Bayerns Appetit auf die 21. Salatschüssel

SID
Fußball, Bundesliga, Bayern, Hitzfeld
© DPA

Düsseldorf - In der Bundesliga bricht die Zeit der Entscheidungen an, die Titelfrage ist dagegen geklärt. "Es müsste mehr als ein siebtes Weltwunder passieren, um die Meisterschaft noch zu verlieren", sagte Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge.

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Der 21. Gewinn der Salatschüssel, wie die Trophäe despektierlich genannt wird, ist für die Bayern Formsache. Dramatik herrscht dagegen im Kampf um die UEFA-Pokal-Plätze mit den Bewerbern Leverkusen, Hamburg und Stuttgart. Der Klassenverbleib wird zur Lotterie "Drei aus Fünf".

Dass die Bayern vor dem sonntäglichen Auftritt beim VfL Wolfsburg (So., 17 Uhr im SPOX-TICKER und bei Premiere) mit dem ehemaligen Münchner Trainer Felix Magath "nur" das Double aus Meisterschaft und Pokalerfolg erreichen werden, ficht Manager Uli Hoeneß überhaupt nicht an.

"Das ist so ein Ereignis der Medien, Triple, Viertel, Quarterback, das interessiert mich alles überhaupt nicht. Wir haben zwei Titel gewonnen", hielt Hoeneß nach dem Aus im Halbfinale des UEFA-Pokals bei Zenit St. Petersburg fest.

"Sie haben Großes geleistet" 

Die Mannschaft von Ottmar Hitzfeld kann sich sogar gelassenes Zuschauen erlauben: Sollten die Königsklassen-Aspiranten Werder Bremen (gegen Cottbus) und der FC Schalke 04 (gegen Hannover) am Samstag nicht gewinnen, sind die Bayern selbst ohne Nationalspieler Miroslav Klose (Nasen-Operation) uneinholbar. "Dann haben sie Großes geleistet", attestierte der ehemalige Münchner Olaf Thon seinen Nachfolgern.

Die Profis aus Nürnberg, Rostock und Duisburg überkommt beim Blick zurück die pure Angst. Nach dem 30. Spieltag der Saison 2006/2007 belegten Aachen, Mainz und Mönchengladbach die letzten drei Plätze und stiegen am Ende gemeinsam ab.

Angeknockte Nord-Rivalen 

Am prekärsten ist die Lage des MSV Duisburg: Die Zebras warten vor dem Duell mit Bayer Leverkusen seit dem 2. Dezember (1:0 gegen Nürnberg) auf den dritten Heimsieg. Auch Hansa Rostocks Trainer Frank Pagelsdorf ist nicht zu beneiden: Seine Elf ist vor dem Aufeinandertreffen mit Pagelsdorfs früherem Arbeitgeber HSV die schlechteste Rückrunden-Mannschaft.

Pagelsdorf denkt kurzfristig: "Wir konzentrieren uns momentan nur auf das Hamburg-Spiel." Doch auch der Nord-Rivale ist angeknockt: Sechs Partien ohne Sieg sorgten für den freien Fall aus den Champions-League-Plätzen, bei einer Niederlage gerät die Teilnahme am UEFA-Pokal in Gefahr.

"Wir machen einfach keine Tore", klagte Trainer Huub Stevens nach vier Partien ohne Treffer. Für den scheidenden Niederländer ist das Nord-Derby "ein richtiges Endspiel". Profitieren könnte der entthronte Meister aus Stuttgart: Gewinnt der VfB gegen Eintracht Frankfurt, können die Schwaben, die auf Fernando Meira, Thomas Hitzlsperger und Sami Khedira verzichten müssen, den HSV überflügeln.

Ohne weiße Fahnen nach Bremen 

Zwei Klubs aus der gefährdeten Zone sorgten zuletzt für Aufsehen. Die Arminia aus Bielefeld, die gegen den VfL Bochum antreten muss, verlor von den zurückliegenden sieben Spielen nur eines, Energie Cottbus machte dank der Serie von vier Heimsiegen den Sprung vom 18. Tabellenplatz auf Rang 14.

Und die Lausitzer haben vor der nächsten Aufgabe keine Angst: "Wir fahren ohne weiße Fahne nach Bremen", kündigte Chefcoach Bojan Prasnikar einen mutigen Auftritt im Weserstadion an.

Werder bangt nach dem Burgfrieden im "Fall Ivan Klasnic" um den Einsatz von Spielmacher Diego (Oberschenkelprobleme). Beim Bremer Konkurrenten im Kampf um die direkte Champions-League-Teilnahme sieht Mike Büskens eine "gute Basis".

Doch der Schalker Interims-Trainer warnte vor Hannover 96: "Das wird kein Selbstläufer, Hannover ist eine sehr schwierige Aufgabe, die es zu bewältigen gilt."

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