Gekas auf dem Bayer-"Olymp"

SID
Theofanis Gekas, Gonzalo Castro
© DPA

Leverkusen - Der Grieche Theofanis Gekas (im Bild rechts) ist nach einer Odyssee endgültig bei Bayer 04 Leverkusen angekommen. Die Fans hievten den 27 Jahre alten Stürmer nach dem 2:0 im Spiel gegen Hannover 96 sogar auf ihren "Olymp".

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Er war erstmals auserkoren, auf dem Zaun vor der Nordtribüne mit ihnen zu singen. "Es war lustig, ich hatte Spaß", sagte Gekas, der mit einem genialen Lupfer (30. Minute) den Sieg einleitete. Und das "Tor des Monats" war kein Zufallsprodukt: "Ich habe genau gewusst, was ich tun wollte."

Lange Zeit wusste der Torschützenkönig von 2007 nach seinem Wechsel vom VfL Bochum an den Rhein aber nicht so recht, was er auf dem Platz tun sollte.

Endgültiger Durchbruch 

"Er hat genau den Schritt getan, der für ihn und die Mannschaft wichtig ist", sagte Bayer-Chefcoach Michael Skibbe. "Wir alle sind überzeugt, dass wir genau den richtigen Stürmer haben."

Den eindeutigen Beweis hierfür lieferte Gekas erst im 16. Spiel für Leverkusen in der UEFA-Cup- Partie, in der er gegen den Hamburger SV das Siegtor schoss.

"Alle müssen sich dem System, das wir spielen wollen, verschreiben. Dann können wir richtig gut Fußball spielen", meinte Skibbe zu den Umstellungsproblemen Gekas'.

Skibbe nimmt Schneider in Schutz

Drei Monate vor Beginn der Europapameisterschaft läuft Nationalspieler Bernd Schneider hingegen seiner Form hinterher. "Bernd spielt seit fast einem Jahrzehnt hier. Ein Mann mit seiner Spielstärke darf auch mal ein Tick schlechter spielen", nahm Skibbe seinen 34 Jahre alten Mittelfeldstar in Schutz.

Wegen einer Knieverletzung konnte Schneider vier Monate kein Spiel bestreiten. "Mit unserer Hilfe wird er da rauskommen", hofft Skibbe - am besten schon im Achtelfinal-Rückspiel des UEFA-Cups beim HSV.

"Wir haben eine gute Ausgangsposition und fahren zufrieden zum HSV", sagte Bayer-Torwart Rene Adler, der im Duell um ein EM-Ticket mit 96-Keeper Robert Enke Punktsieger war.

"Lieber Champions League als UEFA-Cup" 

Gefragt zu den Chancen, als dritter Schlussmann zur EURO fahren zu dürfen, sagte Adler nur: "Da bin ich der falsche Mann, um eine Antwort geben zu können."

Dagegen traf die Nummer eins des Tabellen-Vierten, für den Tranquillo Barnetta das 2:0 (39.) gegen Hannover erzielte, eine klare Wahl zwischen den internationalen Wettbewerben.

"Die Mannschaft würde lieber Champions League spielen als UEFA-Cup", so Adler. Sein Trainer warnte jedoch vor zu viel Träumerei. "Stuttgart wird wieder eine Macht, Schalke hat die Krise überwunden", sagt Skibbe mit Blick auf die "Nachrücker", fügt jedoch zaghaft an: "Wir dürfen aber auch den Blick nach vorne wagen."

Hannover im Niemandsland

Hannover 96 ist dagegen in das Niemandsland der Liga (10. Platz) abgerutscht und muss ehrgeizige Ziele zunächst abhaken. "Wenn wir so weitermachen, wird es eine schwierige Rückrunde. Jetzt sollten manche Herren nicht mehr träumen", sagte 96-Chefcoach Dieter Hecking sichtlich angefressen.

"Wenn man solche Fehler macht wie beim 0:1 und 0:2, darf man sich nicht wundern, wenn man dann vorgeführt wird." Deshalb forderte er, wieder zu den alten Tugenden zurückzukehren. "Es haben elementare Dinge wie Zweikampfbereitschaft und Ballbehauptung gefehlt", schimpfte Hecking.

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