Roth kritisiert Ex-Trainer Meyer

SID
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© Getty

Nürnberg - Nach der Entlassung von Hans Meyer beim 1. FC Nürnberg hat Club-Präsident Michael A. Roth Kritik am Auftreten des Trainers geübt.

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"Er hat bei aller Freundschaft schon ein paar Eigentore geschossen", sagte Roth im Deutschen Sportfernsehen (DSF). Lange sei Meyers bekannter ironischer Humor durchaus unterhaltsam gewesen. "Das ist leider gekippt." Am vergangenen Montag hatte sich der vom Abstieg bedrohte Traditionsverein von Meyer getrennt und Thomas von Heesen als neuen Trainer verpflichtet.

Meyer habe zuweilen auch Kommunikationsprobleme mit den ausländischen Club-Profis gehabt, sagte Roth. "Der eine oder andere Spieler - wir haben ja auch viele ausländische Spieler - hat seinen Humor manchmal nicht ganz verstanden und als Beleidigung oder Rüge empfunden." Zudem sei Meyers Position bei den Journalisten zuletzt immer schwieriger geworden. "Die haben sich zusammengeschlossen und Front gegen Meyer gemacht."

Der Präsident betonte dabei, dass ohne von Heesens Zusage Hans Meyer gar nicht entlassen worden wäre: "Wir hätten Hans Meyer nicht entlassen, wenn wir von Heesen nicht bekommen hätten. Es war durchaus nicht so, dass wir uns sicher sein konnten und somit haben wir gewartet."

Ein Maulwurf war dafür verantwortlich , dass die Entlassung dennoch vorzeitig in der Medienlandschaft kursierte: "Dass in der Zwischenzeit was durchgesickert ist, ist bedauerlich. Das ist immer so, wenn man ein größerer Kreis ist. Es waren elf Personen an der Entscheidung beteiligt und einer muss irgendwo was geflüstert haben. Somit ging das am Montag schon teilweise rum", so Roth.

Ab Cottbus zählt's

Die beiden jüngsten Niederlagen im UEFA-Cup gegen Benfica Lissabon (0:1) und in der Liga bei Werder Bremen (0:2)  fließen wie das Rückspiel gegen Benfica indes noch nicht in die Bewertung von von Heesens Arbeit ein. Beim Abstiegsgipfel gegen Energie Cottbus zählt es aber: "Da muss es losgehen. Ab dem Zeitpunkt wird von Heesen gemessen. Deswegen haben wir ihm die drei Spiele gegeben, um die Mannschaft kennen zu lernen", sagte Roth.

Auf seine eigene Zukunft angesprochen, meinte der 72-Jährige: "Ich hänge überhaupt nicht an dem Stuhl, denn wie bekannt ist, mache ich das ehrenamtlich und kann meine Freizeit auch anderweitig verbringen. Wenn man meint, dass ich das nicht mehr im Griff habe, dann muss man es mir bloß sagen. Das ist überhaupt kein Problem. Ich habe keinen Vertrag beim 1. FC Nürnberg."