KSC hat UEFA-Cup im Visier

SID
Fußball, Bundesliga, Nürnberg, Karlsruhe
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Karlsruhe - Der Karlsruher SC hat den DFB-Pokalsieger 1. FC Nürnberg noch tiefer in den Tabellenkeller gestürzt und zudem seinen Anspruch auf einen UEFA-Cup-Rang eindrucksvoll untermauert.

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Christian Eichner (66. Minute) und Neuzugang Joshua Kennedy (74.) bescherten dem Aufsteiger mit ihren beiden Treffern zum 2:0 (0:0)-Sieg einen glänzenden Start in die Rückrunde der Bundesliga. Allerdings mussten die Franken nach einer Gelb-Roten Karte für Andreas Wolf wegen wiederholten Foulspiels (57.) über eine halbe Stunde lang in Unterzahl durchstehen.

"Heute hat sich nichts geändert, wir standen schon vor diesem Spieltag in der Bredouille", sagte FCN-Trainer Hans Meyer. "Aber die Situation ist dramatisch genug, denn wir stehen auf einem Abstiegsplatz. Wir haben es versäumt, einen Punkt zu machen." Mehr bedrückte ihn die Verletzung des nach 25 Minuten ausgewechselten Peer Kluge und Wolfs Ausfall.

KSC-Coach Edmund Becker sprach dagegen ein "Kompliment an die Mannschaft für die zweite Halbzeit" aus, "nicht nur vom Läuferischen und Kämpferischen her, auch vom Fußballerischen. Wir haben das Spiel kontrolliert und verdient gewonnen."

Miller schafft Sicherheit 

Beide Trainer setzten vor 29.670 Zuschauer im ausverkauften Wildparkstadion auf ein 4-2-3-1-System mit ihren Neuzugängen Kennedy bzw. Jan Koller als einziger echter Spitze.

Der für 250.000 Euro vom Club in der Winterpause geholte Australier fügte sich dabei ebenso nahtlos ins Spiel des Aufsteigers ein wie auf der Gegenseite der rund viermal so teure tschechische Nationalstürmer, den die Franken vom AS Monaco verpflichtet hatten. Beim KSC feierte Stammtorhüter Markus Miller nur 98 Tage nach seinem Kreuzbandriss ein Comeback und verlieh der Abwehr gleich zusätzliche Stabilität und Sicherheit.

Miller konnte sich im ersten Durchgang gleich zweimal auszeichnen. Einen Kopfball des 2,02 Meter-Hünen Koller lenkte er über die Latte (8.). Zudem war der 25-Jährige bei einem strammen Distanzschuss von Marco Engelhardt auf dem Posten (30.). Der frühere Karlsruher hatte schon zuvor eine gute Club-Chance kläglich vergeben.

Australischer Abstauber 

Karlsruhe tat sich in der kampfbetonten Partie anfangs schwer, übernahm mit zunehmender Spieldauer aber immer mehr das Kommando. Innerhalb von nur 39 Sekunden bot sich den Badenern gleich zweimal die Möglichkeit, in Führung zu gehen: Erst klärte Andreas Wolf im letzten Moment gegen den einschussbereiten Tamas Hajnal. Nach der anschließenden Ecke wehrte Torhüter Jaromir Blazek den Kopfball des aufgerückten KSC-Abwehrchefs Mario Eggimann über die Latte (28.).

Nach dem Seitenwechsel bestimmte nur noch der KSC das Geschehen, zumal bei den Franken nach Wolfs Platzverweis die Kraft nachließ. Die Platzherren benötigten jedoch einen gewissen Anlauf, ehe sich ihre Überlegenheit auszahlte.

Erst zielte Alexander Iaschwili freistehend über das Tor (55.), dann wurde Kennedys Schuss gerade noch abgeblockt (56.). Als Verteidiger Eichner dann aus spitzem Winkel unerwartet aus 18 Metern in die lange Ecke abzog, war Blazek geschlagen.

Der tschechische Keeper konnte zunächst das 0:2 verhindern, als er dem allein auf ihn zustürmenden Kennedy den Ball vom Fuß nahm (73.). Gegen den Abstauber des Australiers eine Minute später war er allerdings machtlos. "Super, im ersten Spiel für den KSC ein Sieg und ein Tor. Besser kann es nicht laufen", sagte Kennedy. Der eingewechselte Sebastian Freis traf noch die Latte (90.+1).