Mal was anderes

Von Andreas Lehner / Florian Regelmann
Raffael, Hertha, Berlin
© Getty

München - Die schlechte Nachricht vorneweg, Marko Pantelic fällt aus! Der Serbe leidet noch immer an einer Zyste im Knie, die eine Entzündung in der Wade verursacht, und kann gegen Schalke 04 nicht auflaufen (So., 17 Uhr im SPOX-TICKER und bei Premiere).

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Der Ausfall des besten Torschützen wäre für die Hertha in der Vergangenheit nicht zu kompensieren gewesen.

Seit ein paar Wochen ist das aber anders. Denn die Berliner haben in der Winterpause auf dem Transfermarkt großes Geschick bewiesen und sich gezielt verstärkt. Mit Gojko Kacar und Rudolf Skacel wurden junge, hochtalentierte Spieler verpflichtet, die dem Team sofort weiterhalfen. Seit sechs Spielen ist die Hertha ohne Niederlage, nur zum Rückrundenauftakt setzte es gleich eine 0:3-Heimpleite gegen Frankfurt.

"Traumverein" Hertha

Der absolute Kracher der Wintertransfers ist aber Raffael. Der Brasilianer kam für 4,5 Millionen Euro vom FC Zürich und konnte die in ihn gesetzten Erwartungen mit drei Toren und einer Torvorlage auf Anhieb erfüllen.

"Dank der Unterstützung von Hertha BSC, meiner Familie und meinem Beraterteam fühlte ich mich schon nach kurzer Zeit sehr wohl in Berlin. Die Stadt und die Menschen haben mich beeindruckt", sagt der 22-jährige gegenüber SPOX.com.

Der Angreifer scheint die Hauptstadt schon so sehr ins Herzen geschlossen zu haben, dass er die Hertha sogar schon als seinen "Traumverein" bezeichnet.

Intergration leicht gemacht 

Die Integration fiel ihm auch deshalb nicht besonders schwer, weil er Lucien Favre schon aus gemeinsamen Züricher Tagen kannte und wusste, was der Trainer von ihm will.

"Favre hat mich in Zürich immer korrekt behandelt und mich in vielen Bereichen weitergebracht. Er ist ein Trainer, der großen Wert auf das Fußballerische legt, was mir natürlich sehr entspricht", meint Raffael.

Raffael will in die Champions League

Dass sie ihm in Berlin die Nummer 10 gegeben haben, zeigt, was sie von ihm erwarten. Damit hat Raffael, dessen Vorbild sein Landsmann Ronaldinho ist, aber keine Probleme, vielmehr will er Hertha zurück auf die internationale Bühne.

"Natürlich ist es für eine Stadt und einen Verein wie Hertha wichtig, große Ziele zu haben. Wenn jeder hart an sich arbeitet, um besser zu werden und damit die Mannschaft Fortschritte erzielt, ist in der Zukunft vieles möglich. In der Champions League zu spielen ist sicherlich für jeden Spieler ein großes Ziel."

Favre interessiert Schalke nicht

Falls es schon in der nächsten Saison mit dem Europapokal klappen soll, muss gegen Schalke ein Dreier her, um zumindest den Rückstand auf den UI-Cup Platz sechs nicht zu groß werden zu lassen.

"Schalke ist zwar ein anderes Kaliber als unsere letzten Gegner, aber wir wollen unsere Serie ausbauen. Die Schalker sind sehr zweikampfstark und spielen gute Standards. Aber eigentlich interessiert mich das nicht sehr", betont Favre. Der Glaube an die eigene Stärke ist bei Hertha wieder zurück.

Schalke mit Verletzungssorgen

Doch auch für Schalke steht viel auf dem Spiel. Um weiter an die Champions-League-Plätze ranzurücken, bedarf es dem dritten Sieg in Folge. "Wir müssen in der Tabelle oben dran bleiben und jetzt den dritten Sieg in Folge landen. Das ist eine großartige Motivation", sagt Mirko Slomka.

Dabei plagen den 40-Jährigen große Verletzungssorgen. Mit Mladen Krstajic (Zerrung im Adduktorenbereich), Levan Kobiashvili (Adduktorenprobleme), Gustavo Varela (Dysfunktion der Schilddrüse), Ivan Rakitic (Sprunggelenksverletzung), Zlatan Bajramovic (Fußoperation) und Ze Roberto (Muskelfaserriss) fallen gleich sechs Spieler aus.

Bei der Hertha fehlt Lucio, der sich im Hinspiel eine schwere Knieverletzung zugezogen hatte und natürlich Pantelic. Aber dafür haben sie in Berlin ja Raffael.