Rummenigge rechtfertigt Kartellamtsbesuch

SID
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München - Der Vorstands-Vorsitzende von Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, hat seinen Vorstoß für eine veränderte Verteilung der Fernsehgelder und seinen Besuch beim Bundeskartellamt gerechtfertigt.

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Wie das Magazin "Sport Bild" berichtet, soll der Chef des deutschen Rekordmeisters dem Gremium mitgeteilt haben, er könne nicht ohne weiteres für die Zentralvermarktung durch die DFL votieren. "Das Aktienrecht verpflichtet die Mitglieder des Vorstandes einer AG, bei Entscheidungen das Wohl der Gesellschaft und seiner Aktionäre zu wahren", sagte Rummenigge dem Blatt.

Wenn die Bayern München AG durch die Einzelvermarktung der 17 Bundesliga-Heimspiele, wie von Rummenigge behauptet, 100 Millionen Euro einnehmen könnte statt bislang 25 Millionen pro Saison, "würde eine Entscheidung pro oder kontra zentraler Vermarktung der TV-Rechte gegebenenfalls mit dem Aufsichtsrat abgestimmt", so Rummenigge.

Kartellamt sei laut Rummenigge an ihn herangetreten

Den Grund für seinen Besuch bei der Wettbewerbsbehörde hatte Rummenigge laut "Sport Bild" seinen Kollegen im Ligavorstand schon auf der Sitzung am 30. Januar mitgeteilt. Das Kartellamt sei mit einem "Auskunftsersuchen" zum Thema Zentralvermarktung der Bundesliga-Fernsehrechte an ihn herangetreten.

Rummenigges Besuch beim Bundeskartellamt hatte bei Teilen der Bundesliga für Verärgerung gesorgt. "Es ist unverantwortlich und eine große Gefahr für den Fußball, dass München diese Diskussion ausgelöst hat", sagte Harald Strutz, Präsident des FSV Mainz.

Der Vertreter der 2. Liga im Ligaverband fügte hinzu: "Als gewählter Vertreter der Liga kann Karl-Heinz Rummenigge nicht nur die Interessen seines Vereins sehen, sondern muss die Interessen der gesamten Liga vertreten."

"Bayern soll zufrieden sein und Ruhe geben"

Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen sagte: "Die Geld-Schere klafft schon weit auseinander. Bayern soll zufrieden sein und Ruhe geben, wenn sie in einem Jahrzehnt schon siebenmal Meister werden."

Das Bundeskartellamt hatte im Oktober 2007 ein Verfahren eingeleitet, um das neue Modell der Deutschen Fußball Liga (DFL) für die Zentralvermarktung der Medienrechte der 1. und 2. Fußball- Bundesliga ab der Spielzeit 2009/2010 zu prüfen. Derzeit fehlen dem Kartellamt aber noch die notwendigen Unterlagen. "Wir haben die Verträge noch nicht vorliegen", sagte die Sprecherin. Im Laufe eines solchen Verfahrens sei es üblich, die betroffenen Unternehmen zu einem Gespräch einzuladen.

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