Joker-Tor in der Nachspielzeit

SID
Fußball, Bundesliga, Wolfsburg, Krzynowek
© Getty

Rostock - In der Kabine stimmten die Spieler des VfL Wolfsburg Jubelgesänge auf Joker Jacek Krzynowek an. Mit seinem Treffer in der Nachspielzeit zum 1:0-Sieg bei Hansa Rostock hielt der Pole seine Mannschaft in der Bundesliga auf Kurs Richtung Europapokal-Plätze.

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Zudem knackte Wolfsburg durch die drei Zähler in der Hansestadt die magische 40-Punkte-Grenze. "Heute feiern wir den Klassenerhalt. Mal schauen, wo der Weg am Saisonende hinführt", sagte Trainer Felix Magath mit einem spitzbübischen Lächeln. Hansa Rostock taumelt dagegen weiter am Abgrund zu den Abstiegsplätzen.

Stattliche 20 Zähler haben die Wölfe bisher bereits in der Rückrunde geholt. Die Frage, ob denn nun der Gewinn der Rückrunden- Meisterschaft sein nächstes Ziel sei, beantwortete Magath mit einem Schuss Ironie: "Unser Ziel kann nur der Gewinn der deutschen Meisterschaft sein." Lob zollte der Coach seinem Torschützen: "Jacek hat einen sehr starken linken Fuß. Das hat er beim Tor gezeigt." (das Tor im SPOX-Replay anschauen)

Magaths glückliches Händchen 

Aber nicht nur mit der Einwechslung des Polen bewies Magath ein glückliches Händchen. Er beorderte auch Sascha Riether in die Innenverteidigung und befand hinterher: "Er hat es überragend gemacht."

Ob Riether auch im Derby gegen Hannover 96 wieder auf dieser Position spielen wird, bleibt abzuwarten, weil die etatmäßigen Innenverteidiger Ricardo Costa und Alexander Madlung nach ihren Sperren zurückkehren. Nicht mit dabei sein wird dann wohl Makoto Hasebe, der sich eine Innenbanddehnung im Knie zuzog.

Aufsteiger wie ein Absteiger 

Für die seit sechs Spielen sieglosen Rostocker wird die Lage immer prekärer - sie stecken nun tief im Abstiegskampf. Entsprechend sauer war Trainer Frank Pagelsdorf: "Das war eines der schlechtesten Spiele der Saison."

Ähnlich sah es Tobias Rathgeb: "Das war ganz bitter. Jeder Spieler muss nun den Anspruch haben, da unten rauszukommen." Dass der Aufsteiger in der Rückrunde wie ein Absteiger spielt, wollte Rathgeb allerdings nicht gelten lassen: "Ganz langsam. Wir haben gezeigt, dass wir mit fast allen mithalten können."

Die besten Bilder des Spiels 

Mehr Durchschlagskraft gefordert 

Doch eines ist Fakt: Die Rostocker Offensive präsentierte sich gegen die Niedersachsen nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit als nicht-bundesligatauglich. Pagelsdorf reagierte zur Halbzeit und nahm Victor Agali vom Platz. "Wenn es nicht läuft, dann erwarte ich zumindest, dass man läuferisch alles in die Waagschale wirft. Das habe ich nicht gesehen", monierte der Fußball-Lehrer, der von seinen Offensiv-Akteuren "mehr Durchschlagskraft" fordert.

Mit Recht: Gegen Wolfsburg kam Hansa nur zu mageren drei Chancen. Insgesamt haben die Rostocker in dieser Saison erst 22 Tore erzielt - der schlechteste Wert der Liga.

Solide Defensive gesprengt 

Anders sieht es in der Hintermannschaft aus, in der Keeper Stefan Wächter seit Wochen in glänzender Form spielt. "Zur Offensiv-Leistung sage ich nichts, das ist nicht meine Aufgabe", erklärte der Torhüter, der gegen Wolfsburg mit mehreren tollen Paraden glänzte.

Die solide Defensive wird im nächsten Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 jedoch gesprengt: Sowohl Marc Stein als auch Orestes sahen gegen den VfL ihre fünfte Gelbe Karte und müssen nun ein Spiel pausieren.

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