Nächster Rückschlag für Werder

SID
Bremen, Wolfsburg, Bundesliag
© Getty

Bremen - Eine Wolfsburger Fußball-Samba hat Werder Bremens Hoffnungen auf den deutschen Meistertitel wohl endgültig zunichtegemacht.

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Drei Tage nach dem bitteren Aus im UEFA-Pokal verloren die Bremer das Nordderby gegen den VfL Wolfsburg mit 0:1 (0:0) und rutschten erstmals seit langer Zeit aus den Champions-League-Rängen. Man kann nicht sagen, dass wir gerade einen guten Lauf haben. "Die letzten Wochen haben eine Menge Substanz und Kraft gekostet", sagte Werder-Manager Klaus Allofs.

Nach Zuspiel seines Landsmanns Marcelinho erzielte der Brasilianer Torjäger Grafite (50.) am Sonntag vor 39.831 Zuschauern im Weser-Stadion den Siegtreffer für die Wölfe (Das Tor im SPOX-Replay), die mit 16 Zählern nun das beste Team der Bundesliga-Rückrunde sind. "Das war vielleicht das Optimum, was wir im Moment leisten", sagte Wolfsburgs Coach Felix Magath.

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Wiese stark 

Für die Bremer war es nach der 3:6-Klatsche beim VfB Stuttgart und dem Europapokal-Aus gegen die Glasgow Rangers der nächste Rückschlag in einer "schwarzen Woche".

Mit 43 Zählern liegt die Elf von Trainer Thomas Schaaf hinter Bayern München (50), Hamburger SV (45) und Bayer Leverkusen (44) nur noch auf Rang vier. Dabei konnte Werder-Keeper Tim Wiese eine Woche nach der Sechser-Packung in Stuttgart früh etwas für sein Selbstvertrauen tun.

Nach einem Pass von Marcelinho tauchte VfL-Torjäger Grafite (8.) allein vor Wiese auf, der glänzend parierte. In der Folgezeit überließen die Wolfsburger, die sich drei Tage vor dem DFB-Pokal-Halbfinale bei Bayern München in starker Form präsentierten, den Hausherren das Geschehen.

Özil überfordert 

Doch ohne den rot-gesperrten Regisseur Diego und den verletzten Nationalspieler Tim Borowski herrschte ein Kreativ-Vakuum im Bremer Mittelfeld, das der überforderte Diego-Ersatz Mesut Özil nicht ausfüllen konnte.

Zu allem Überfluss musste Antreiber Daniel Jensen nach 40 Minuten angeschlagen ausgewechselt werden. So kam die ersatzgeschwächte Werder-Elf, die auch auf Rotsünder Per Mertesacker verzichten musste, im ersten Abschnitt nur zu zwei Chancen.

Zunächst blieb Jensen (13.) mit einem Schlenzer an Wolfsburgs Verteidiger Alexander Madlung hängen, dann verzog Markus Rosenberg nach Zuspiel von Patrick Owomoyela nur knapp.

Wolfsburg gut eingestellt

Einen derart harm- und ideenlosen Auftritt dürfte Werder-Manager Klaus Allofs nicht erhofft haben, als er kurz vor der Partie die Marschrichtung vorgegeben hatte: "Wir wissen, dass wir jetzt in einer Situation sind, in der wir uns nicht mehr viele Fehler erlauben dürfen."

Die Gäste aus Niedersachsen - von Trainer Felix Magath glänzend eingestellt - agierten aus einem kompakten Defensivverbund heraus und verlegten sich zunächst aufs Kontern.

Kurz vor der Pause hätte diese Taktik fast erste Früchte getragen: Linksverteidiger Marcel Schäfer (44.) fasste sich aus 30 Metern ein Herz und zwang Wiese zu einer Flugeinlage.

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Traumkonter gekrönt 

Wenig später war der 26-jährige Keeper dann aber machtlos. Einen Traumkonter über Marcelinho schloss Grafite überlegt ab und schoss den VfL mit seinem neunten Saisontor in Führung.

Wer nun wütende Werder-Angriffe erwartete, wurde zunächst enttäuscht. Immerhin kam Werder durch einen Kopfball von Markus Rosenberg (54.) und einen Özil-Schuss (78.), den VfL-Keeper Diego Benaglio entschärfte, zu guten Chancen.

Auf der Gegenseite zwang der starke Marcelinho (66.) Bremens guten Keeper Wiese zu einer Glanztat.

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