Hitzfeld: "Tonis Mentalität ist unglaublich"

SID
Toni, Bayern, Bundesliga
© DPA

Frankfurt/Main - Er trifft und trifft und trifft: Dank Tor- Maschine Luca Toni ist der FC Bayern München auf der Jagd nach dem Triple derzeit nicht zu stoppen.

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Nach dem 3:1-Auswärtssieg bei Eintracht Frankfurt durch den dritten Doppelpack des Italieners in Serie ist der Gewinn der 21. Meisterschaft fünf Spieltage vor Saisonende nur noch Formsache, bereits am Samstag soll gegen Borussia Dortmund der 14. DFB-Pokalsieg perfekt gemacht werden.

"Was die Konkurrenz in der Bundesliga macht, ist für uns nicht mehr so wichtig", erklärte selbst der sonst eher zurückhaltende Bayern- Trainer Ottmar Hitzfeld das Titelrennen angesichts von zehn Punkten Vorsprung auf Werder Bremen für entschieden.

Entsprechend zuversichtlich blickt der Coach gen Berlin: "Wir gehen jetzt mit neuer Moral und gut vorbereitet ins Pokal-Endspiel."

Es kann nichts mehr passieren

Dort gelten die Münchner als haushohe Favoriten, denn durch den Erfolg in Frankfurt ist die ohnehin schon breite Bayern-Brust noch breiter geworden.

"Wir haben sehr viel Selbstvertrauen und momentan einfach einen Lauf", meinte Manager Uli Hoeneß, der den Titelgewinn schon fest eingeplant hat: "Uns kann nichts mehr passieren. Ich behaupte, wir werden deutscher Meister, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass wir die zehn Punkte noch aus der Hand geben.

Wir können uns jetzt ganz auf den Pokal konzentrieren."

Mannschaft hat eine tolle Moral

Hoeneß warnte jedoch davor, das Endspiel gegen den BVB auf die leichte Schulter zu nehmen.

"Wir müssen die Vorschusslorbeeren aus dem Kopf bekommen und dürfen nicht denken, dass es so einfach geht wie beim 5:0 am vergangenen Sonntag. Wenn wir leichtsinnig spielen, wird es ganz schwer. Wenn wir konzentriert auftreten, können wir den Pokal holen", sagte Hoeneß.

Die Partie in Frankfurt bot dafür besten Anschauungsunterricht. 45 Minuten lang spielte das bunt zusammengewürfelte Bayern-Ensemble ohne Leidenschaft und lag zur Pause durch Benjamin Köhlers Kopfballtor (29.) verdient mit 0:1 hinten.

Erst nach der Pause erwiesen sich die Gäste auch ohne sieben Stammspieler eines Meisters würdig und drehten die Partie durch die Treffer von Daniel van Buyten (60.) und Toni (74./85.).

Hoeneß: "Auf diese Mannschaft kann man stolz sein. Sie hat eine tolle Moral und sich in der Halbzeitpause selbst heiß gemacht."

Auf den Spuren von Gerd Müller

Vor allem Toni machte einmal mehr ein überragendes Spiel - und am Ende den Unterschied aus.

"Wenn Frankfurt Toni gehabt hätte, wäre das Spiel anders ausgegangen. Er hat wieder Killerinstinkt gezeigt. Wir können uns bei ihm bedanken", lobte Hitzfeld seinen Torjäger.

Der vor der Saison aus Florenz gekommene Italiener wandelt schon in seinem ersten Jahr an der Isar auf den Spuren des legendären Gerd Müller.

Toni führt die Bundesliga-Torschützenliste mit 20 Treffern souverän an und traf in den bisherigen 40 Pflichtspielen 33 Mal. Hitzfeld: "Es ist unglaublich, welche Mentalität er hat. Ich habe ihm schon öfter eine Pause angeboten, aber er sagt immer nur, er will Tore schießen."

Toni kann man nicht ausschalten

Selbst Eintracht-Coach Friedhelm Funkel fand anerkennende Worte: "Toni kann man nicht ausschalten." Spielentscheidend seien aber zwei andere Dinge gewesen. "Wir waren nicht in der Lage, trotz guter Chancen das 2:0 zu machen.

Und dem Ausgleich ging ein klares Foul von van Buyten an Galindo voraus. Den Treffer hätte der Schiedsrichter nicht geben dürfen", monierte Funkel.