Der Industrie-Riese "evonik", mit siebeneinhalb Millionen Euro pro Saison der größte Geldgeber der Dortmunder, ist immer mal wieder für einen Lacher gut. Schon zu Saisonbeginn sorgte der Sponsor mit einer fragwürdigen Zeitungsanzeige für Aufsehen, in der die Mannschaft der Borussia nach allen Regeln der Kunst veralbert wurde.
Jetzt geht "evonik" in die zweite Runde. Konzernchef Dr. Werner Müller gab in aller Öffentlichkeit zu, dass es ihm angesichts der Erfolglosigkeit der Schwarz-Gelben hier und da die Schamesröte ins Gesicht treibt.
"Es macht eigentlich keinen Spaß, ins Stadion nach Dortmund zu fahren. Diese 0:0-Kickerei ärgert mich. Und wenn man dann auch noch Gäste mitgenommen hat, schämt man sich manchmal sogar", so der 61-Jährige gegenüber der "Bild". "Mir wäre eine knappe Niederlage lieber, wenn ich dafür Herzklopfen-Fußball erleben würde."
Erfolg oder Geld weg
Grund für den Seitenhieb könnten die bevorstehenden Verhandlungen über eine vorzeitige Vertragsverlängerung (über 2009 hinaus) sein, die unmittelbar nach Saisonende stattfinden sollen. Derzeit ist "evonik" der drittgrößte Geldgeber der Liga, will aber zukünftig angeblich nur noch nach Leistung bezahlen.
"Wir gehen jetzt ins dritte Jahr der Partnerschaft. Es ist ganz klar, dass wir mit dem sportlichen Abschneiden in der Bundesliga nicht zufrieden sein können. In der neuen Saison erwarten wir schon, dass es endlich bergauf geht", so der BVB-Beauftragte Lutz Dreesbach.
Selbst das Erreichen des DFB-Pokals und die daraus resultierende Teilnahme am UEFA-Cup stimmen den Sponsor offensichtlich nicht Milde.