Stimmen zum 21. Bundesliga-Spieltag

SID
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© Getty

München - Polemik um Diegos Ausraster, Wortgefechte zwischen Mario Gomez und Maik Franz und Beschwichtigungen aus Bielefeld. Die Premiere-Stimmen zum 21. Spieltag sind brisant.

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Premiere Experte Franz Beckenbauer über die Leistung von FC Bayern München: "Das ist die Schwäche, die Konzentration. In der zweiten Halbzeit waren Tormöglichkeiten in Hülle und Fülle da. Aber sie bringen zu Hause nichts zustande. Wenn man das ganze Spiel sieht, ist das Unentschieden bestimmt verdient." Über die ausfallenden Worte vom VfB-Star Mario Gomez über Gegenspieler Maik Franz am Samstag: „Er hat sich entschuldigt, ich denke, man sollte sich anderen Themen zuwenden."

Frank Rost (Hamburger SV): "Nach der 1:0-Führung haben wir uns sicher gewogen. Wir haben uns zu sehr auf den Schiri verlassen. Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr in der Champions League spielen. Absteigen werden wir dieses Jahr wohl nicht mehr!"

Huub Stevens (Trainer Hamburger SV): "Ich glaube, dass der HSV die Meisterschaft nicht aufgegeben hat. Das, was wir heute gezeigt haben, zeigt, dass die Meisterschaft noch nicht entschieden ist."

Uli Hoeneß (Manager FC Bayern München): "Beide Mannschaften können zufrieden sein, mit dem 1:1. Auf der anderen Seite haben wir die Chance verpasst, wegzuziehen. Also richtig wegzuziehen." Weiter auf die Frage, ob die Bundesliga wieder spannend ist: „Wenn wir heute gewonnen hätten, wäre eine gewisse Vorentscheidung gefallen. Mit dem Unentscheiden ist wieder alles offen." Über Marc van Bommel und warum er die gelb-rote Karte kassiert hat: „Ich glaube, er hat Beifall geklatscht, oder? Ich kann dazu nichts sagen, ich hab die Szene nicht gesehen. Die gelb-rote oder die fünfte gelbe Karte, die er hat: Das macht den Braten auch nicht mehr fett. Das ist ein Spiel Sperre. Wir sollten hier nicht Scharfrichter spielen nach dem Spiel."

Ottmar Hitzfeld (Trainer FC Bayern München) über die rote Karte von Marc van Bommel. "Das ist total unnötig. Gut, der Schiri hat heute ein paar merkwürdige Entscheidungen getroffen. Marc war völlig sauer. Aber wenn man eine gelbe Karte bekommt, muss man das akzeptieren und nicht mehr applaudieren. Das wird eine Geldstrafe geben."

Thomas von Heesen (Trainer 1. FC Nürnberg): "Wir sind schwer ins Spiel gekommen. Nach der Halbzeit haben wir nur einen Torschuss zugelassen und bekommen dann postwendend das 1:1. Das wirft die Spieler mental zurück." Weiter über das Verhalten von Torwart Jaromir Blazek nach dem Anschlusstreffer von Cottbus: „Eins darf er nicht machen: Er darf sich nicht mit den Zuschauern und Fans anlegen. Das ist kontraproduktiv. Das hat hier nichts zu suchen. Er ist professionell genug. Wenn die Zuschauer unzufrieden sind, dann haben sie bestimmt allen Grund dazu. Aber so, wie heute, kann die Stimmung zwischen Torwart und Fans nicht sein." 

Franz Beckenbauer über die rote Karte von Diego: "Diego ist die Seele des Spiels. Ich weiß nicht, was ihn da geritten hat, so auf den Frankfurter loszugehen. Ähnlich wie Zinedine Zidane im WM-Endspiel gegen Materazzi. So kann er sich natürlich nicht benehmen, auch wenn ihn der Gegner provoziert. Also, er muss sich da beherrschen können. Ergebnis rote Karte. Ich denke, der Frankfurter ist ja auch theatralisch gefallen. Also ein, zwei Spiele wird er gesperrt sein."

