"Bloß keine italienischen Verhältnisse"

Von Premiere
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© Imago

München - Für den negativen Höhepunkt des 27. Spieltags sorgte das Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Nürnberg. Nachdem die Club-Fans Feuerwerkskörper auf das Spielfeld warfen, unterbrach Schiedsrichter Peter Gagelmann die Begegnung für 20 Minuten. 

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Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen warnte vor einem weiteren Ausarten in den Bundesliga-Stadien. Wenigsten konnten die Nürnberger aus sportlicher Sicht noch jubeln - über den ersten Erfolg unter Trainer Thomas von Heesen.

Über sein erstes Mal freute sich auch Michael Frontzeck: Auch der Bielefelder Coach verbuchte seinen ersten Dreier. 

Schalke profitiert von HSV-Ausrutscher

Derweil mussten die Hamburger in Stuttgart einen Rückschlag hinnehmen und rutschten auf Rang drei ab. Neuer Zweiter ist Schalke. Die Knappen fuhren einen glanzlosen Sieg gegen Rostock ein.

Premiere hat die Stimmen zum Spieltag gesammelt:

Premiere Experte Karl-Heinz Rummenigge (FC Bayern) über das Ende der Bremer Krise: "Es war ein wichtiger Erfolg nach zuletzt vier Spielen ohne Sieg. Jetzt sind sie im Kampf um die Champions-League-Plätze wieder dabei. Und ich bin für Bremen optimistisch, dass sie sich dafür qualifizieren werden."

Über die Chancen von Schalke 04 im Champions-League-Rückspiel beim FC Barcelona: "Unter normalen Voraussetzungen würde es für Schalke 04 eines Wunders bedürfen. Aber man hat in der zweiten Halbzeit des Hinspiels gesehen, dass Barcelona im Moment nicht in der besten Verfassung ist und hinten nicht sattelfest steht. Wenn Schalke Geduld hat, je länger es 0:0 steht, umso nervöser wird Barcelona."

Heribert Bruchhagen (Vorstandsvorsitzender Eintracht Frankfurt) über die Randale im Gästeblock beim Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg: "Als Veranstalter wissen wir, dass wir für die Sicherheit im Stadion verantwortlich sind. Wir müssen intensivst daran arbeiten, dass diese Dinge unterbunden werden und dass wir keine italienische Verhältnisse bekommen."

Martin Bader (Sportdirektor 1. FC Nürnberg) über mögliche Konsequenzen für seinen Verein nach den Fanrandalen: "Natürlich schießen einem solche Gedanken durch den Kopf. Ich habe heute das eine oder andere graue Haar bekommen. Es wäre brutal, auf dem grünen Rasen die Punkte zu holen und möglicherweise am Anwaltstisch aberkannt zu bekommen."

Nach dem ersten Sieg seit vier Monaten: "Wenn wir unten rauskommen wollen, dann müssen wir eine kleine Serie starten und im nächsten Spiel zu Hause nachlegen."

Dietmar Beiersdorfer (Sportlicher Leiter Hamburger SV) über die Niederlage in Stuttgart: "Wir haben heute das Ergebnis nicht gemacht. So ein Spiel kann man auch gewinnen. In der zweiten Halbzeit haben wir Stuttgart klar dominiert und müssen mindestens den Ausgleich machen. Der Mannschaft kann man nur dahingehend einen Vorwurf machen, dass sie am Schluss nicht kalt genug war, die Chancen zu nutzen."

Über den potenziellen Trainerkandidaten Louis van Gaal: "Ich habe die ganze Zeit die Trainersuche nicht kommentiert und werde dies beibehalten."

Mirko Slomka (Trainer Schalke 04) nach dem 1:0-Sieg gegen Rostock: "Ich freue mich über den zweiten Tabellenplatz. Es war unser Ziel heute, einen Patzer der Konkurrenz auszunützen. Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht mehr so stark nach vorne gespielt, hatten aber in der ersten Hälfte genügend Chancen, aber nicht den Abschluss gemacht. Deshalb war es wichtig, nicht die Geduld zu verlieren."

Tim Borowski (Werder Bremen) nach dem 2:1-Sieg in Berlin: "Dass wir eine gute Mannschaft sind und dass wir gut Fußball spielen können, wissen wir. Nur hat es in den letzten Spielen an der Umsetzung gehapert. Heute hat man in vielen Ansätzen gesehen, dass wir wieder da sind."

