Houllier will nicht zum Hamburger SV

SID
Gerard Houllier
© Getty

Hamburg - Der Namen wurden viele gehandelt. Mal sollte es der Niederländer Fred Rutten sein, dann der Mainzer Jürgen Klopp.

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Auch der Schweizer Christian Gross war ein Thema, ebenso Bruno Labbadia, Dieter Hecking, der Kroate Slaven Bilic und Gross-Landsmann Marcel Koller, gefolgt von Mirko Slomka und Louis van Gaal.
Aktuellster Name auf der Liste für den Trainerposten beim Bundesligisten Hamburger SV ist Gerard Houllier, Franzose und Technischer Direktor beim Fußballverband seines Landes.

FFF-Verbandssprecher dementiert

Doch auch der ehemalige Coach des französischen Serienmeisters Olympique Lyon und des englischen Rekord-Champions FC Liverpool scheint dem HSV einen Korb geben zu wollen.

"Houllier lehnt Hamburg ab", schrieb die französische Sportzeitung "L'Equipe" (Dienstag). "Er hat einen Vertrag und ich gehe davon aus, dass er diesen erfüllen wird. Er ist Direktor und wird es auch bleiben", sagte FFF-Verbandssprecher Francois Manardo.

Der HSV dagegen übt und übte sich hartnäckig in Verweigerung von Informationen. Wer auch immer im Gespräch ist oder war - die Palette reicht von: "Kein Kommentar" über "Zur Trainerfrage äußern wir uns nicht" bis "Wir geben keine Wasserstandsmeldungen ab".

"Kein Grund nervös zu werden" 

Weil aber die Fragen nach dem Neuen nicht verstummen, gibt es mitunter heftigere Reaktionen. "Ich finde es unglaublich, zu jedem Scheiß Stellung beziehen zu müssen. Darauf habe ich keinen Bock mehr", polterte der ansonsten besonnene Sportchef Dietmar Beiersdorfer, als er Anfang April nach der Bundesliga-Niederlage in Stuttgart mit dem Namen van Gaal konfrontiert wurde.

Je wilder die Spekulationen in der Öffentlichkeit, je mahnender oder spöttischer die Worte wegen der nun schon fast 150 Tage währenden erfolglosen Suche, desto gelassener gibt sich der HSV.

"Es gibt keinen Grund, nervös zu werden", sagt Vorstandschef Bernd Hoffmann, der noch im Januar die Frist bis zur Präsentation des neuen Trainers auf maximal acht Wochen taxiert hatte.

Unstimmigkeiten mit Beiersdorfer 

Unstimmigkeiten mit Beiersdorfer hätten die Verpflichtung eines neuen Übungsleiters bislang verhindert, heißt es. Die Auguren behaupten: Hoffmann wollte Klopp, Beiersdorfer Rutten.

Als Quersumme kam heraus: Keiner von beiden. Wegen der herausragenden Bedeutung der Trainerfrage dürfe "man auch unterschiedliche Meinungen haben", räumte Beiersdorfer ein. Dass das vierköpfige Führungsgremium die Entscheidung einstimmig treffen will, erschwert den Prozess.

Nur noch 32 Tage, dann verlässt Huub Stevens den HSV, um beim niederländischen Meister PSV Eindhoven das Zepter zu schwingen.

Kompany in den Zwangsurlaub

Verdammt wenig Zeit für den Neuen, die nächste Saison nach seinen (personellen) Vorstellungen zu planen.

Der scheidende Coach beteuert zwar, die Zügel noch fest in der Hand zu haben, doch Leistungsschwund (nur vier Siege in 15 Spielen seit Bekanntgabe des Stevens-Abschieds), Disziplinverstöße auf dem Rasen mit fünf Sperren in kurzer Zeit sowie der wegen angeblicher Kritik an der taktischen Ausrichtung des Trainers in Zwangsurlaub geschickte Vincent Kompany lassen anderes befürchten.

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