen.

Pantelic hat extreme Forderungen zur Verlängerung seines 2009 auslaufenden Vertrages gestellt, Simunic kann bei einer Ablöse-Offerte von sieben Millionen Euro den Verein vor Auslaufen seines bis 2011 datierten Kontrakts verlassen.