Hitzfeld-Plädoyer für Slomka

SID
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© DPA

Düsseldorf - In der Bundesliga geht es hoch her. Starspieler drehen durch, ein Manager wird gefeuert, Trainer stehen an der Spitze wie im Tabellenkeller massiv unter Druck.

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Wie ein Schleudersitz wird Schalke-Chefcoach Mirko Slomka die Trainerbank während der brisanten Schlagerpartie des 22. Spieltages gegen den FC Bayern München vorkommen. Daran ändert wohl auch die Beteuerung von Manager Andreas Müller, ihm "volles Vertrauen" zu schenken, nicht viel.

Indirekt drücken aber zumindest die Bayern-Verfolger aus Bremen, Leverkusen und Hamburg Slomka die Daumen, dass seine Schalker sich nach zwei Niederlagen wieder aufraffen und dem Spitzenreiter ein Bein stellen.

Statistik spricht für Schalke

Die Chancen stehen - statistisch gesehen - nicht schlecht. Schalke ist seit acht Heimspielen gegen die Münchner, die zuletzt am 17. Oktober 1998 (3:1) bei den "Königsblauen" gewannen, ungeschlagen. Mit einem Erfolg würde Schalke nicht nur dem Ziel "Platz drei" wieder näherkommen und Rückenwind für das Champions-League-Spiel beim FC Porto erhalten, sondern auch den Titelkampf wieder spannend machen.

"Das ist alles motivierend. Wir haben gegen die Bayern einfach eine große Chance", sagte Slomka, der vor dem Duell Lob und Schützenhilfe von seinem Kollegen Ottmar Hitzfeld erhielt. "Mirko Slomka hat einen Superjob gemacht bei Schalke." Er habe kein Verständnis dafür, dass ein Trainer, der in der Champions League "Großartiges" geleistet habe, so in der Kritik steht.

Ribery wieder dabei

Nichtsdestotrotz wollen die Bayern, die mit nur vier Punkten vor Werder Bremen an der Spitze liegen, nichts anbrennen lassen. "Ich freue mich auf das Spiel - und die drei Punkte", meinte Hamit Altintop vor seiner ersten Rückkehr "auf Schalke" nach seinem Wechsel.

"Schalke hat zweimal verloren, dass wird eine schwierige Aufgabe", meinte Hitzfeld, für den es "primär darum geht, den Vorsprung zu halten". Während Mark van Bommel (gesperrt) fehlt, wird Franck Ribery wieder in der Startformation stehen. Von ihm erhofft sich Hitzfeld eine Steigerung der spielerischen Qualität: "Durch ihn wird sich einiges verändern."

Bremen gegen Dortmund unter Druck

Keinen Ausrutscher im Titelrennen will sich Bremen gegen die Borussia aus Dortmund erlauben, die zuletzt gegen die Hanseaten zweimal gewann. "Ich bin überzeugt, dass sich die Mannschaft nach diesen beiden Niederlagen beweisen will", hofft Werder-Coach Thomas Schaaf, der dabei nicht auf den gesperrten Diego bauen kann.

"Es gilt, oben dran zu bleiben. Wir haben in dieser Rückrunde schon zu viele Punkte verschenkt", warnte Nationalspieler Clemens Fritz. Sechs Siege in neun Spielen seit dem 1. Dezember 2007 und den Einzug in das Pokal-Halbfinale bringt der BVB als Referenz mit. "Wir haben eine gute Basis geschaffen. Mehr nicht", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc.

Verfolger mit lösbaren Aufgaben

Fortsetzen will der Tabellendritte Bayer 04 Leverkusen beim VfL Bochum den "Lauf" nach vier Bundesliga-Partien ohne Niederlage und dem Einzug in das UEFA-Cup-Achtelfinale. "Wir sind guter Dinge, haben viel Selbstbewusstsein und wollen drei Punkte mitnehmen", sagte der Ex-Bochumer Paul Freier.

Schnell abhaken will der Hamburger SV den 1:2-Rauswurf aus dem DFB-Pokal beim VfL Wolfsburg. "Wir haben gut gespielt, aber leider unsere Chancen nicht genutzt. Jetzt brauchen wir hier aber nicht lange zu diskutieren", sagte HSV-Keeper Frank Rost vor der Partie gegen Eintracht Frankfurt. "Und wer weiß, vielleicht sind die zwei Spiele weniger am Ende ja noch mal wichtig."

Stuttgart und Bielefeld unter Druck

Feuer unterm Dach ist beim deutschen Meister VfB Stuttgart nach dem Pokal-Aus gegen Jena. "Der einzige Weg, aus unserer Situation herauszukommen, ist, bei Energie Cottbus zu gewinnen. Wir müssen jetzt jedes Spiel als Endspiel begreifen", forderte Nationalspieler Thomas Hitzlsperger. Und Präsident Erwin Staudt ergänzte: "Das Meisterjahr ist vorbei, das muss in die Köpfe."

Nicht gut läuft es auch für die drei neuen Trainer in der Abstiegsregion. Arminia Bielefeld hat mit Michael Frontzeck alle fünf Pflichtspiele verloren, trennte sich aber nur von Manager Reinhard Saftig.

"Es ist doch klar, dass wir alles tun müssen, um Punkte zu holen", lautet die Parole Frontzecks vor dem Gastspiel bei Hansa Rostock, wo die Bielefelder noch nie gewannen. Ebenfalls ohne Erfolgserlebnisse gehen seine Kollegen Thomas von Heesen (1. FC Nürnberg bei Hannover 96) und Bojan Prasnikar (Cottbus gegen Stuttgart) in die nächsten Pflichtspiele.