Zukunft des Trainings bei Bayern ungeklärt

SID

München - Drei Monate vor dem Amtsantritt von Jürgen Klinsmann beim FC Bayern München steht die Zukunft des Trainingsalltags beim deutschen Fußball-Rekordmeister weiter in den Sternen.

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"Es gibt noch überhaupt keine Entscheidung, wie oft öffentliches Training ist und wie oft nicht", erklärte Manager Uli Hoeneß im Fernsehen.

Allerdings könne er sich nicht vorstellen, dass "wir in Zukunft kein öffentliches Training mehr haben", betonte er mit Blick auf die jüngsten Fan-Proteste.

"Wir werden Lösungen finden, dass man beiden Seiten gerecht wird." Gedankenspiele von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge über eine mögliche Abschottung der Profis im Training hatten Fan-Proteste ausgelöst.

Teilweise Belagerung des Trainingsgeländes

"Wenn im Sommer hier ein Volksfest stattfindet, dann ist eigentlich professionelles Training nicht mehr möglich", beschrieb Hoeneß die Problematik.

Vor allem in den großen Ferien hatten teilweise mehrere 1000 Fans das Vereinsgelände an der Säbener Straße belagert.

"Im Sommer zum Beispiel war der Geräuschpegel hoch", erinnerte sich Trainer Ottmar Hitzfeld.

"Da muss man schon mal einen Riegel vorschieben." Ob von Juli an unter Hitzfelds Nachfolger Klinsmann die aktuelle Praxis von zwei öffentlich zugänglichen Trainingseinheiten pro Woche beibehalten werde, ließ Hoeneß offen.

Das Stadion ist für die Fans da

Vorstandschef Rummenigge hatte die Fan-Proteste mit Aussagen in einem Interview der "Sport Bild" ausgelöst.

"Die Spieler sollen hier auf dem Gelände einfach Ruhe finden." Neben etwa Schlafgemächern für die Profis wurden vom früheren Nationalstürmer auch öffentliche Trainingseinheiten in der Allianz Arena ins Spiel gebracht. "Der Trainingsplatz ist für die Mannschaft und den Trainer da, das Stadion für die Fans", zitierte Rummenigge Arsenal-Trainer Arsène Wenger.

Geheimtrainig ist Blabla

Der Bundesliga-Branchenführer reagierte umgehend auf den Wirbel: "Es wird auch in der Saison 2008/09 und darüber hinaus öffentliche Trainingseinheiten unserer Mannschaft am Gelände an der Säbener Straße geben", teilte Vereinssprecher Markus Hörwick mit.

Ob jedoch möglicherweise künftig die Zahl der offen zugänglichen Trainingseinheiten verringert werden soll, ließ Hörwick ebenso wie Hoeneß offen.

"Wir verstehen die ganze Aufregung nicht", sagte Hoeneß. "Wir werden uns nicht von den Fans abwenden, von denen wir genau wissen, wie wichtig sie für uns sind", betonte er auf der ZDF-Internetseite. Unverständnis über eine mögliche Abschottung äußerte der frühere Bayern-Spieler Dieter Brenninger.

"Das ganze Geheimtraining ist doch sowieso nur Blabla. Ich hab' bei Bayern noch nix gesehen, was man unbedingt im Geheimtraining üben muss", sagte er der "Abendzeitung".