Kaufrausch und viele Spannungsmomente

SID
Fußball, Bundesliga, Bremen, Schaaf
© DPA

Düsseldorf - Geld regiert die Fußball-Welt: Die Bundesliga geriet vor dem Start in die Rückrunde in einen Investitionsrausch. Von einem halben Hundert neuer Spieler für fast 50 Millionen Euro versprechen sich Manager und Trainer die Verwirklichung der Saisonziele.

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"Es kribbelt gewaltig", sagte Nürnbergs Chefcoach Hans Meyer mit Verweis auf die brisante Ausgangslage. An der Spitze nahmen Bayern München und Werder Bremen den Titelkampf punktgleich auf, am Tabellenende drängeln sich von Bielefeld mit Neu-Trainer Michael Frontzeck bis Duisburg die Klubs, die nach der Europameisterschaft auf keinen Fall zweitklassig sein wollen.

Der MSV, Energie Cottbus und Meyers Klub sind gewarnt. Denn 28 von 45 Mannschaften, die seit 1993 und der Einführung der drei festen Absteiger nach der ersten Saisonhälfte am meisten gefährdet waren, konnten sich nicht mehr retten.

Geht es nach der Statistik und den Experten, ist das bayerische Starensemble von Trainer Ottmar Hitzfeld nicht mehr aufzuhalten: In 30 von 44 Fällen durfte der Herbstmeister später auch die Schale in Empfang nehmen. Zudem tippen 15 der 18 Mannschaftskapitäne darauf, dass Hitzfeld vor der Übergabe der Amtsgeschäfte an Jürgen Klinsmann mindestens einen Titel holt.

"Wir können nicht nur träumen" 

Trotz des Ausscheidens im Pokal und drei Niederlagen in vier Pflicht-Partien hat Bremen am 18. Spieltag auf dem Papier die leichteste Aufgabe: Gast Bochum ging bei bislang 30 Auftritten an der Weser noch nie als Gewinner vom Platz.

Mit den Neuverpflichtungen Shinji Ono aus Japan und dem Ukrainer Alexej Belik soll dieser totale Negativtrend des VfL gestoppt werden. Bremen hielt sich bei den Transferaktivitäten bis kurz vor Schluss zurück und nahm erst am Donnerstag Mesut Özil für angeblich rund fünf Millionen Euro unter Vertrag.

Özils ehemaliger Arbeitgeber Schalke erlitt wie Bremen einen Dämpfer, schied in Wolfsburg im Pokal aus und beendete damit vor dem Sonntag-Duell mit Meister Stuttgart eine Serie von acht nicht verlorenen Pflichtspielen.

Letztmals gewann der VfB auf Schalke vor fast zehn Jahren, Stuttgarts Chefcoach Armin Veh hat bei elf Punkten Abstand zur Spitze längst vom Titel Abschied genommen: "Wir können nicht davon träumen, jedes Jahr in der Champions League zu spielen." Das Handicap fünf fehlender Stammspieler gesellt sich in Gelsenkirchen erschwerend hinzu.

HSV eines der besten Teams 

Der Hamburger SV und Bayer Leverkusen agierten vor der Winterpause zeitweise überragend. "Der HSV hat sich zu einer der besten Mannschaften in Deutschland entwickelt", lobte Trainer Dieter Hecking den Derby-Gastgeber von Hannover 96.

Inklusive des 3:0 im Pokal bei Rot-Weiss Essen ist die Elf des scheidenden Hamburger Chefcoachs Huub Stevens schon fünfmal unbesiegt, obwohl es in der Bundesliga zuletzt hakte (1:1 in Karlsruhe, 0:0 gegen Cottbus).

Leverkusen gewann vor dem Auftritt in Cottbus mit Ausnahme des 2:5 in Bremen sechs der zurückliegenden sieben Begegnungen. "Wir sind so selbstbewusst, dass wir einen, besser drei Punkte mitnehmen wollen", sagte Bayer-Coach Michael Skibbe trotz der schwachen Vorbereitungsresultate zuversichtlich - und macht sich zum Sprecher aller Kollegen: "Der Saisonauftakt ist immer wichtig, für jede Mannschaft."

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