Franz Beckenbauer auf die Frage, ob Luca Toni schon Gerd-Müller-Qualitäten hat: "Was den Torriecher anbelangt: JA. Ansonsten sind sie wie Feuer und Wasser. Auch von der Körpergröße her. Die Stärke von Gerd Müller war seine Schnelligkeit und Lebendigkeit. Er hat Reaktionen, die kein normaler Mensch nachvollziehen kann. Luca Toni ist ein anderer. Manchmal denkt man, er spielt zum ersten Mal in seinem Leben Fußball. Da verspringen ihm die Bälle, dann misslingt ihm dies, dann misslingt ihm das. Dann ist sein Laufstil nicht der geschmeidigste, aber wenn sich eine Situation ergibt, dann ist er da. Er hat einen unglaublichen Torriecher, deswegen macht er auch so viele Tore."

Franz Beckenbauer über einen möglichen Wechsel von Luca Toni zum AC Milan: "Ausgeschlossen halte ich überhaupt nichts. So lange er sich wohl fühlt hier in München, in der Bundesliga, wird er keine Notwendigkeit sehen, zurückzugehen. Aber er ist Italiener und er liebt die Heimat. Italien ist ein wunderschönes Land. Irgendwann wird er bestimmt wieder zurückwollen. Wenn einer von den großen Vereinen wie Juventus Turin, Inter Mailand oder gerade AC Mailand - wenn einer von den drei großen italienischen Vereinen ruft: Ja, ich denke, dann wird es eng."

Premiere Experte Klaus Augenthaler über Diegos Platzverweis: „Das ist für mich unverständlich. Was denkt sich der Spieler dabei? Denkt er nicht weiter? Es ist klar, dass er ständig provoziert wird, aber darauf stellt ihn Thomas Schaaf ein, darauf muss er sich selbst einstellen. Es war nicht einmal ein böses Foul von Kyriakos. Die Rote Karte gegen Diego war berechtigt."

Klaus Allofs (Manager Werder Bremen) über die Rote Karte gegen Diego: „Natürlich darf er sich normalerweise dazu nicht hinreißen lassen, das war natürlich ein Fehler. Aber Kyriakos lässt sich auch geschickt fallen. Außerdem ist Diego 40 Minuten lang bearbeitet worden, Kyriakos provozierte ihn in einer Tour. Lange Zeit hat sich Diego gewehrt, auch gegen das Publikum. Dann ist er drauf reingefallen. Die Gelbe Karte hätte es auch getan, vor allem, wenn man sich das Gegenüber auch mal anschaut."

Diego (Werder Bremen) über seine Tätlichkeit: „So etwas kommt vor im Fußball. Ich bin die ganze Zeit provoziert worden und habe die Nerven verloren. Dafür entschuldige ich mich bei der Mannschaft und dem Trainer." Über die vermeintliche Provokation von Kyriakos: „Ohne Grund, ohne dass ich etwas getan hätte oder beim Schiedsrichter reklamiert hätte, sagte er zu mir: Steh' auf und fuck you."

Mirko Slomka (Trainer Schalke 04) über die zweite Niederlage hintereinander: „Es gibt jetzt nichts mehr zu beschönigen. Wir müssen uns vorwerfen lassen, dass wir die Möglichkeit mit zwei Tagen mehr Pause und mehr Qualität auf dem Platz nicht genutzt haben. Wir haben nach vorne fußballerisch viel zu wenig angeboten."

Mario Gomez (VfB Stuttgart) über seinen Gegenspieler Maik Franz: „Normalerweise respektiere ich im Fußball jeden Gegenspieler. Aber dieses Arschloch... Er ist einfach ein unfairer Sportsmann. Er spielt unfair, das ist ligaweit bekannt, und er wird auch noch von den Schiedsrichtern geschützt. Das verstehe ich nicht."

Maik Franz (Karlsruher SC) über Mario Gomez: „Er ist ein guter Fußballer, aber alles andere ist vielleicht noch verbesserungswürdig. Ich will mich nicht auf das Niveau herablassen."

Michael Frontzeck (Trainer Arminia Bielefeld) über die vierte Niederlage hintereinander: „Unsere Ergebnisse stimmen absolut nicht, heute hat auch die Spielleistung nicht gestimmt. Der Auftritt in der ersten Halbzeit hatte mit Abstiegskampf wenig zu tun. Das Spiel muss ich jetzt erst einmal in Ruhe sacken lassen."

Roland Kentsch (Geschäftsführer Arminia Bielefeld): „Wir werden das Spiel jetzt gemeinsam analysieren. Der Trainerstab ist unter der Woche gefordert, die richtige Antwort zu geben."

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