Beckenbauer schwärmt von Klinsmann

SID
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© Getty

München - Bei der stimmungsvollen Mini-Meisterfeier nach dem Schlusspfiff ließen sich die Titelträger um Oliver Kahn einzeln feiern, für die ganz großen Partys sollen neue Individualisten kommen.

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"Mit dem Kader, den wir derzeit haben, könnten wir international bestehen. Aber um ganz nach vorne zu kommen, um das Halbfinale oder Finale der Champions League anzugreifen, da müsste die eine oder andere Verstärkung her", sagte Präsident Franz Beckenbauer.

Der frisch gekürte Champion erfüllte seine Pflicht für einen fairen Wettbewerb im Bundesliga-Abstiegskampf professionell, mit der selben Einstellung treibt Jürgen Klinsmann sein "Projekt 2008/09" voran.

Klinsi-Konzept überzeugt

Nicht in der Ehrenloge, sondern versteckt auf der Gegengeraden verfolgte der künftige Bayern-Coach die Darbietungen.

Vor dem Aufsichtsrat hatte er zu diesem Zeitpunkt schon längst einige Geheimnisse gelüftet und mit einem "schlüssigen, sehr guten, sehr überzeugenden Konzept" die Sympathie des Kontrollgremiums gewonnen, verriet Beckenbauer bei "Premiere".

"Jürgen hat ja Vergleiche zur englischen Liga, wo schneller gespielt wird, wo mehr gelaufen wird. Er will ähnliche Resultate und Werte erzielen."

Wer kommt, wer geht?

So weit, so gut; doch auch der "Kaiser" fragte sich, was auch die Fans sich fragen: Wer kommt, wer geht?

Was wird aus dem nicht zufriedenen Lukas Podolski, der beim Erfolg über Bielefeld mit seinem erst dritten Saisontor ebenso wie der einmal mehr herausragende Franck Ribéry traf.

Was aus Philipp Lahm, der seine Zukunft nicht von der Person des Trainers abhängig machen möchte? Und was aus Willy Sagnol, der als einziger bei der emotionalen Ehrung nach dem Schlusspfiff fehlte?

"Das ist normal. Bei dem steht im Moment die EM-Teilnahme auf dem Spiel und da wird er nicht gerade jubelnd durch die Stadt laufen, wenn er nicht im Kader ist", sagte Bayern-Manager Uli Hoeneß, den an einem "wunderbaren Abend" einzig die Frage nach dem Fehlen des Franzosen störte.

Tränen bei Hitzfeld?

"Er hat intensiv trainiert und wird am Samstag in Duisburg wieder dabei sein", sagte Trainer Ottmar Hitzfeld, der dagegen in dieser Saison nicht mehr auf den wegen einer Muskelverletzung operierten Lucio zurückgreifen kann.

Im Glanz der drei am Mittelkreis ausgestellten Trophäen für DFB-Pokal, Ligacup und Meisterschaft hatten sich seine anderen Meister auch ohne Sagnol wohlgefühlt - und einige Beobachter wollten sogar ein paar Tränchen beim kühlen Hitzfeld gesehen haben: "Ich habe auch ein paar Gefühle."

Kahn zelebrierte einmal mehr seinen Abschied. Nicht nur, dass er ungeahntes technisches Geschick gegen einen Bielefelder Angreifer aufblitzen ließ, nach der Feier wurde er von den Mitspielern bestimmt, die Rolle des Fan-Einpeitschers zu übernehmen.

Spieler freuen sich auf große Party

"Das sind besondere Momente. Jetzt weiß ich auch, wie es geht, ab jetzt kann ich es immer machen", sagte der 38-Jährige, für den die größte Party noch ansteht. "Wir können jetzt drei-, viermal feiern, das ist nicht schlecht - am schönsten wird der 17. Mai", sagte Mark van Bommel.

Während die Bayern mit Vorfreude der großen Sause am Saisonende entgegen blicken, zittert Bielefeld bei nur einem Punkt Vorsprung vor einem Abstiegsplatz noch mehr.

"Meine Mannschaft hat in der Vergangenheit starke Nerven bewiesen und ist mit dem Rücken zur Wand gestanden.

Deswegen blicke ich optimistisch nach vorne", sagte Trainer Michael Frontzeck. "Wir müssen gegen Dortmund am Samstag alle Kräfte bündeln."

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