Kurz vor der Zielkorrektur

SID
Fußball, Bundesliga, Frankfurt, Funkel
© DPA

Leverkusen - Nach jahrelangem Existenzkampf sonnt sich Eintracht Frankfurt plötzlich im Rampenlicht der Bundesliga. Nach dem 2:0 (1:0)-Erfolg beim UEFA-Cup-Viertelfinalisten Bayer 04 Leverkusen steuern die seit vier Partien unbesiegten Hessen sogar die internationalen Startplätze an.

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"Wir versuchen jetzt so viele Punkte wie möglich zu ergattern, um vielleicht doch noch den UEFA-Cup zu erreichen", siegte Eintracht-Profi Patrick Ochs.

Doch trotz der guten Auftritte seiner Mannschaft warnt Heribert Bruchhagen vor einer zu hohen Erwartungshaltung. "Das ist ein ganz weiter Weg. Wir haben noch schwere Spiele und viel Substanz verloren. Wir wissen uns einzuordnen", meinte der Vorstandsvorsitzende.

Zum zehnten Mal zu Null 

Zuvor hatte die Eintracht-Elf eine abgeklärte Leistung abgeliefert und erst als zweite Mannschaft überhaupt in dieser Saison in Leverkusen gewonnen.

"Wir haben zum zehnten Mal zu Null gespielt. Das zeigt, dass wir gefestigt sind", befand Friedhelm Funkel, der in seinem 390. Bundesliga-Spiel den ersten Sieg als Trainer in Leverkusen feierte.

Dazu verholfen hat ihm auch ein Bayer-Profi: Stefan Kießling sorgte in der 24. Minute per Eigentor nach einem Kopfball-Duell mit Marco Russ (das Tor im SPOX-Replay anschauen) für die Frankfurter 1:0-Führung, ehe der eingewechselte Evangelos Mantzios mit seinem ersten Bundesliga-Treffer (90.+1) den Schlusspunkt setzte.

Das Ziel bleibt das alte 

Der Erfolg bei den favorisierten Leverkusenern hat das Selbstbewusstsein der Eintracht-Profis ordentlich gestärkt. "Wie wir als Mannschaft stehen und auftreten ist sehr gut. Wo soll das noch hinführen?", meinte Kapitän Ioannis Amanatidis. Mittelfeldakteur Russ freut sich auf den Schlussspurt in der Liga.

"Wir können jetzt noch eine richtig gute Saison zu Ende spielen". Trainer Funkel indes verwies hartnäckig auf das zuvor gesteckte Ziel von 45 Punkten. "Dazu fehlen uns noch drei Punkte. Und wir ändern unsere Zielrichtung nicht, bevor wir unser Ziel erreicht haben", betonte der Coach.

Mit Gekas lief es besser 

Leverkusen spürt nach der zweiten Niederlage hintereinander den heißen Atem der Konkurrenz im Nacken. "Um uns herum sind viele gute Mannschaften, jetzt kommen auch noch Frankfurt und Wolfsburg dazu. Das wird bis zum 34. Spieltag ein ganz enges Rennen um die internationalen Plätze", glaubt Michael Skibbe.
Der Bayer-Coach überraschte mit einer Start- Elf, in der Torjäger Theofanis Gekas, Nationalspieler Bernd Schneider und Millionen-Einkauf Arturo Vidal fehlten sowie die Abwehrreihe auf drei Positionen verändert war. Erst nach der Hereinnahme von Vidal und Gekas nach der Pause lief es dann etwas besser.

Hoffen auf die Gegenreaktion 

"Wir haben jetzt genug an Boden verloren und müssen sehen, dass wir bald wieder punkten. Ich hoffe auf eine gute Reaktion der Mannschaft im UEFA-Cup-Spiel gegen St. Petersburg am nächsten Donnerstag", sagte Skibbe.

"Wir dürfen jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken. Das ist anderen Mannschaften auch schon passiert. Wir sind in der Bundesliga weiter mit dabei", sagte Nationalspieler Simon Rolfes, der noch einer der Besten in seinem Team war.

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