Michael Frontzeck (Trainer Arminia Bielefeld) nach dem ersten Sieg in seiner Amtszeit: „Ich habe mich zwischenzeitlich schon mal gefragt, ob wir irgendetwas verbrochen haben, bei den vielen Chancen, die wir vergeben haben. Aber am Ende hat sich die Mannschaft selbst belohnt."

Ottmar Hitzfeld (Trainer FC Bayern München) nach dem 3:1-Sieg beim VfL Bochum: "Wir konnten heute einiges gewinnen. Nach dem Platzverweis von Mark van Bommel, der aus meiner Sicht unberechtigt war, es war ja ein Pressschlag, und dann mit zehn Mann den Rückstand aufzuholen und das Spiel noch zu drehen: Das ist schon eine großartige Leistung!"

Auf die Frage, ob es nie die Notwendigkeit gab, ihn vorher rauszunehmen? "Ich kann doch nicht schon nach 20 Minuten einen Spieler rausnehmen, der in den Zweikampf geht! Der Schiedsrichter Weiner hat so gepfiffen wie im Frauenfußball - das ist Männersport und da muss man auch mal das Spiel laufen lassen."

Über die jetzige Situation: "Jetzt haben wir neun Punkte, das ist ein komfortabler Vorsprung, aber in Getafe erwartet uns ein heißer Tanz. Jetzt müssen wir schauen, dass wir uns schnellstmöglich wieder erholen. Aber mit zehn Mann eine Stunde zu spielen und den Rückstand aufzuholen und das Spiel umzubiegen, hat schon viel Substanz gekostet. Aber am Donnerstag werden wir wieder fit sein."

Premiere Experte Stefan Effenberg über die gelb-rote Karte von Mark van Bommel: „Das Foul selber war nicht so schlimm, da gebe ich Ottmar Hitzfeld recht. Aber er hat sich zu viel erlaubt in zu kurzer Zeit und irgendwann muss der Schiedsrichter reagieren. Aber das hat sie nicht aus dem Rhythmus bringen lassen - Bayern hat geantwortet und hat gewonnen."

Oliver Kahn (Torhüter FC Bayern München) Über die gelb-rote Karte Mark van Bommel: "Ich hab mit dem Schiri gesprochen und man muss ihn verstehen. Er hat  gesagt, es war das sechste oder siebte Foul. Der Schiri hat ihm wieder gesagt 'Pass auf!'  - Es war ein Allerweltsfoul, keine Frage, dafür muss man nicht gelb-rot zeigen. Aber vielleicht wird ja auch nach der Summe der Fouls letztlich entschieden. Aber es ist hart, nach so einem Allerweltsfoul vom Platz zu müssen."

Mark van Bommel (FC Bayern München): "Ich spiel immer an der Grenze, jeden Zweikampf will man gewinnen und ich hatte gedacht, dass ich den Zweikampf auch gewinnen würde - das hatte ich auch. Aber der Schiri hat das anders bewertet, was soll ich dazu sagen?"

Marc Ziegler (Torhüter Borussia Dortmund) nach seinem Fehler, der zum 1:0 für Bayer 04 Leverkusen führte: „Ich habe einen kapitalen Fehler gemacht, da kann ich mich selber in den Arsch treten. Das ärgert mich selber am meisten, aber okay: Ich kann es selber nicht rückgängig machen. Gott sei Dank hat es die Mannschaft dann gut gemacht."

Stefan Kießling (Bayer 04 Leverkusen): "Ich denke, wir haben uns vorzuwerfen, dass wir uns nichts mehr trauen. Ich weiß nicht, was los ist. Wir sind in der Anfangsphase überhaupt nicht ins Spiel gekommen, dann haben kurz vor der Halbzeit ganz gut gespielt. Wir sind auch gut rausgekommen. Und dann war wieder der Wurm drin. Ich kann es gar nicht erklären, woran es liegt, aber ich denke, jeder muss sich an die eigene Nase packen, sich individuell verbessern, individuell das Spiel gewinnen wollen und dann werden wir auch wieder auf der Erfolgsspur landen."

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