Was ist mit Gattuso und Sagnol?

Von Daniel Börlein
Gattuso, Sagnol
© Getty

München - Den DFB-Pokal gewonnen, im UEFA-Cup im Halbfinale raus und die Meisterschaft schon am 31. Spieltag eingetütet - die Saison ist für den FC Bayern längst gelaufen.

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Zeit also, sich auf die anstehende Spielzeit zu konzentrieren, in der mit Jürgen Klinsmann ein neuer Trainer das Kommando beim Rekordmeister übernimmt.

Schon jetzt wird detailliert am FC Bayern der Zukunft gearbeitet. "Es gibt lange, wichtige Gespräche mit Jürgen. Wir machen Planungen von allem", sagte Vorstands-Boss Karl-Heinz Rummenigge der "tz".

Die folgenden Baustellen haben derzeit Priorität:

Der Fall Gattuso:  Aus Italien gab es während der Woche Gerüchte, der Wechsel des 30-Jährigen vom AC Milan nach München sei perfekt, was Gattusos Berater bei SPOX.com allerdings umgehend dementierte.

Dennoch scheint ein Wechsel nur eine Frage der Zeit. "Ich bin der Meinung, dass die Dinge noch nicht so spruchreif sind, dass man Wasserstandsmeldungen abgeben kann", so Rummenigge, der klarstellt: "Das ist ohne Frage ein interessanter Spieler."

Die Bayern wollen offensichtlich das Ende der Meisterschaft in Italien abwarten. "Ich möchte in keiner Weise Unruhe bei unseren Freunden in Milan schaffen, die noch um dem Champions-League-Einzug kämpfen", sagt Rummenigge.

Weitere Verstärkungen: "Wir sprechen mit Jürgen auch über den Kader, was gemacht werden soll oder nicht", so Rummenigge. Fest steht wohl, dass noch ein Kracher kommen wird. Neben Gattuso nennt der "Corriere della Sera" am Samstag erneut auch Palermos Andrea Barzagli (Steckbrief) und Lazios Goran Pandew (Steckbrief) als mögliche Kandidaten.

Ansonsten wird es keinen großartigen Änderungen mehr geben. "Wir sehen nicht die Notwendigkeit, dramatisch etwas zu verändern. Punktuell vielleicht, aber mehr ist auch finanziell nicht möglich", so der Bayern-Boss.

In Sachen zweiter Torhüter scheinen die Bayern bereits fündig geworden zu sein. Zwar sei die Entscheidung noch nicht endgültig, "sie wird aber sehr zeitnah fallen", so Rummenigge. Zuletzt galt vor allem der Australier Mark Schwarzer (Steckbrief) als Top-Kandidat, da Manager Uli Hoeneß bereits angedeutet hatte, dass die Nummer zwei hinter Michael Rensing wohl kein Deutscher sein wird.

Was wird aus Willy Sagnol: Unter Ottmar Hitzfeld kam der Franzose zuletzt kaum zum Zug und kokettierte deshalb immer wieder mit einem Wechsel. In den vergangenen Tagen bekräftigte Sagnol allerdings, seinen Vertrag in München erfüllen zu wollen.

"Willy hatte ein Gespräch mit Jürgen - und er möchte die Chance nutzen, beim FC Bayern zu bleiben", erklärt Rummenigge, fordert jedoch eine Steigerung. "Es ist notwendig, dass Willy im nächsten Jahr wirklich extrem hart an sich arbeitet. Das hat ihm Jürgen auch so klar und deutlich gesagt."

Ob Sagnol tatsächlich dazu bereit ist? "Corriere dello Sport" und "Gazzetta dello Sport" melden am Samstag übereinstimmend, dass die beiden Sagnol-Berater, Claudio Vigorelli und Vincenzo Morabito, am vergangenen Donnerstag zu Gesprächen in der Geschäftsstelle von Juventus Turin waren.

Der Pay-TV-Sender "Sky Italia" zitiert Morabito mit folgender Aussage: "Sagnol war schon vor einiger Zeit schon fast bei der Juve. Jetzt sind die Gespräche wieder aufgenommen worden. Italien würde ihn sehr reizen."

Sonst noch: Die Fans dürfen nun doch darauf hoffen, ihre Stars auch weiterhin beim Training bewundern zu können. "Wir werden wahrscheinlich die komplette Vorbereitung in München absolvieren", kündigt Rummenigge an. "Dabei wollen wir auch die Fans auf sympathische Art und Weise inkludieren."

In Sachen Kapitäns-Nachfolge von Oliver Kahn ist noch keine Entscheidung getroffen. "Das bestimmt der Trainer. Jürgen wird das machen, wenn nach der EM wieder alle Mann an Bord sind", so Rummenigge.

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